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Es wird nicht so richtig warm im März 2018.
Neben dem generellen Unbehagen hat die ungewohnt späte
Kältewelle rund um den eigentlichen Frühlingsanfang Folgen für
die Fußball-Ansetzungen bis hoch zur dritten Liga. Die
Rasenplätze der Amateurclubs sind zumeist noch immer
unbespielbar, sodass man sich froh schätzen kann, wenn man einen
Kunstrasenplatz als Spielort hat oder zumindest ohne große
organisatorische Kniffe auf ein künstliches Geläuf ausweichen
kann. Viele Vereine in der Oberliga haben diese Möglichkeit,
sodass auch am minus 3 Grad kalten 18. März einige Spiele wie
geplant stattfinden konnten. Eine dieser Partien war das
Spitzenspiel der Oberliga Westfalen zwischen dem Dortmunder
Stadtteilclub FC Brünninghausen und dem überraschenden
Spitzenreiter, dem 1. FC Kaan-Marienborn aus Siegen. Da ich den
Ground sowieso auf meiner Liste hatte, machte ich mich am frühen
Sonntagnachmittag auf den Weg von Duisburg in die verbotene
Stadt. In Sichtweite des gelbpylonigen Stadions der
Kartoffelkäfer trägt die derzeitige Nummer drei des Dortmunder
Fußballsports auf dem Kunstrasenplatz am Hombruchsfeld seine
Spiele aus. Eingerahmt wird die Anlage von einer Grundschule
sowie zwei weiterführenden Schulen und einem Busdepot.
Das Areal war modern, jedoch leider etwas
ungepflegt und zudem mit Werbung der zweifelhaften
Dumping-Händler Woolworth, tedi und kik zugepflastert. Irgendwo
muss das Geld ja herkommen, um aus einem einstigen No-Name-Club
einen ernsthaften Anwärter auf den Regionalligaaufstieg zu
zaubern. In einer Liga mit durchaus namhaften Teams wie Herne,
Lippstadt, Ahlen, Gütersloh und Siegen belegen derzeit
Kaan-Marienborn, Haltern, der ASC Dortmund und Brünninghausen
die mit Aufstiegshoffnungen verbundenen Plätze eins bis vier.
Ich hätte mir Temperaturen in diesem Grad-Celsius-Bereich
gewünscht und bibberte mich Richtung Anpfiff. Das Warten sollte
sich lohnen, da es keine 100 Sekunden dauerte, ehe der Ball
erstmals im Netz zappelte. Für alle Anwesenden überraschend,
tauchte Brünninghausens Arif Et sträflich frei vor dem Gehäuse
der Gäste auf und schloss gekonnt ab. Ets Ball wurde noch auf
der Linie geklärt und im Nachschuss von Kapitän Gondrum
verwertet.
Mit der Führung im Rücken spielten die
Hausherren die Partie souverän und defensiv bärenstark herunter.
Ich drehte dem Spielgeschehen nur kurz den Rücken zu, um mich am
Imbissstand mit einer Currywurst zu stärken. Für mich
überraschend drückte mir die Bedienung eine Bratwurst in die
Hand. Naja was soll’s, man ist ja trotz der blau-weißen Trikots
der Gastgeber noch immer im leicht zurückgebliebenen
Feindesland. Dieser Umstand wurde einem beim Rundumblick in
Erinnerung gerufen. Einige Biene Majas nutzten den frühen
Spieltermin der Borussia um nach dem Duell mit Hannover 96 noch
der von mir besuchten Partie beizuwohnen. Um mich warm zu halten
und nicht auf der Stelle festzufrieren, umrundete ich das
Spielfeld etliche Male und sah auf dem Platz eine weiterhin
starke Vorstellung der Blauen. Noch ehe der Spitzenreiter in der
75. Minute seine erste echte Torchance verbuchen konnte, erhöhte
Et für Brünninghausen auf 2:0 (58.). Es war wunderschön mit
anzusehen, wie einige direkte Pässe die Abwehr der Gäste
komplett aushebelten und zum Tor führten. Letztendlich ließ man
noch einige Chancen liegen, sodass die Siegerländer letztendlich
noch mit dem Schrecken davonkamen. Trotz des tollen Spiels,
freute ich mich mit zunehmender Spieldauer nur noch auf mein
beheiztes Auto.
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