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MSV DUISBURG 4
     
  JAHN REGENSBURG 1
Halbzeitstand 0:0
 
So., 29.04.2018 - 13:30 Uhr
Tore:
1:0 Nauber (52.)  
  1:1 George (58.)
2:1 Iljutcenko (60.)  
3:1 Stoppelkamp (75.)  
4:1 Engin (87.)  
   
   
   
Schauinsland-Reisen-Arena, Duisburg
15.149 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
32. Spieltag 17/18
 
 
Ticket: 27 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Gegengerade
 
 
 
 
 
 

Ende April ging es für mich Schlag auf Schlag. Nach den Spielen in Oberhausen und auf Schalke, folgte am Sonntagnachmittag ein Besuch beim MSV Duisburg. Zuvor habe ich den recht unergiebigen Spielplan studiert und hielt die Partie zwischen den Zebras und Jahn Regensburg für die spannendste und sinnvollste Variante, in einer Zeit, in der ich nicht mehrere hundert Kilometer für ein Spiel rumgurken wollte. Der Reiz der Begegnung lag insbesondere in der erstaunlich guten Lage der Gäste. Durch eine nicht sonderlich konstante Konkurrenz an der Tabellenspitze hatte sich der SSV in eine gute Ausgangssituation im Kampf um den Relegationsplatz gebracht. Auf diesem stand vor den Sonntagspartien mit Holstein Kiel ebenfalls ein Aufsteiger. Die Kieler spielten parallel beim FC Ingolstadt. Wie alle anderen Glubberer, hoffte auch ich auf einen Ausrutscher der Nordlichter, der dem FCN am Montagabend den vorzeitigen Aufstieg ermöglichen hätte können. Ich schreibe mich um Hals und Kragen und merke, wie verworren und kompliziert die Lage in der zweiten Liga ist. So befindet sich zwei, bzw. drei Spiele vor Schluss noch die halbe Liga in Abstiegsgefahr. So auch der Meidericher Spielverein, der sich mit einem Sieg de facto retten würde. Klar waren zu diesem Zeitpunkt lediglich der Aufstieg der Fortuna aus Düsseldorf sowie der tragische Abstieg des 1. FC Kaiserslautern - ziemlich genau 20 Jahre nach dem Sensations-Titel 1998.

Zurück zum MSV. Ich parkte in fußläufiger Distanz zum Wedaustadion und machte mich recht entspannt auf den Weg. Die Lage blieb auch im Stadioninneren vergleichsweise ruhig, da sich die Arena nur zur Hälfte füllen sollte. Ich vermisste bei meinen letzten Besuchen in Duisburg stets die wirkliche Leidenschaft und bedingungslose Loyalität des Publikums. Immerhin hat sich der Klub nach mehreren Jahren des Chaos scheinbar wieder in Liga zwei etabliert. Will man sich wieder für höhere Aufgaben anbieten, müssen auch die Stadt und der Verein mitspielen. Hier scheitert es meiner Meinung nach bisweilen. Mit dem SSV Jahn gastierte natürlich auch kein Publikumsmagnet im Duisburger Süden. Es ist enttäuschend, wenn ein Aufstiegskandidat nur eine schmale Busladung Gästefans mitbringt. Immerhin wirbelten die Kids um mich herum ordentlich rum. Etliche Duisburger Jugendteams bevölkerten neben mir die Plätze auf der Gegengerade in Richtung Gästeblock. Eine nette Möglichkeit den Kids einen Spielbesuch zu ermöglichen und Fans zu rekrutieren oder zu binden.

Die erste Halbzeit war noch keine wirkliche Werbung für den Fußball im Allgemeinen und die Zebras im Besonderen. Das Dargebotene war nicht wirklich schlecht, aber ohne Tore hat sich noch kein Spiel in die Köpfe gebrannt. Am ehesten hätte es nach acht Minuten klingeln können, als die Hausherren nur kurz die Kontrolle verloren und erst eine grenzwertige Grätsche im Strafraum den Regensburger Angriff stoppte. Die Entscheidung nicht auf Strafstoß zu entscheiden, war richtig. Nach der Pause hatten wir dank Gerrit Nauber ein Fußballspiel. Es benötigte eine Freistoßflanke und den Kopf des Innenverteidigers, um den Torreigen zu eröffnen (52.). Regensburgs Antwort folgte prompt und sie war außerordentlich schön. George zog aus der zweiten Reihe ab und der Distanzschuss fand sein Ziel zum Ausgleich (58.). Ein selbstbewusster Aufstiegskandidat hätte nun das Momentum genutzt und den MSV abgeschossen. Ich erlebte an diesem Sonntag jedoch ein etwas anderes Fußballspiel. Nicht die Duisburger zerfielen - es war der Jahn, der zusammenbrach. Den scheinbaren Wendepunkt markierte Gäste-Torwart Weis, der zu zaghaft herauslief und Iljutcenko das 2:1 ermöglichte. Vielleicht hatte sich auch unter den Spielern in Rot die krachende Niederlage der Ingolstädter im Spiel gegen Kiel herumgesprochen. So stand der hoffnungslose SSV nicht wieder auf und fraß zwei weitere Tore. Ob Stoppelkamps 3:1 (75.) wirklich ein Kandidat für das „Tor des Monats“ ist, wie es der Stadionsprecher behauptete, würde ich bezweifeln. Ein Treffer in den Winkel ist trotzdem immer eine Augenweide. Das schlussendliche 4:1 schaffte etwas Klarheit in der Liga und verschaffte mir und natürlich auch den jungen Duisburger Kickern auf der Gegengerade einen schönen Nachmittag.