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Der kalte und nasse Winter macht den
deutschen Amateurvereinen noch immer zu schaffen. Die
Nachholspiele häufen sich in der ganzen Republik und stellen die
Verbände und Vereine vor schwer lösbare Herausforderungen. Im
hohen Norden brummte man dem VfB Lübeck, inklusive der
nachzuholenden Spiele, gar sieben Partien in 17 Tagen auf. Ganz
so schlimm ist die Situation im Westen nicht und trotzdem sind
einige Tabellensituationen in der Regionalliga und den drei
Oberligen des WFV aufgrund der fehlenden Partien wenig
aussagekräftig. Immerhin ist es absehbar, dass sich bis zum Ende
der Spielzeit der KFC Uerdingen und Viktoria Köln um den Platz
an der Sonne der Regionalliga West und die damit einhergehende
Teilnahme an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga streiten werden.
Für einige Spieltage schnupperte auch der SC Rot-Weiß Oberhausen
an den Top-Platzierungen, ehe man nach meinem letzten Besuch im
Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf II (3:1-Sieg für RWO) nur
noch einen Punkt aus fünf Spielen „sammelte“. Dafür tauchte in
einem kürzlich bei Reviersport erschienen Portrait über die
Aufstiegsaspiranten der Name SC Wiedenbrück auf. Die Westfalen
konnten bis auf ein Unentschieden in den letzten fünf Partien
volle Ausbeute vermelden. Unterschiedlicher konnten die Trends
nicht sein.
Ich reiste aufgrund der Streiks im
öffentlichen Nahverkehr mit einem Puffer zum Berufsverkehr an
und erreichte das Stadion Niederrhein somit „erst“ eine halbe
Stunde vor Anpfiff der Partie. Nachdem ich die hier bereits
mehrfach gelobte RWO-Currywurst verschlang, interessierte mich
als nächstes der Baufortschritt der neuen Hintertortribüne. Ich
konnte keine großen Unterschiede zu meinem letzten Besuch
feststellen und beurteile die Tribüne an sich als
fertiggestellt. Ich denke die Eröffnung scheitert bisher noch an
dem Umland der Tribüne, welches noch ziemlich chaotisch
daherkommt und noch einiger Arbeitsstunden bedarf. Durch die
milden Temperaturen machen sowohl das Fußballgucken als auch die
Arbeit auf dem Bau mittlerweile mehr Spaß. Wirklich
herzerwärmend war das Gekicke in den ersten 45 Minuten jedoch
nicht. Die Terranova-Elf enttäuschte nicht nur den Trainer
sondern auch die gut 1.300 Fans, die viele Fehlpässe und
Unzulänglichkeiten mitansehen mussten. Torgefahr, wenn es so
etwas im ersten Durchgang gab, strahlten nur die Gäste aus
Wiedenbrück aus. Dementsprechend war auch die Situation die zum
1:0 der Westfalen führte per se nicht sonderlich gefährlich. Da
Hüsings lascher Schuss jedoch abgefälscht wurde, trudelte er
hinter Udegbe ins Netz (32.).
In der Pause zog es einige Zuschauer, die
zuvor ohne Schutz überm Kopf auf den Stehplätzen verweilten,
vorsichtshalber unters Dach. Rund um das Stadion blitzte und
donnerte es an allen Ecken und Enden. Das Schlimmste blieb
jedoch aus und das Unwetter erreichte die Emscher nicht vor
Spielende. Das wäre auch schade gewesen, da sich nun ein
wirklich gutes Fußballspiel entwickelte. Oberhausen drückte und
kam mit neuem Schwung aus der Kabine. Hüben wie drüben gab es
Torchancen, die vor allem auf Seiten der Hausherren zumeist
einen unglücklichen Ausgang hatten. So gab es statt dem
mittlerweile verdienten Ausgleich den Treffer zum 2:0 für die
Gäste. Aus dem nichts fasste sich Wiedenbrücks Geisler ein Herz
und fand aus 20 Metern kompromisslos die lange Ecke (70.). Im
Anschluss kam RWO durch einen Abwehrfehler des SCW noch einmal
ran und fasste sich Hoffnung (78.). Mit einem Elfmeter kurz vor
Spielende sicherte Wiedenbrück sich jedoch die drei Punkte und
die starke Serie. Wirklich jucken tut das jedoch niemanden.
Beide Teams bleiben im oberen Tabellendrittel ohne dem
Führungsduo gefährlich zu werden.
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