|
Hallo Frühling, hallo Ostermontag! Nach
einer fußballerischen Schaffenspause am Sonntag stand am letzten
Feiertag des langen Wochenendes die Partie zwischen dem 1. FC
Monheim und dem VfB 03 Hilden auf dem Plan. Bei milden
Temperaturen waren Alex‘ und meine Motivation für den kleinen
Trip rheinaufwärts recht groß. Nach einigen umfahrenen Staus
kamen wir genau zum richtigen Zeitpunkt am Rheinstadion des 1.FC
Monheim an, welches, wie der Name schon verrät, tatsächlich nur
einige Steinwürfe vom Fluss entfernt liegt. Hinter dem Deich
erstreckt sich die moderne Sportanlage des Oberligaaufsteigers,
die aus einem Rasenplatz, einem Kunstrasenplatz sowie einem
Kleinfeldplatz besteht. Eigentlicher Hauptspielort ist der
Rasenplatz mit einer kleinen überdachten Tribüne. Tatsächlich
spielt man jedoch seit geraumer Zeit bevorzugt auf dem etwas
höher gelegenen Kunstrasenplatz. Alles in allem hat sich das
Vereinsleben samt Eingang, Vereinsheim und Wurstbude rund um das
künstliche Geläuf zentriert. Dementsprechend verwaist zeigt sich
der eigentlich Rasenplatz, an dem Markierungen, Tornetze und
Banden fehlen.
Mit drei teils heftigen Niederlagen aus den
letzten drei Ligaspielen hat sich der 1. FC aus dem
Aufstiegsrennen verabschiedet und muss sich in naher Zukunft
wohl keine Gedanken um die Regionalligatauglichkeit der Anlage
machen. Gegen den heutigen Gegner, den VfB 03 Hilden, sollte ein
Sieg die Stimmung am Rheinbogen wieder heben. Die Gäste aus dem
Kreis Mettmann taumeln mit einem gesunden Polster den
Abstiegsrängen entgegen und gingen trotz der Monheimer
Formschwäche als Außenseiter in die Partie. Der VfB startete
denkbar schlecht ins Spiel. Gleich der erste Angriff der
Hausherren über die Flügel führte zum Kopfballtreffer durch
Bastas. Zu diesem Zeitpunkt waren höchstens 20 Sekunden
gespielt. Mit einem präzise getretenen direkten Freistoß erhöhte
Leroy Mickels nach einer Viertelstunde auf 2:0. Monheims Coach
Ruess zeigte sich indes bemüht, seine jubelnde Truppe weiterhin
zu fokussieren. Dies klappte ganz gut, da Mickels prompt
nachlegte, während eine Mantaplatte den Weg in meinen Magen fand
(31.). Bisher sahen wir eine tolle Partie, die durch den
willensstarken Anschlusstreffer kurz vor der Pause (42.) sogar
noch etwas Spannung für den zweiten Durchgang versprach. Bei
frühlingshaftem Wetter, guter Verpflegung und vier Treffern in
den ersten 45 Minuten konnten wir uns keinesfalls beschweren.
Ich kann mir gut ausmalen, dass Gästecoach
Bastians seine Mannschaft in der Halbzeitpause auf einen
verbissenen Kampf einstellte, um aus dem 1:3-Rückstand etwas
Zählbares zu machen. Seine Spieler hatten die Konzentration
jedoch abermals in der Kabine gelassen und wurden mit dem ersten
Monheimer Ballgewinn der zweiten Hälfte direkt ausgekontert –
4:1. Es folgten die unverzüglichen und spiegelbildlichen Treffer
zum 5:1 und 6:1 (52. und 53.). Ich habe selten ein Team gesehen,
dass sich im Abwehrverband so dilettantisch anstellte wie der
VfB Hilden an diesem Nachmittag. In erschreckender
Regelmäßigkeit konterten die Hausherren die Schwarz-Weißen aus
und agierten in der gegnerischen Hälfte in Überzahl. Auch das
Tor zum 6:2 „Anschlusstreffer“ konnte nicht über die
Überlegenheit des 1. FC Monheim hinwegtäuschen. Die letzte halbe
Stunde der Begegnung gesellten wir uns zu den Zaunkönigen, die
kostenneutral vom Deich aus zuschauten. Hier hatte man
einen schönen Blick über den Rhein und erlebte zudem einige
kleine bis große Familiendramen. Auf dem Sportplatz unter uns
passierte indes nicht mehr allzu viel. Es wären durchaus ein
paar Treffer mehr drin gewesen, aber acht Tore sieht man
schließlich auch nicht alle Tage.
|
|