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  SPELLE-VENHAUS 3
     
  EINTR. NORTHEIM 0
Halbzeitstand 1:0
 
So., 25.11.2018 - 14:00 Uhr
Tore:
1:0 Wald (45.)  
2:0 Wranik (64.)  
3:0 Stegemann (87.)  
   
   
   
   
   
Getränke Hoffmann Stadion, Spelle
300 Zuschauer
Oberliga Niederrhein (DE V)
16. Spieltag 18/19
 
 
 
Ticket: 3 Euro - Tageskasse - Stehplatz
Verpflegung: 4 Euro - Mantateller
 
 
 
 
 
 

Als "stille Feiertage" gelten nach dem Feiertagsschutzgesetz der Karfreitag, Allerheiligen, Volkstrauertag und der Totensonntag. An diesen Tagen soll es noch ruhiger zugehen als an ganz normalen Sonn- und Feiertagen. In Nordrhein-Westfalen wird das oft praktizierte Musik- und Tanzverbot am Totensonntag jedoch auch auf den Fußballsport erweitert. Warum auch immer dürfen die über NRW wachenden Toten am Sonntag vor dem ersten Advent also nicht der schönsten Nebensache der Welt frönen. Abgesehen vom Heimspiel der Borussia aus Mönchengladbach gab es also landesweit kein einziges Spiel zu besuchen. Grund genug mich außerhalb der Landesgrenzen umzusehen und direkt hinter der Grenze zu Niedersachsen fündig zu werden. Hier wartete der SC Spelle-Venhaus, etwas nördlich von Rheine gelegen, schon lange Zeit auf meinen Besuch. Somit ging es für mich am Totensonntag Richtung Norden, wo ich das Stadion Venhauser Straße eine halbe Stunde vor Spielbeginn erreichte. Das genügte auch allemal, da das Wetter an diesem Herbsttag bereits Winter spielte. Für einen wirklich schmalen Taler gab es Einlass auf dem Sportplatz, der auf einer Längsseite sogar einen stattlichen Ausbau aufweisen konnte. Die wirklich grandiose Infrastruktur mit zahlreichen Parkplätzen, dem gepflegten Hauptplatz und etlichen Trainingsplätzen ist durchaus angemessen für einen Club, der seit einigen Jahrzehnten ziemlich konstant fünftklassig spielt.

Der heutige Gegner Eintracht Northeim möchte diese fünftklassige Oberliga gerne nach oben verlassen und reiste als Tabellenführer der Oberliga Niedersachsen nach Spelle. Dementsprechend ehrfürchtig begrüßte der Stadionsprecher die Mannschaft des Spitzenreiters und schmierte den Gästen reichlich Honig ums Maul, während ich mich über meinem Sportplatzteller (Pommes und Currywurst) hermachte. Die Spieler der Eintracht nahmen diese Komplimente gerne an und freuten sich über die Kommentare aus den Lautsprechern. Auf dem Platz sollte es weniger freundlich und gemütlich ablaufen für die Northeimer. Beide Teams begegneten sich, nach einer kleinen Choreo der Speller Fans zum Einlaufen, in der Anfangsphase auf Augenhöhe und erspielten sich einige Chancen, die das torlose Remis in der ersten Hälfte wie ein Wunder wirken ließen. Hüben wie drüben fehlte vor dem Tor jedoch noch die nötige Kaltschnäuzigkeit. Mich überraschte es durchaus, dass die stark aufspielenden Hausherren dem Spitzenreiter souverän Paroli boten. Spelles Wald hatte mit einem Lattentreffer aus über 30 Metern sogar die beste Chance bis dato. In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs durfte sich Wald dann aus elf Metern versuchen. Ein Northeimer warf sich zuvor in einen Schuss, verursachte den Elfmeter und kassierte zugleich einen Platzverweis. Da Wald traf, erwischte den Spitzenreiter mit dem Pausenpfiff der denkbar größte Nackenschlag.

In der Pause begaben sich die meisten der 300 Zuschauer in Richtung des Verpflegungshäuschens, das heute gratis Glühwein feilbot. In der äußersten südwestlichen Ecke Niedersachsens ließ man sich durchaus etwas einfallen, um das oft müde und faule Volk auf den Sportplatz zu locken. Bisher hat es sich für die Besucher jedenfalls mehr als gelohnt. Und es wurde noch besser. Aus einer stabilen und kontrollierten Defensive konzentrierte sich die Heimelf trotz der Überzahl weitestgehend aufs Kontern. Northeims Schnapper Strüber hatte trotzdem viel zu tun und verhinderte, mehrmals auf sich allein gestellt, das längst überfällige 2:0. Dieses fiel dann, für Strüber unhaltbar, in der 64. Minute. Ich machte mich indes auf den Weg zu Thomas, der nicht weit entfernt mit der Aussicht auf eine warme Stube und ein Bierchen lockte. Somit verpasste ich das späte 3:0 und die wohl zahlreichen weiteren Chancen der Hausherren. Dies störte mich nicht weiter, da mein Eindruck des Grounds und der Atmosphäre sich bereits positiv verfestigt hatte. Spelle ist auf jeden Fall einen Besuch wert!