|  | Auf die zwei eher übersichtlichen Städte 
				Montreal und Ottawa sowie einen Tagestrip zum 
				Algonquin-Nationalpark folgte der urbane Dschungel in Kanadas 
				größter Stadt Toronto. Die Metropole am Ontariosee ist nur ein 
				wenig kleiner als Berlin und forderte von uns etwas mehr Tempo 
				beim Erkunden und Besichtigen. An unserem ersten Tag 
				verschafften wir uns einen Überblick über die Innenstadt aus der 
				Frosch- und der Vogelperspektive. Die Aussichtsplattform des CN 
				Towers, dem höchsten Gebäude Kanadas, bot einen tollen Blick auf 
				die Skyline sowie das Rogers Centre und das BMO Field. Bevor es 
				am nächsten Tag auch um den König Fußball gehen sollte, freute 
				ich mich heute auf einen kleinen sportlichen Vorgeschmack im 
				Ballpark der Toronto Blue Jays. Unter dem geschlossenen Dach der 
				modernen Arena lernten wir einiges über die Geschichte der 
				Sportstätte und des einzigen MLB-Klubs Kanadas und lauschten 
				Anekdoten, wie der des Homeruns, der einer Frau im edlen 
				Stadionrestaurant in die Suppe flog. Toronto ist mit den äußerst 
				erfolgreichen Maple Leafs (Eishockey), den besagten Blue Jays 
				(zwei World Series-Titel), den Basketball spielenden Raptors und 
				den Kickern vom Toronto FC auch sportlich die bedeutendste Stadt 
				Kanadas. Den letzten Titel für die Stadt konnten die 
				Außenseiter des Toronto FC im vergangenen Jahr erringen. 2007 
				gegründet, wurde das Franchise der Vorreiter für die beiden 
				anderen kanadischen MLS-Teams aus Montreal und Vancouver und 
				wurde 10 Spielzeiten später durch einen 2:0-Sieg über Seattle im 
				Finale des MLS-Cups verdienter nordamerikanischer 
				Fußballmeister. Großen Anteil am Erfolg hatten der 
				US-amerikanische ehemalige Europa-Legionär Jozy Altidore sowie 
				sein ebenso treffsicherer Sturmpartner und ehemaliger Juve-Star 
				Sebastian Giovinco. In diesem Jahr hinkt der amtierende Meister 
				jedoch stark hinterher und wird nicht an den Playoffs 
				teilnehmen. Was für Toronto eine böse Überraschung sein dürfte, 
				ist bei den Gegnern aus Foxboro, den New England Revolution, 
				leider traurige Normalität. Dem Franchise aus dem Großraum 
				Boston gehören meine Sympathien, sodass ich die Resultate des 
				MLS-Gründungsmitglieds hier und da verfolge. Hier reichte es in 
				den letzten beiden Jahren nicht für die Playoffs und auch in 
				diesem Jahr ist ein Platz an der Sonne nicht mehr zu erreichen. Trotz der sportlichen Bedeutungslosigkeit 
				verirrten sich an diesem Samstagabend angeblich knapp 25.000 
				Fans ins Stadion. Meiner Meinung nach blieben jedoch mehr als 
				die offiziell angegeben 5.000 Plätze im schmucken BMO Field 
				leer. Dafür gab es dank der „Armed Forces Appreciation Night“ 
				ein nettes Flyover zum Ende der kanadischen Nationalhymne. 
				Leider war es aufgrund der eintretenden Dunkelheit im Schatten 
				des CN Towers nur laut, ohne dass man die Kampfjets wirklich 
				sah. Das dazugehörige Feuerwerk gab es dann auch auf dem Platz. 
				Ich durfte mich nur eine knappe halbe Stunde über die frühe 
				Führung der Gäste aus Massachusetts (10.) freuen, ehe die 
				Hausherren das Zepter in die Hand nahmen. Beginnend mit 
				Giovincos Fernschuss-Geniestreich in der 36. Minute demontierte 
				Toronto die Revolution und erspielte sich einen völlig 
				verdienten 4:1-Sieg. Ein besonderes Schmankerl bot der Einsatz 
				des allseits beliebten VAR nach einem vermeintlichen Tor der 
				Gastgeber. Dieses wurde zuerst anerkannt und dann von den Refs 
				auf den Monitoren begutachtet. Wie die Entscheidung 
				schlussendlich ausfiel, wusste niemand so richtig. Klarheit 
				brachte erst das reguläre 2:1 wenige Minuten später (53.), als 
				der wohl nicht angepasste Spielstand von 2:1 einfach auf der 
				Anzeigetafel stehen blieb. Was eine Katastrophe in Deutschland, 
				Kanada und überall. Videobeweis abschaffen! 
		
		Fotos Sightseeing |  |