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  ETB SW ESSEN 1
     
  FC BOCHOLT 0
Halbzeitstand 0:0
 
Mi., 04.04.2018 - 19:00 Uhr
Tore:
1:0 Fechner (66.)  
   
   
   
   
   
   
   
Stadion Uhlenkrug, Essen
325 Zuschauer
Oberliga Westfalen (DE V)
18. Spieltag 17/18
 
 
Ticket: 4 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 2 Euro - Bratwurst
 
 
 
 
 
 

Mehr aus Langeweile als aus Überzeugung zog es mich am Mittwochabend ins Essener Uhlenkrugstadion. Mit der Partie zwischen ETB Schwarz-Weiß und dem 1. FC Bocholt stand eine Nachholpartie aus dem ungewohnt kalten Winter an, in der es im Endeffekt um nicht viel mehr als die Goldene Ananas gehen sollte. Da sich die Entfernung in Grenzen hält, die Kosten beim ETB stets überschaubar sind und ich das alte und weite Rund im Essener Süden sehr schätze, kostete mich die kleine Tour wenig Überwindung. Die Hausherren konnten die letzten vier Begegnungen in der Oberliga Niederrhein für sich entscheiden und stehen plötzlich wieder recht gut da. Der einzige Aufstiegsplatz ist somit durchaus in Reichweite und wird trotzdem nicht vom ETB beansprucht. Lediglich der Spitzenreiter aus Straelen sowie die Verfolger Schonnebeck und Homberg haben die Lizenzunterlagen für einen möglichen Aufstieg in die Regionalliga West beim Westdeutschen Fußballverband eingereicht – der Name ETB Schwarz-Weiß Essen fehlt auf der kürzlich veröffentlichten Liste. Warum der Lackschuh-Club sich gegen die Lizenzeinreichung entschieden hat, liegt außerhalb meines Wissens. Am behutsam sanierten und schicken Stadion Uhlenkrug kann es nicht liegen und trotzdem führt der Verein die „Infrastruktur“ als einen Grund an. Die altehrwürdige Spielstätte diente vor noch nicht allzu langer Zeit dem FC Kray als Exil für die kurzen Ausflüge in die Viertklassigkeit.

Am Stadion angekommen war ich von dem regen Zuschauerinteresse positiv überrascht. Ob sich jedoch wirklich die angegebenen 325 Männlein und Weiblein einfanden, wage ich stark zu bezweifeln. An der Würstchenbude traf ich indes auf Marc und Bagage, sodass wir uns nach dem Verzehr der saftigen Bratwurst Richtung Gegengerade begaben. Dort hatte man einen gewohnt guten Blick aufs Geschehen und wurde anfangs von der warmen Abendsonne geküsst. Voraussetzungen, die man gerne annimmt und genießt, wenn man gut zwei Drittel der Spiele bei Sauwetter ausharrt. So standen wir in der Sonne, schnackten und beobachteten das uns dargebotene Gekicke. Da beide Teams ihre Vereinsfarben schwarz und weiß konsequent durchsetzten, galt es zu allererst herauszufinden wer hier wer ist. Die Hausherren spielten in Weiß, während die Gäste in Schwarz aufliefen. Wir meinten in der ersten Hälfte des Spiels Vorteile bei den in Schwarz spielenden Akteuren zu erkennen. Die mit großen Ambitionen in die Saison gestarteten Bocholter spulten einige ansprechende Angriffe ab. Da man jedoch mehrmals am Aluminium scheiterte und den Ball nur einmal im Netz versenkte, nachdem dieser beim Eckstoß bereits die Torauslinie überquert hatte, blieb man das durchaus verdiente Tor jedoch schuldig.

In der zweiten Halbzeit zeigte sich die Begegnung ausgeglichener, aber nicht unbedingt besser. So konzentrierte sich unsere kleine Gruppe auf allerhand Anekdoten und Nerd-Talk. Gerade gegen Ende der Saison gibt es genug Themen, von Auf- über Abstiegen bis hin zu Lizenzfragen. Mein Blick wanderte dementsprechend selten aufs Spielfeld. Glücklicherweise erhaschten meine Augen den Treffer des Tages durch Essens Kapitän Fechner, der einen frech gespielten Freistoß zum 1:0 verwertete (66.). Das Tor tat dem Spiel leider nicht gut und so plätscherten die letzten Minuten der Begegnung recht eintönig vor sich hin. Nach dem 6:2 zwei Tage zuvor in Monheim bin ich somit vergleichsweise unsanft in der Tristesse des Fußballreisenden angekommen und musste mich schließlich zwangsläufig mit dem Gesehenen begnügen. Scheinbar hatte der ETB in den drei Spielen zuvor, in denen den Schwarz-Weißen jeweils vier Tore gelangen, sein Pulver geschossen.