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  SSV MERTEN 3
     
logo_alfter   VFL ALFTER 1
Halbzeitstand 2:1
 
Mi., 14.08.2018 - 19:30 Uhr
Tore:
1:0 Hori (24.)  
2:0 Hayit (28.)  
  2:1 Dogan (39.)
3:1 Maier (48.)  
   
   
   
   
Merkur Arena, Bornheim
130 Zuschauer
Oberliga Mittelrhein (DE V)
9. Spieltag 18/19
 
 
Ticket: 4 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 4 Euro - Mantateller
 
 
 
 
 
 

Die Mittelrheinliga ist zugegebenermaßen nicht meine Lieblings-Oberliga. Die Partien rund um Köln bedeuten für mich zumeist vergleichsweise lange Anfahrtswege, sodass ich in meinen Erinnerungen immer unter der Woche abends und zumeist bei schlechtem Wetter im Südwesten des Bundeslandes unterwegs war und bin. Die wenigen sehenswerten Stadien der Liga werden zudem kaum bespielt, sodass man sich oft auf irgendwelchen Nebenplätzen wiederfindet auf denen man die Einheimischen zudem nur äußerst schwer versteht. So war die Partie zwischen Merten und Alfter auch nicht mehr als ein Lückenbüßer, der als Anti-Stubenhocker-Programm diente. Statt des ehrlich gesagt auch nicht besonders warmen Wohnzimmers fror ich mir also an einem Mittwochabend Mitte November irgendwo zwischen Köln und Bonn den Arsch ab. Immerhin spielten zwei derzeit recht erfolgslose Klubs aus der rheinischen Provinz gegeneinander mit denen außerhalb der Region wirklich niemand was anfangen kann. Dennoch wagte man sich beim SSV Merten von einem besonderen Spiel, dem „Vorgebirgsderby“, zu sprechen. Dieses ist ähnlich bedeutend wie das „Untermhimmelderby“, das „Linksvomwaldderby“ oder das „Hinterderumgehungsstraßederby“. Wenn man dem Kind einen Namen geben kann und es ein paar Zuschauer mehr anlockt, soll es so sein.

Während ich die rivalisierende Stimmung etwas vermisste, freute ich mich über die freundliche und preisgünstige Bewirtung, die für mich eine wirklich leckere Mantaplatte vorsah. Da nur 130 Zuschauer die Begegnung sehen wollten, brutzelten die Mädels im Imbisswagen zumeist etwas sinnlos vor sich her. Der Sportplatz an sich war nicht der größte SinnlosGround, den ich bisher besuchte. Immerhin gab es auf beiden Längsseiten ein bis zwei akkurat gepflasterte Stehstufen und einen kleinen Unterstand mit Sitzbänken. Mehr konnte man aus dem schnöden Kunstrasenplatz am Ortsrand wohl nicht rausholen. Spielerisch erwartete mich jedoch ein wilder Ritt. Neben der kleinen Privatfehde zwischen dem Schiedsrichter und einem renitenten Rentner, der sich dank seiner Spiegelreflexkamera als Fotograf betrachtete, bot auch die Partie so einige Aufreger. Hierbei machte sich der Referee weitere Feinde.

Trotz des schweren Gepäcks der vorangegangenen 0:4-Klatsche bei Wegberg-Beeck, starteten die Hausherren selbstbewusst ins Spiel. Bereits nach zehn Minuten lag der Ball erstmals im Tor des VfL Alfter. Trotz der ausbleibenden Proteste der Gäste entschied Schiri Clever auf Handspiel und erkannte das Tor nicht an. 15 Minuten später gab es am wunderschön herausgespielten 1:0 durch Hori nichts zu meckern. Der quirlige Japaner wurde von Maier per Diagonal-Flanke perfekt in Szene gesetzt und nickte unter großem Jubel zum Führungstreffer ein. Im Anschluss an eine Ecke gelang der Heimelf gar das 2:0 (28.). Nun wurde es durchaus kurios. Hori wuselte sich an der Torauslinie Richtung Kasten und wurde eindeutig elfmeterwürdig von den Beinen geholt. Lediglich Clever sah in dem plumpen Tackling kein Foulspiel. Stattdessen entschied er vor der Pause (39.) auf der Gegenseite auf Strafstoß (2:1) und ließ die meisten Anhänger kopfschüttelnd zurück. Das war schon eine ganz komische Schiedsrichterleistung, die man da in Merten geboten bekam. Doch auch Clevers Leistung konnte am gerechten Ausgang der Partie nicht rütteln. Maier erhöhte zu Beginn des zweiten Durchgangs auf 3:1 und stellte den alten Vorsprung wieder her (48.). Durchgefroren, aber zufrieden mit den 90 Minuten Tempofußball machte ich mich auf dem Weg zurück in den Pott.