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Am letzten Juli-Wochenende sollte mit dem
Start der gesamtdeutschen 3. Liga auch die Regionalliga West in
die Spielzeit 2018/19 starten. Der sich anbahnende Saisonstart
sowie die letzten Wochen voller
Europapokal-Qualifikationsspielen zogen vergleichsweise
unbeachtet an mir vorbei. Vage Planungen für eine kleine
Sommertour blieben Planungen und mussten aus verschiedenen
Gründen verworfen werden. Die Renovierung unserer baldigen
Wohnung frisst viel Zeit und lässt keine allzu großen Reisepläne
zu. So wurde auch der abermals brütend heiße Samstag zum Malern
und Rumwirbeln genutzt. Nachdem die ersten Wände in sattem Weiß
erstrahlten, führte uns die wohlverdiente Mittagspause ins
benachbarte Oberhausen. Immer entlang des Kanals ist das Stadion
Niederrhein nur noch zehn Minuten entfernt. Nach meinen
sommerlichen Besuchen des Schalker U19-Halbfinals in Oberhausen
sowie eines Testspiels des RWO gegen den Drittligisten
Osnabrück, stand heute der Saisonauftakt gegen den Aufsteiger SV
19 Straelen an. Alex debütierte im Ground, ich auf der neu
gebauten Hintertortribüne auf der Emscherseite und der SV 19
Straelen hatte sogleich sein ersten Regionalligaspiel der
Vereinsgeschichte vor der Brust.
Nach dem Einlass diente die obligatorische
Currywurst als Mittagessen, ehe wir uns später größtenteils der
alkoholfreien Flüssigkeitszufuhr widmeten. Die angenehm locker
gefüllte Tribüne lag glücklicherweise im Schatten und ermöglicht
einen guten Blick aufs Geschehen auf dem Rasen. Dort wärmte sich
mit dem Tunesier Lachheb auch der vermeintliche Star-Einkauf der
Straelener in der Mittagshitze auf. Mit der Erfahrung einiger
Zweitligaspiele für Aue und den MSV sollte Lachheb die Truppe in
das Duell mit den ambitionierten Oberhausenern führen. Dies
gelang ihm recht gut, sodass die Gäste nach einer erkennbar
ehrfürchtigen Anfangsphase immer mehr Spielanteile für sich
verbuchen konnten. Die mitgereisten Fans der Gelb-grünen auf der
Haupttribüne konnten zufrieden sein, während die ersten
Oberhausener neben uns zu Murren begannen. Grundtenor: „Was soll
das werden, wenn ihr schon gegen Straelen keine Mittel findet“.
In einem für die Witterungsverhältnisse recht munteren, aber
nicht unbedingt hochklassigen Spiel, fand RWO-Wirbelwind
Oubeyapwa in der 33. Minute nach einer tollen Kombination die
Lücke. „Juniors“ Schuss aus gut 20 Metern wurde abgefälscht und
senkte sich hinter Straelens Keeper unhaltbar ins Tor. Somit
ging es mit einem schmeichelhaften 1:0 in die Pause.
Die Hausherren ließen sich viel Zeit in der
Kabine, ehe man aus dem Schatten für die zweite Hälfte ins
gleißende Licht trat. Straelen forderte die Hintermannschaft und
das Glück der Heimelf nun über mehrere Minuten. In dieser
brenzligen Phase waren die Rot-Weißen insbesondere mit dem
Aluminium im Bunde. Einen vom Pfosten abgeprallten Ball schickte
der SVS-Angriff trotz verwaisten Kastens in Richtung Kanalkurve.
Statt in die Höhe, gingen die Hände der Gäste in Richtung Kopf.
Das war DIE Chance auf den Ausgleich und den ersten Treffer in
der neuen Liga. Stattdessen diente die vergebene Großchance als
Weckruf für die Terranova-Elf, die sich nun wieder fing. Die
konditionellen Vorteile des Favoriten wurden in der Schlussphase
der Partie deutlich sichtbar und resultierten in einigen, am
Ende zu schlampig vorgetragenen, Konterchancen. Die zu jeder
Zeit recht gut aufgelegte Heimkurve witterte jedoch den nahen
Erfolg und trieb die Mannschaft schlussendlich zum 2:0 durch Ben
Balla (86.). Sein Schuss von der Strafraumkante war zugleich der
Schlusspunkt dieser durchaus unterhaltsamen, aber meiner Meinung
nach nicht sonderlich aussagekräftigen Partie.
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