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  WORMATIA WORMS 1
     
logo_ksv   KSV HESSEN KASSEL 1
Halbzeitstand 0:0
 
Fr., 20.04.2018 - 19:00 Uhr
Tore:
  0:1 Albrecht (51.)
1:1 Maas (89.)  
   
   
   
   
   
   
Wormatia-Stadion, Worms
1.080 Zuschauer
Regionalliga Südwest (DE IV)
35. Spieltag 17/18
 
 
 
Ticket: 6 Euro - Tageskasse - Stehplatz Gästeblock
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 3,00 Euro - Drachenwurst / 5,00 Euro - 2x Bier 0,33 l (Eichbaum)
 
 
 
 
 
 

Wenn es fußballerisch um Leben oder den Tod geht, ist es an der Zeit, aus den Löchern gekrochen zu kommen. Beim KSV Hessen Kassel dürfte man sogar recht froh sein, dass man nach 10 Punkten aus den letzten vier Spielen überhaupt in der Lage ist, die Rettung aus eigener Kraft zu schaffen. Vor dem 35. Spieltag standen die Nordhessen über dem Strich in der Zone der Tabelle, in der der Regionalliga-Verbleib vom Abschneiden der beiden Play-Off-Teilnehmer (Saarbrücken und Mannheim) abhängt. In dieser hoffnungsvollen, jedoch weiterhin kritischen Lage, kamen auch Fabian und ich aus unseren Löchern. Mit ein paar abgeschriebenen Überstunden und einer kurzen ICE-Fahrt ging es zuerst in Richtung Frankfurt, von wo aus es per Auto nach Worms ging. Die vermeintlich älteste Stadt Deutschlands, im Südosten von Rheinland-Pfalz, ist nicht zu verwechseln mit dem Computerspiel-Klassiker aus den 90ern, der mich durch meine Kindheit begleitete. Statt mit Raketenwerfern, Brandbomben und Ninja-Seilen, wartetet die 82.000-Einwohner-Stadt mit schicken historischen Gebäuden und einem Regionalligisten auf. Mein erster Besuch im Wormatia-Stadion geht auf meine Anfangsjahre als Hopper zurück. Es wurde also wieder Zeit.

Bis zum Stadion oder besser gesagt, zum Gästeblock, war es jedoch noch ein weiter Weg. Dieser führte uns vom Parkplatz aus, vorbei an einem Schwimmbad und einem Rugbyplatz, fast wie in einem Labyrinth zum Eingang. Dort angekommen stärkten wir uns in der Abendsonne mit Wurst und Bier und nahmen am rechten Rand des eng bemessenen Gästesektors Platz. Auch hier waren die Ordner und Imbissverkäufer gewohnt freundlich und hatten stets einen flotten Spruch auf den Lippen. Der anfangs nur spärlich gefüllte Block wurde nach 15 gespielten Minuten von den verspäteten Ultras zum Leben erweckt. Die Jungs hatten eine 80er-Jahre-Mottofahrt ins Leben gerufen und präsentierten Vokuhilas, Retro-Shirts und Fischerhüte. Nachdem die ersten Pöbeleien in Richtung Heimanhang auf den Weg geschickt wurden, wurde der KSV recht durchgängig und lautstark von 250 Fans unterstützt. Der Heimanhang, der sich im Schatten der Haupttribüne postierte, konnte indes nur phasenweise überzeugen.

Das Spiel selbst lässt wenig Umschreibung zu. Es war ein typisches Spiel zwischen zwei Mannschaften im Tabellenkeller, die keine Fehler machen wollten. Trotzdem schlichen sich vor allem im Offensivspiel einige Patzer ein, die keinen echten Spielfluss aufkommen lassen wollten. In der Pause spielten sich hingegen echte Dramen im Block ab. Eine „nur leicht aufgedrehte“ Wasserflasche im Rucksack eines Kasseler Ultras löste glücklicherweise schlussendlich keine Staatskrise aus. Man raffte sich zusammen und sowohl auf den Rängen, als auch auf dem Platz ging es weiter. Irgendwie wurschtelten sich die leicht überlegenen Gäste nach dem Wiederanpfiff zu einem Foulelfmeter, den Albrecht souverän verwandelte (51.). Der Anhang aus Nordhessen stand Kopf und hatte den Sieg und vor allem die lebenswichtigen drei Punkte vor Augen. Die Gesamtsituation zerrte jedoch an einigen Nerven, sodass nicht wenige das halbe Spiel intensiv kommentierten und den Spielern Anweisungen gaben, so wie ein Gamer in einer Rennsimulation leicht mit seinem Körper mitlenkt als würde dies das virtuelle Auto beeinflussen. Genützt hat es alles nicht. Während Worms drückte, verpassten die Löwen jegliche Möglichkeiten zum Kontern und fingen sich durch einen fragwürdigen Freistoß den Ausgleich (89.). Es bleibt spannend und so lotete man auf dem Rückweg zum Parkplatz mit Vorstandsmitglied Rose die Situation aus. Noch ist alles drin.