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Am späten Mittwochabend sollte der Sieger
der Partie zwischen Schalke und Wolfsburg das Halbfinale des
DFB-Pokals komplettieren. Zuvor setzten sich die Bauern erwartet
klar in Paderborn durch, Leverkusen besiegte Bremen in der
Verlängerung und Mainz schlug sich in Frankfurt selbst. Somit
war schon vor dem Anpfiff auf dem Berger Feld klar, dass es auf
dem Weg nach Berlin keine leichten Gegner mehr geben würde.
Bevor man sich jedoch ernsthaft Gedanken über die kommenden
Gegner machen durfte, stand das Duell gegen die Wölfe an. Das
Hinrunden-Heimspiel gegen den VfL war schlussendlich eine
ziemliche Enttäuschung. Der überlegene und sichere Auftritt der
Schalker wurde durch ein völlig unnötiges Last Minute-Tor der
Gäste zerstört. Somit blieben ein Punkt und der grenzenlose
Ärger über die zwei verlorenen Punkte. Heute sollte natürlich
alles besser werden und so stellte mich ca. eine Stunde vor
Anpfiff in die eiskalte Arena. Bei Temperaturen unter dem
Gefrierpunkt halfen den um mich stehenden Schalkern Mützen,
Handschuhe oder der klassische Flachmann. Ohne großen wärmenden
Effekt blieb die kleine Pyro-Einlage im unteren Bereich der
Nordkurve, die zum Steigerlied mit ein paar Blinkern die
Liedzeile „Schon angezünd‘t, das gibt ein’n Schein…“ zum
Vorschein brachte.
Wirklich feurig wurde die Stimmung an
diesem Abend jedoch nicht. Das Free-TV-Spiel im Kühlschrank
Veltins-Arena verfolgten vor Ort nur gut 50.000 Zuschauer.
Abzüglich der nicht angereisten VW-Mitarbeiter blieben an diesem
Abend somit gut 5.000 Plätze frei. Früher hätte es so etwas
nicht gegeben! Ohne wirklichen Gegner auf den Rängen blieb auch
die Stimmung unterdurchschnittlich. Andre und Fiete, die mit dem
Anpfiff zu mir stießen, nutzten ihr Zutrittsrecht, sodass wir zu
dritt eine gute Startphase des S04 sahen. In Form von Guido
Burgstaller und seines sehenswerten Sololaufs belohnte man sich
bereits nach zehn Minuten selbst. Vorausgegangen war ein
haarsträubender Schnitzer der Wölfe, die sich ursprünglich im
Ballbesitz befanden. Im Anschluss an den Führungstreffer hatten
die Knappen, die heute in Bestbesetzung aufliefen, mehrere
Chancen auf das 2:0 oder gar mehr. Derzeit ist jedoch eher die
Defensive das Aushängeschild der Königsblauen. Vor dem Tor war
man abermals zu harmlos und verpasste es, frühzeitig den
sagenumwobenen „Deckel drauf zu machen“. Vor der Halbzeit
mussten wir somit unnötigerweise zittern, als ein Schuss von
Malli von der Unterkante der Latte vor die Torlinie sprang.
Der zweite Durchgang erwies sich als noch
ereignisloser als die erste Hälfte. Dementsprechend verging die
Zeit bis halb zehn deutlich langsamer als die ersten
Spielminuten nach Anpfiff. Schalke brachte 20 Minuten vor
Abpfiff Debütant Teuchert, der sich gut einfügte und vorne für
viel Druck sorgte. Wenn der Junge jetzt noch etwas weniger
stolpert, sehe ich dort eine rosige Zukunft. Wirklich brenzlig
wurde es für Schalke nur noch einmal. Fünf Minuten vor Schluss
verwechselte Geldretzka das Spielgerät mit Hoeneß‘ Gemächt und
hielt für den geschlagenen Fährmann auf der Linie den Kopf hin.
Somit brachte der S04 die knappe Führung recht souverän über die
Runden und sicherte sich mit dem erst siebten Tor aus vier
Spielen im Wettbewerb (bei einem Gegentor) den Einzug ins
Halbfinale. Hier wünsche ich mir natürlich wie beim letzten
Erfolg 2011 die Bayern. Im Finale halte ich den FCB für kaum
schlagbar, sodass ich mir bei einem Halbfinale in oder gegen
München Mitte April deutlich größere Chancen ausmale. Am Sonntag
folgt die Auslosung mit Andi Köpke. Ich bin gespannt.
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