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logo_schalke   FC SCHALKE 04 1
     
logo_hertha_bsc   HERTHA BSC 0
Halbzeitstand 1:0
 
Sa., 03.03.2018 - 15:30 Uhr
Tore:
1:0 Pjaca (37.)  
   
   
   
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
61.578 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
25. Spieltag 17/18
 
 
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
Stadionheft: kostenlos
 
 

Nach der Bundesligapartie zwischen dem FC Schalke und Hertha BSC wurde wenig über das Spielgeschehen berichtet – dafür umso mehr über einen Anhänger der Gäste aus Berlin. Auf mehreren Handy-Videos ist eindeutig zu sehen, wie sich der ordentlich angezündete Knabe auf den Treppen lungernd geschmeidig das Glied massiert. Auch bei meinem mittlerweile 99. Bundesligaspiel mit dem FC Schalke passieren Dinge, die man so nicht für möglich gehalten hätte. Beruhigend, dass es zumindest eine Person auf diesem Planeten gibt, die die alte Dame grenzenlos geil findet. Steven, Katrin, Andre und ich bekamen davon in der Arena natürlich nichts mit. Das gilt für den gesamten Gästemob, der aus schlappen 2000 Fans bestand. Am Samstagnachmittag wohlgemerkt, zur besten Fußballzeit. Eine Erklärung dafür ist natürlich sicherlich, dass die Hauptstadt ja so viel anderes zu bieten hat. Etliche Variete-Theater, den Quatsch Comedy Club, viele Rummelbums-Diskos, einen Volleyball-Erstligisten und und und… Wer kann da schon ernsthaft erwarten, dass man sein vermeintliches sportliches Aushängeschild in angemessener Stärke beim Pseudo-Rivalen unterstützt? Die Zukunft gehört Berlin, ha ho he!

Ich mag die Hertha. Insbesondere dafür, dass sie seit Jahren keinerlei Anstalten macht, Punkte aus Gelsenkirchen zu entführen. Dementsprechend zuversichtlich startete ich in den Spieltag, der für mich jedoch aufgrund der weiteren Tagesplanung nicht allerhöchste Priorität haben sollte. Nach zwei Siegen am Stück griff Schalke heute nach Platz zwei. Wirklich ruhig wurde es nach der Causa Geldretzka jedoch nicht auf dem Berger Feld. Das lag an Max Meyer, der sich anschickt, dem Mittelfeldkollegen zu folgen und langsam aber sicher seinen Abgang vorbereitet. Ein lukratives Angebot seines vermeintlichen Herzensclubs lehnte er ab und Meyers Berater bricht zudem einen kleinen Rosenkrieg vom Zaun. Geldretzka, Meyer, demnächst wohl Kehrer – es könnte alles so einfach sein, ist es aber nicht. Stattdessen quälte sich eine unsichere Schalker Elf durch den ersten Durchgang. Von der Souveränität aus dem Leverkusen-Spiel war wenig zu sehen. Die Berliner hatten meiner Meinung nach die besseren Chancen, glänzten jedoch zur Schalker Freude durch Harmlosigkeit. Stattdessen nutzte Schalke den einzigen wirklichen Angriff über Caligiuri, Di Santo und den vollstreckenden Pjaca zum 1:0 (37.).

Auch wenn ich vor dem Spiel gegenüber Steven ein 1:0 mit dem Torschützen Pjaca prophezeite, hätte ich gerne (leicht) falsch gelegen und ein besseres Spiel mit mehr Schalker Toren und einer ansprechenderen Leistung gesehen. So schloss sich an die maue erste Hälfte eine noch mauere zweite Halbzeit an. Was hier vielleicht etwas klagend klingt, ist keinesfalls so gemeint. Natürlich nehme ich gerne den dreckigen Sieg gerne mit, der insbesondere vor dem Hintergrund der vermehrten Last-Minute-Punktverluste in dieser Spielzeit etwas ausgleichende Wirkung hat. Da die Gäste hier ebenfalls kein Feuerwerk abbrannten und offensiv wenig vollbrachten, ist der Schalker Erfolg zumindest nicht unverdient. Ich verließ die Arena des neuen Tabellenzweiten kurz vor dem Anpfiff, um beruhigt den Weg Richtung Köln/Bonn Flughafen antreten zu können. Ab hier sollte mich ein abendlicher Ryanair-Flieger zum eigentlichen Wochenend-Abenteuer nach Barcelona bringen. Für die Knappen geht es am Freitag in Mainz weiter. Nach der Freude über drei Siege am Stück, kenne ich meine Pappenheimer gut genug, um ernsthaft optimistisch zu sein.