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Seit dem Sommer 2014 spielt der Glubb in
der 2. Bundesliga. Auf den Abstieg als Tabellenvorletzter vor
vier Jahren folgte eine Saison zum Vergessen, die weit vom Ziel
„direkter Wiederaufstieg“ entfernt war und am Ende mit Platz
neun abgeschlossen wurde. In der Spielzeit 2015/16 musste man
dem starken Absteiger aus Freiburg und dem Krebsgeschwür des
deutschen Fußballs, RB Leipzig, den Vortritt lassen um
schlussendlich in der Relegation an Eintracht Frankfurt zu
scheitern. Auf die vergangene Katastrophensaison (12.) folgt in
dieser Saison, aller Vorrausicht nach, endlich der langersehnte
Aufstieg ins Oberhaus. Die Feierlichkeiten zur Rückkehr der
Legende planten Steven und ich zum 31. Spieltag. Als Anfang März
endlich die langersehnten Terminierungen für die letzten
Spieltage der Saison veröffentlicht wurden, bekam der FCM das
Montagabendspiel vor dem ersten Mai gegen Braunschweig
zugeteilt. Damit konnte man arbeiten und so buchten wir dank
Gabriels Hinweis auf diese gelungene Terminierung unsere Tour
nach Franken. Beinahe ging unser Plan auf, in der Situation zu
sein, am Montagabend den Aufstieg klar zu machen. Durch eine
kleine Schwächephase im März machte
man sich das Leben jedoch selber schwer und brachte noch etwas
Spannung ins Aufstiegsrennen.
In diesem war am Samstag bereits Fortuna
Düsseldorf über die Ziellinie gedüst. Mit einem 5:1-Sieg am
Sonntag in Ingolstadt verbaute der Tabellendritte Kiel dem
Ruhmreichen die Möglichkeit am Folgetag ebenfalls aufzusteigen.
Mit einem Sieg gegen Braunschweig konnte man den Vorsprung auf
die Nordlichter jedoch wieder auf fünf Punkte hochschrauben.
Jeder weiß, was das zwei Spieltage vor Schluss bedeutet (oder
eben nicht bedeutet). Somit ging es Montagnachmittag, ohne die
ganz große Party vor Augen, per Flieger von Düsseldorf an die
Pegnitz. Vom Nürnberger Flughafen zum Max-Morlock-Stadion
verschenkten wir keine Zeit und checkten lediglich kurz im Hotel
ein. Bei einem netten Wetterchen scharrten sich schon etliche
Glubberer ums Stadion und blickten der Partie euphorisch
entgegen. Wer sich nicht am Bierstand tummelte, stand in der
Schlange für das Saisonheft der Ultras Nürnberg und ließ sich in
der Menschentraube vor dem Ausgabestand gehörig zerquetschen.
Nachdem wir uns eines der heißbegehrten Exemplare gesichert
hatten, trafen wir uns mit Gazza vor der Nord. Hier wurden noch
einige Minuten verklönt und sich Glück und Spaß gewünscht, ehe
sich die Wege trennten. Für Gabriel und Co ging es nach links in
Block 9, für Steven und mich nach rechts in Block 1.
Ich mochte die Aussage des Banners, welches
zum Einlaufen der Teams vor den Blöcken 7/9/11 präsentiert wurde
und mit einem Haufen Fahnen und Doppelhaltern sowie ein wenig
Pyro in Szene gesetzt wurde. „Jetzt geht’s in die heiße Phase -
und wir sind mit dabei. Das ist das Allerschönste“ - besser kann
man das Gefühl nicht ausdrücken. Wie schön und spannend kann der
Schlussspurt sein, wenn jedes Spiel zählt - wie langweilig wird
es, wenn man schon am 30. Spieltag weiß, das nach oben und unten
nichts mehr geht. Noch besser wird es, wenn auch das Team auf
dem Platz für den Aufstieg brennt. Die Mannschaft hatte heute
viel vor und legte los wie die Feuerwehr. Selten habe ich eine
so strukturiertere, engagiertere und attraktivere Darbietung auf
dem Rasen verfolgen können. Der Glubb überrollte den BTSV und
das gut gefüllte Achteck zog mit. Geduldig rannten die Franken
an, sodass Petrak mit dem Pausenpfiff überlegt zum überfälligen
1:0 einklinken konnte. Ein ehrlicher und ausgelassener Jubel
schwappte bis in die Halbzeitpause und entfachte kurz nach dem
Wiederanpfiff erneut. Möhwald traf per Billardtor und schaffte
mit dem zweiten Treffer endlich ein angemessenes Ergebnis, das
mit der Nürnberger Überlegenheit einherging (48.). Im Stile
eines Spitzenteams gewann der FCN das Duell gegen Braunschweig
und war damit fast aufgestiegen. Bei der anschließenden Feierei
mit den Spielern blieb die Handbremse somit angezogen.
Ausgelassene Freude durfte natürlich trotzdem jeder zeigen und
so war die Altstadt noch lange alkoholgeschwängert und in der
Hand der Glubbfans. Kurz vor dem Einschlafen vernahm ich noch
die „Der FCN steigt auf und Fürth steigt ab“-Sprechchöre. Schön
wars!
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