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logo_schalke   FC SCHALKE 04 0
     
logo_werder   WERDER BREMEN 2
Halbzeitstand 0:1
 
Sa., 20.10.2018 - 15:30 Uhr
Tore:
  0:1 M. Eggestein (43.)
  0:2 M. Eggestein (66.)
   
   
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
62.271 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
8. Spieltag 18/19
 
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
Stadionheft: kostenlos
 
 

In den vergangenen Spielzeiten war Werder Bremen zumeist ein Team, gegen das man bei normalem Spielverlauf mindestens drei bis vier Tore erzielen konnte. Die Hanseaten spielten fast ausnahmslos mit offenem Visier und waren hinten löchrig wie ein Schweizer Käse. Kombiniert mit schlechten Hütern in der Nach-Wiese-Ära reichten die paar Siege und die vielen hohen Niederlagen jedoch immer irgendwie zum Klassenerhalt. In dieser Saison liest sich der Bremer Kader gar nicht schlecht. Der Trainer formt das teilweise namhafte Spielermaterial vom starken Rückhalt Pavlenka im Werder-Tor bis zum Teilzeit-Alt-Star Pizarro in der Spitze zu einem ernstzunehmenden Anwärter auf die internationalen Plätze. Damit wurschtelt die wiedererstarkte Truppe von der Weser die Machtverhältnisse ganz gut durcheinander. Trotzdem fand ich die Fragestellung zum „Reviersport“-Podcast, ob Bremen „eine Nummer zu groß für den S04 sei“ etwas übertrieben. Schließlich gewann der S04 während unseres Aufenthalts in Kanada und den USA die letzten drei Pflichtspiele und befand sich somit wieder in der Spur. Dementsprechend selbstbewusst freute ich mich auf das Heimspiel am Samstagabend, das ich mit Alex und Steven verfolgen sollte.

Nachdem wir uns fürstlich gestärkt und den NK-Kalender eingesackt hatten, machten wir uns in N1 breit. Hier waren wir mal wieder unter den ersten Nasen, die, am Wellenbrecher gelehnt, der Partie entgegenfiebern sollten. Nach dem Aufwärmprogramm unserer Knappen gab es jedoch den ersten Schreck, als der Quatscher Ralles Leistenverletzung verkündete, die nach 117 Bundesliga-Spielen in Folge mit ihm als Starter, Ersatzkeeper Alex Nübel sein unerwartetes Debüt in der ersten Elf bescherte. Ich sorgte mich jedoch wenig über den Wechsel im Kasten, da mit Nübel zweifelsohne eines der größten deutschen Talente auf der Torwart-Position zwischen den Pfosten stehen sollte. So viel sollte der Gute im Spielverlauf auch gar nicht aufs Tor bekommen. Nach einer schwachen, weil kaum sichtbaren, Pyro-Aktion der 5.000 Werder-Fans zum Anpfiff hatten nämlich die Hausherren das Heft in der Hand. Der Ballbesitz und die Kontrolle waren also da, was fehlte war der Witz und die Durchschlagskraft in der Vorwärtsbewegung. So kam es, dass die Gäste ihre einzige Chance kurz vor der Halbzeit durch Maximiliam Eggestein zur Führung nutzten (43.). So ein Tor kann man sich ohne Frage fangen, die Entstehung war etwas glücklich und der Torschütze eiskalt. Dass Mendyls Blutgrätsche gegen Gebre Selassi an der eigenen Eckfahne das einzige Highlight der Knappen war, ist jedoch traurig.

Mit der Einwechslung Uths nach der Pause kam neuer Schwung ins eingeschlafenen Schalker Spiel, das vorne leider weiterhin jede Durchschlagskraft vermissen ließ. Burgstallers Großchanche, die Pavlenka vereitelte, war da die Ausnahme und zudem ein Zufallsprodukt. Werder konnte indes ohne Geleit durch Schalkes Strafraum dribbeln ohne wirklich gestört zu werden. Einen dieser Spaziergänge, den sich Bentaleb aus sicherer Entfernung anguckte, nutzte abermals Eggestein zum 2:0 (66.). Das war so einfach, dass Steven den Gegentreffer bereits in der Entstehung fachmännisch voraussagte. Man kennt halt seine Pappenheimer. Diese schwammen hinten immer wieder und die Stärke bei eigenen Standards scheint komplett verloren gegangen zu sein. So glaubte man nicht mehr an eine Wende, da man nicht so richtig wusste wer aus dem eigentlich homogen-hochwertigen Kader das Ruder rumreißen sollte. So verließ uns irgendwann die Lust und wir gehörten zu den tausenden Fans, die bereits vor dem Abpfiff wieder in ihren Autos saßen. Es ist derzeit auch ein Krampf.