|  | Der Samstagmorgen begrüßte mich mit einem 
				leichten Brummschädel vom Vortag. Glücklicherweise brachten mich 
				ein deftiges englisches Frühstück und eine Coke wieder auf 
				Touren, sodass mir kurze Zeit später auch wieder das Pale Ale 
				schmeckte. Die neuen Kraftreserven hatte ich auch bitter nötig, 
				da in den kommenden Stunden einige Highlights warteten. Der 
				verregnete und dementsprechend kurze Spaziergang durch 
				Manchester gehörte noch nicht dazu. Die Aufregung steigerte sich 
				jedoch, als unser Uber-Fahrer dem Old Trafford näher kam und 
				Fabian, Christoph und mich unweit des legendären Stadions 
				absetzte. Ein früherer Besuch im „Theatre of Dreams“ scheiterte 
				bisher an meiner Scheu, die Ticketvergabe zu verstehen. Heute 
				hatten wir das unverschämte Glück, dass Christoph uns Karten für 
				die Partie gegen Huddersfield besorgte. Als wäre das nicht schon 
				genug, durften wir sogar in der Platinum Lounge im Sir Alex 
				Ferguson Stand Platz nehmen. An dieser Stelle hierfür nochmals 
				ein riesiges Dankeschön an Christoph! Nach einigen 
				eindrucksvollen VIP-Besuchen in den Wellblechpalast-Zeiten der 
				Berliner Eisbären und einem spontanen Sponsoren-Upgrade in 
				Wattenscheid, wartete eine vermeintlich andere Hospitality-Liga 
				auf mich. Fabian und ich wurden am Eingang persönlich 
				empfangen und in den Empfangsbereich der Platinum-Lounge 
				begleitet. Nach einem kurzen Champagner-Empfang führte man uns 
				in den eigentlichen Hospitality-Bereich, an deren Tischen die 
				meisten Sponsoren-Vertreter bereits Platz genommen hatten. Die 
				Verpflegung beinhaltete die meisten erdenklichen Kaltgetränke 
				sowie ein ausgezeichnetes Drei-Gänge-Menü. Wenn die 
				Stadion-Verpflegung sonst aus Curry-Pommes besteht, fühlt man 
				sich anfangs automatisch etwas fehl am Platz. Dieses Gefühl 
				verfliegt jedoch recht schnell, da man natürlich von allen 
				Seiten mit sehr viel Freundlichkeit empfangen wird. Noch während 
				unserer Essensbestellung wurden wir für ein kleines 
				Foto-Shooting zur UEFA-Cup-Trophäe gebeten, um die herum sich 
				drei ehemalige ManU-Spieler sowie der ehemalige Zeugwart Albert 
				Morgan positioniert hatten. Die vier Herren im Anzug, deren 
				berühmtester Vertreter, der Ire Denis Irwin, über 350 Ligaspiele 
				für die Red Devils absolvierte, begrüßten uns ebenfalls 
				freundschaftlich. Irwin plauderte später mit uns und zeigte sich 
				vor allem von der Schalker Arena begeistert. Nach dem Mahl, das 
				ein bubleartiger Sänger begleitete, ging es auf unsere Plätze. Unsere gepolsterten Sitze befanden sich im 
				zweiten Rang auf Höhe der Mittellinie. Bequemer und besser kann 
				man im Old Trafford wohl nicht sitzen. Im Anschluss an eine 
				Schweigeminute für die vor fast genau 60 Jahren in München 
				verunglückten „Busby Babes“ konnten die Spiele beginnen. Nach 
				dem immer wieder faszinierend ruhigen Gedenken legte United 
				gegen den krassen Außenseiter erwartet wild los. Nach der 
				peinlichen Pleite im Hinspiel in Huddersfield zählte natürlich 
				nichts als ein Sieg. Leider blieb die Partie trotz etlicher 
				Chancen bis zur Pause torlos, wodurch sich auch unser 
				Wettschein, der die erste Bude zwischen der 31. und 40. Minute 
				prophezeite, erledigt hatte. In der Halbzeit gab es für uns noch 
				ein Bier und ein kleines Dessert, ehe es streng getaktet im 
				Stadion weiterging. In der zweiten Hälfte tüteten Lukaku und 
				später Debütant Sanchez im Strafstoß-Nachschuss den 
				hochverdienten ManU-Sieg ein. Wie auf der Insel üblich wurde der 
				Chilene ohne viel Anlaufzeit mit einem eigenen Lied bedacht. Wir 
				ließen den Abend erst in der Lounge und später in den Kneipen 
				der Stadt ausklingen. Ein wohl vorerst einmaliges Erlebnis, das 
				ich so schnell nicht vergessen werde, liegt hinter mir. 
				Demnächst geht es natürlich wieder in die Kurve und auf die 
				Sportplätze der Region. |  |