|  | "Die Verträge sind gemacht und es wurde 
				viel gelacht." Die Anfangszeile des Westernhagen-Klassikers 
				„Freiheit“ beschreibt die Stimmung auf Schalke nach dem Derby 
				und vor dem Pokalhalbfinale ganz gut. Nachdem wir Westernhagens 
				Zecken am Sonntagnachmittag ziemlich souverän abfertigten, 
				rechnete man sich dementsprechend gute Chancen für das 
				Mittwochabendspiel gegen die Frankfurter Eintracht aus. Die SGE 
				hat derzeit einige Sorgen und droht unter dem scheidenden Niko 
				Kovac auf den letzten Metern die Europapokalteilnahme zu 
				verspielen. So träumte ich vom Pokalfinale und schüttelte 
				gleichzeitig den Kopf über die Pressekonferenz, in der die 
				Journalisten Manager Heidel wie selbstverständlich fragten, 
				welchen Gegner man in Berlin denn lieber hätte. Wie gesagt, die 
				Verträge waren gemacht. Bei bestem Wetter und bester Stimmung 
				ging es also am Abend Richtung Berger Feld. Steven und ich 
				durchschritten als Erste die Türen zum Block und wurden abermals 
				mit Choreomaterial begrüßt. So gab es für jeden von uns eine 
				silberne Folienfahne. Während wir die Zeit bis zum Anpfiff 
				verquatschten wurden die frischgebackenen Derbysieger gebührend 
				empfangen und auf das bevorstehende Halbfinale eingestimmt. Unsere Folienfahnen, einige braune und 
				etliche schwarze Papptafeln sowie zwei Bergleute samt 
				Grubenlampen und Schubkarre begrüßten beide Teams und setzten 
				die Pokal-Choreo-Serie zum Steigerlied fort. Auf dem 
				dazugehörigen Banner prangte in blauen Lettern „Und damit so 
				fahren wir bei der Nacht ins Bergwerk ein“ (und holen 
				bestenfalls in Berlin den Pokal). Ein stimmungsvoller Start der 
				Kurve bescherte der Partie einen Rahmen, den diese spielerisch 
				nicht zu würdigen wusste. Ich weigere mich jedoch über das 
				Schalker Spiel in der ersten Halbzeit zu meckern, das einerseits 
				von einer gewissen Erschöpfung geprägt war und anderseits hinten 
				gewohnt stabil daherkam. Nach vorne ging für die Knappen jedoch 
				ebenso wenig, sodass viele „Mattscheiben-Fans“ das Spiel 
				schlecht redeten. Meine einzige Kritik galt mal wieder LG8, der 
				sich weiterhin in besserer Kreisliga-Form präsentierte und 
				„Kampf“ und „Einsatz“ wie Fremdwörter aussehen ließ. Ansonsten 
				bleibt im ersten Durchgang nur noch der gute Auftritt des 
				Gästeblocks hervorzuheben. Wie zu erwarten, legten die Fans des 
				letztjährigen Finalisten einen ansprechenden Auftritt hin. 
				Eingeleitet wurde dieser mit einer Pyro-Einlage zum Spielbeginn. 
				Ein torloses Unentschieden zur Pause war zumindest in den 
				letzten Partien ein gutes Omen für Königsblau. Auch im zweiten Durchgang meine ich 
				deutliche Vorteile für den S04 erkannt zu haben. So erkämpften 
				wir uns eine richtig starke Phase, in der der Ball leider Gottes 
				einfach nichts ins Tor wollte. Die Arena wurde nun endlich 
				wieder zur Donnerhalle. Trotz der zuvor ernüchternden Partie 
				wurde das Team, das einen großen Kredit bei den Fans genießt, 
				durch diese Druckphase getragen. Zeitweise stand jeder Schalker 
				und sang sich die Kehle aus dem Leib. Passenderweise fiel genau 
				in diese Minuten der absolut überflüssige Gegentreffer. Nach 
				einem eindeutigen Foulspiel im Mittelfeld erschlichen sich die 
				Hessen zwei Eckbälle, dessen letzteren Jovic per Hacke 
				verwertete (75.). Schalke gab nicht auf und befeuerte den 
				Glauben an den Ausgleich durch weiteres zielgerichtetes 
				Offensivspiel. Ein rüdes Foul an Geldretzka bescherte dem S04 
				sogar eine Überzahlsituation für die Schlussminuten. In der 
				vierten Minute der Nachspielzeit explodierte die Arena, als Di 
				Santo im Strafraum den Ball mit der Brust (!) stoppte und 
				einnetzte. Warum Schiri Hartmann - völlig von der Rolle - auf 
				Handspiel entschied, weiß wohl nur er selbst. Es gab keinen 
				Videobeweis und kein Zurück mehr. Auch für mich nicht, ich 
				wollte nur noch heim. Ich habe mich die Tage genug geärgert und 
				belasse es dabei. Danke, DFB! |  |