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Samstagmittag ging es für Alex und mich ins
beschauliche Bad Vilbel. Die aufgrund ihrer Quellen überregional
bekannte Stadt lud uns bei mildem Wetter auf eine kleine
Erkundungstour ein. Dass es bei unserem Besuch nicht nur um
einen touristisch motivierten Besuch ging, zeigte sich daran,
dass wir das Auto gekonnt am Nidda-Sportfeld parkten. Der direkt
am Flussufer gelegene Ground sollte etwas später unser Ziel
sein. Zuerst ging es für uns jedoch entlang der Nidda Richtung
Innenstadt. Die größte Stadt im Wetteraukreis bot neben den
bereits erwähnten Brunnen und Mineralquellen (deren zugängliche
Parts jedoch irgendwie nicht so richtig in Betrieb waren), eine
Burgruine, eine ansehnliche Altstadt, einen coolen Nutria und
zum Schluss unseres kleinen Spaziergangs noch eine leckere
Portion Eis. Diese wurde wenige Minuten später am Sportplatz
durch eine gesunde und saftige Rindswurst ergänzt. Man achtete
also auf eine angemessene Ernährung vor dem sportlichen
Wettkampf. Dieser fand heute im Rahmen eines Derbys statt. Im
Aufsteigerduell kreuzten die einwohnerstärkste Stadt des Kreises
und die Kreisstadt die Säbel – FV Bad Vilbel gegen Türk Gücü
Friedberg.
Der Fußballverein Bad Vilbel feiert im
nächsten Jahr seinen 100. Geburtstag und war in seiner stolzen
Geschichte Stammgast in der Oberliga Hessen und für ein Jahr an
der Ausbildung des Schalker Kriegers Jermaine Jones beteiligt.
Nach einigen Jahren der Abstinenz kehrte der FV als Meister der
Verbandsliga Hessen-Süd zurück in die Hessenliga. Das
Nidda-Sportfeld gehört aufgrund seiner schönen Lage sowie des
Ausbaus auf einer Geraden zu den sehenswerteren Stadien der
Liga. Türk Gücü aus Friedberg ist indes zarte 30 Jahre alt und
stieg hinter dem heutigen Gegner in die Hessenliga auf. Dort
finden sich die Friedberger bisher noch nicht so zurecht und
warten im Tabellenkeller noch immer auf den ersten Sieg. Gegen
die sich schnell angepassten Hausherren starteten die Gäste dann
überraschend forsch ins Spiel. Wir sahen mit Vuk Toskovic den
Aktivposten des Gastes, der äußerst ballsicher die linke Seite
beackerte und hier und da für Torgefahr sorgte. Auf der
Gegenseite tat sich insbesondere der äußerst reaktionsstarke
Schlussmann Sememy hervor, der mehrmals klasse parierte. Die auf
Augenhöhe geführte Partie erhielt dann mit dem Pausenpfiff eine
Richtung, als Velberts Bejic von der Strafraumkante abzog und
den Ball eher kraftvoll als präzise im Eck versenkte. Man hatte
den Eindruck, ein paar Zentimeter zusätzlicher Körpergröße
hätten dem Hüter der Gäste in dieser Situation geholfen.
Es roch also nach der nächsten Niederlage
für die Gäste, die erst einen Punkt auf dem Konto, aber noch
einige Hochkaräter vor der Brust haben. Der Aufsteiger musste
gegen den Mitkonkurrenten liefern und kam früh zum verdienten
Ausgleich (48.). Bahssou hatte nach einer Flanke zu viel Platz
und Zeit, sodass er bei seinem Treffer zum 1:1 nur noch
einschieben musste. Seine Bilanz mit vier Treffern aus vier
Spielen kann sich durchaus sehen lassen. Während Bad Vilbel sich
nun wieder besser sortierte und den Gästen den Schneid abkaufte,
hatte man die nötige Sicherheit um vorne wieder in Führung zu
gehen. Aus mehreren teils klaren Chancen gelang den
Brunnenstädter durch den eingewechselten Knell in der 53. Minute
das 2:1. Der kraftvolle Abschluss aus kurzer Distanz markierte
zudem den Siegtreffer in dieser munteren und teils hart
umkämpften Partie. Während die Aufstiegseuphorie bei den Gästen
verflogen sein dürfte, kann man sich in Bad Vilbel kurz
entspannt zurücklehnen und auf Spiele gegen Kassel und Co
freuen.
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