|  | Nach dem ereignisreichen Tag im schönen 
				Malaga brach ich früh auf und enterte mit meinem kleinen 
				schwarzen Fiat 500 die Autopista in Richtung Südwesten. Mit 
				Gibraltar stand für den gesamten Samstag das eigentliche 
				Hauptziel meiner Reise auf dem Zettel. Die Freude auf den 
				außergewöhnlichen Zwergstaat wurde durch die teils horrende Maut 
				nur bedingt getrübt und so erreichte ich am späten Vormittag die 
				Grenzstadt La Linea de la Concepcion. Nachdem ich die 
				Knutschkugel dort abstellte, bot sich mir der erste Blick auf 
				den brachialen Felsen, der das britische Überseegebiet prägt. 
				Das zweite Highlight folgte zugleich mit der Überquerung der 
				weltberühmten Landebahn des kleinen Flughafens. Wann darf man 
				als Normalbürger schon mal recht entspannt über eine Landebahn 
				spazieren? Es folgte ein kleiner verfrühter Abstecher ins 
				Victoria Stadium in dem eine Mädchen-Mannschaft gegen ein 
				Jungs-Team antrat und ich die ersten Fotos im Schatten des 
				Felsens schoss. Nach einem kleinen Spaziergang, der mich vorbei 
				an der Marina und dem Hafen führte, gönnte ich mir ein Pint Ale 
				sowie ein English Breakfast. Ich brauchte Energie für den 
				„Calpe“! Der Felsen, der lange Zeit das Ende der 
				bekannten Welt markierte, ist die Touristenattraktion 
				schlechthin. Neben dem schönen Panoramablick, der locker bis 
				nach Afrika reicht, gibt es einige Wehranlagen und natürlich die 
				gut 250 Berberaffen zu bestaunen. Mit diesen exotischen 
				Einwohnern Gibraltars machte ich einige Fotos und ließ mich eher 
				unfreiwillig beklettern. Zurück im „Tal“ rundete ein weiteres 
				Ale sowie eine ordentliche Portion Fish and Chips den 
				Sightseeing-Aufenthalt ab. Ich genoss die Zeit so sehr, dass man 
				fast die anstehenden Spiele vergessen konnte. Natürlich war dem 
				nicht so. Ich fand mich bereits zum Aufwärmprogramm im Victoria 
				Stadium ein und fieberte dem Länderpunkt und dem Duell zwischen 
				Mons Calpe und Boca Gibraltar entgegen. Der einzige Ground 
				Gibraltars war, wie erwartet, recht leer und wurde auch nicht 
				wirklich voller, nachdem der Ball um vier Uhr rollte. Mit der 
				Sonne im Rücken beobachtete ich den Kick, der weit entfernt von 
				dem war, was man Profifußball nennen könnte. Irgendwie erinnerte 
				mich das Gebolze an die Spiele meiner Schalker. Zum Glück bekam 
				ich kein Heimweh. Was man bereits erkennen konnte – Mons 
				Calpe hatte hier das Heft in der Hand. In der ersten Halbzeit 
				reichte es jedoch lediglich für einen Lattenknaller, einen 
				Pfostentreffer und ein paar falsche Entscheidungen der Angreifer 
				im Strafraum. Alles in allem blieb es bis auf die Geräusche der 
				über mir kreisenden Möwen, eines startenden Fliegers und der 
				quietschenden Fußballschuhe aus der integrierten kleinen 
				Sporthalle sehr ruhig. Die Halbzeitpause verbrachte ich dann in 
				eben jener Halle, in der eine Futsal-Partie beste Unterhaltung 
				und ein paar Tore bot. Auch hier war das Niveau schwer 
				einzuschätzen. Glücklicherweise gab es nun auch auf dem 
				Kunstrasenplatz des kleinen Stadions Zählbares. Eine kurze Ecke 
				hatte Gils Kopfball zur Folge, der nach 50 Minuten das 
				hochverdiente 1:0 für Mons Calpe bedeutete. Während das Stadion 
				immer leerer wurde, da sich viele Zuschauer als Akteure des 
				anschließenden Spiels entpuppten, machten die Führenden alles 
				klar. In etwa so locker wie in einem Trainingsspiel erhöhte Mons 
				Calpe auf 3:0 und kaufte den Boca Juniors damit letztendlich 
				recht locker den Schneid ab. Sobald sich die Pseudo-Argentinier 
				in blau-gelb etwas forscher nach vorne wagten, wurden sie 
				rücksichtslos ausgekontert. Bevor die nächste Partie starten 
				sollte, wandte ich mich wieder dem Hallenfußball zu. 
		
		Fotos Sightseeing |  |