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logo_koln_fc   1. FC KÖLN 2
     
logo_schalke   FC SCHALKE 04 2
Halbzeitstand 1:2
 
So., 22.04.2018 - 18:00 Uhr
Tore:
  0:1 Embolo (4.)
  0:2 Konoplyanka (23.)
1:2 Bittencourt (26.)  
2:2 Risse (84.)  
   
   
   
   
Müngersdorfer Stadion, Köln
50.000 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
31. Spieltag 17/18
 
 
 
Ticket: 46 Euro - Vorverkauf - Sitzplatz Gästeblock
Stadionheft: kostenlos
 
 

Der Schreck und vor allem die Enttäuschung über das bittere Ausscheiden im Pokal steckten mir noch immer in den Knochen, als ich mich am frühen Sonntagnachmittag seelisch und moralisch auf die Bundesliga-Partie in Köln vorbereitete. Alex bracht mich nach Oberhausen, wo mich Andre einsackte und wir uns zu viert auf den Weg in die Domstadt machten. Während der erste Schauer des Tages über uns zog, nutzten wir die Fahrt für eine Analyse der vergangenen Spiele und eine Vorausschau auf das Duell mit dem Tabellenletzten. Als Zweiter erwartete man beim „Letzten Fußballclub Köln“ nicht mehr und nicht weniger als einen Sieg zum Abschluss dieses 31. Spieltags. Ein Schalker Erfolg hätte zwei in Stein gemeißelte Entscheidungen hervorgebracht. Für den S04 würde ein Sieg in Müngersdorf die sichere Teilnahme in der Königsklasse bedeuten. Für den Effzeh wäre indes der Relegationsplatz durch neun Punkte Rückstand nicht mehr zu erreichen gewesen. Rechenspiele, die man mit den Schalker Knappen zurzeit nicht anstellen darf. In dieser Saison präsentierte man sich als „Retter der Armen“ und holte vier Punkte aus drei Spielen gegen Köln und Hamburg, während man gegen die Verfolger aus Dortmund und Leverkusen jeweils einen Sieg und ein Unentschieden verbuchte.

Nach einer guten Stunde auf den Autobahnen zwischen dem Ruhrgebiet und Köln parkten wir etwas abseits in Köln-Weiden. Den restlichen Weg zum Müngersdorfer Stadion absolvierten wir entspannt zu Fuß, während die vollgepackten Trams an uns vorbeizogen. Der Stadionvorplatz begrüßte uns mit einem heftigen Hagelschauer. Als dieser sich kurz beruhigte sprinteten wir zum Gästeeingang und fanden uns wenig später im Oberrang der Nordtribüne ein. Der vollbepackte Schalker Block hatte eine Riesenlust, die Ziegenpopper in die zweite Liga zu schießen. Wir hatten Glück, da die Mannschaft scheinbar die gleiche Zielsetzung verfolgte. Vor allem Derby-Torschütze Konoplyanka legte los wie die Feuerwehr und bescherte Embolo mit einem Zuckerpass sein drittes Saisontor (4.). Auf dem Weg zum nächsten Treffer wurde der Schweizer von Heintz im Strafraum klar zu Fall gebracht. Schiedsrichter Marco Fritz weilte indes mit seinen Gedanken irgendwo anders und auch im benachbarten Video-Schuppen war man nicht ganz bei der Sache. Da der FC jedoch gar nicht stattfand und Kono zeitnah das 2:0 aus dem Hut zauberte (23.), schien alles halb so wild.

Blöd nur, wenn du gegen einen desaströs schwachen Gegner im direkten Gegenzug den Anschlusstreffer kassiert. Andre hatte Biittencourt zuvor als besten Spieler der Kölner ausgerufen. Dieser traf dann sogleich (26.). Ausgerechnet. Weitere Schalker Chancen blieben ungenutzt. Vor allem Kono hätte seine Leistung gut und gerne mit zwei weiteren Toren krönen können. Während ein Angriff, als fast perfekte Kopie des 2:0, nur am Pfosten landete, vergab der Ukrainer eine weitere Möglichkeit kurz vor dem Pausenpfiff fahrlässig. Nach der wilden Anfangsphase gab es also wenig Erwähnenswertes auf dem, nach etlichen Schauern durchnässten, Rasen. Schalke kontrollierte das Spiel und die Stimmung. Immer wieder bekamen die Kölner Fans einen mit und wurden mit Pathos an ihren bevorstehenden Abstieg erinnert. Als die Pöbeleien gegen das Kölsch saufende Pack ihren Höhepunkt erreichten, knallte es natürlich im Schalker Kasten. Ein Risse-Freistoß flatterte sich neben Ralle ins Tor und bescherte dem FC kurz vor Schluss den Ausgleich (84.). Mit dem Adidas Tango wäre das nicht passiert. Heute hatte jedoch nicht der Rasen, nicht der Ball und schlussendlich auch nicht der Schiri Schuld. Die Knappen hätten gegen den trotzdem so gut wie sicher abgestiegen FC gewinnen müssen. Ohne Wenn und Aber.