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In Deutschland ruht um den Jahreswechsel
wie üblich der Ball. Auch ich nahm keine der sich im Ausland
hier und da bietenden Möglichkeiten für einen Spielbesuch war
und machte somit einen Monat Pause vom runden Leder. Einen Tag
nach dem Start der Bundesliga-Rückrunde ging es für mich mit
einem klassischen Niederlande-Belgien-Doppler in 2019 los. Da
sich keine wirklich sinnvollen Kombinationsmöglichkeiten
ergaben, waren für diesen trotzdem knapp 600 Kilometer Fahrt
nötig. Mein erstes Ziel war die 14:30-Uhr-Partie der
niederländischen Tweede Divisie (3.Liga) zwischen Maasluis und
Katwijk. Bei Temperaturen, die sich nie so richtig vom
Gefrierpunkt emanzipieren konnten, kämpfte ich mich in
Begleitung der strahlenden Sonne gen Westen Richtung Rotterdam.
Hier liegt unweit des Hafens die 30.000-Einwohner-Stadt Maasluis
am „Neuen Wasserweg“. Da sich auch durch die Stadt selbst einige
kleine Kanäle und Grachten schlängeln, machte diese auf mich
einen gemütlichen Eindruck. Nachdem ich mein Ziel, den Sportpark
Dijkpolder, kurz passierte, waren natürlich die goldgelben
Kartoffel-Sticks mein Ziel. Leider bot mir der Frituur-Besuch
eine quantitativ und qualitativ höchstens mittelmäßige Mahlzeit.
Wie schon an der Pommesbude, war es auch
rund ums Stadion außergewöhnlich voll. Im Land der Radfahrer
hatte man richtig Probleme einen Parkplatz zu finden. Es
verwunderte mich jedoch nicht, dass ein gewisses Interesse am
heutigen Spiel herrschte. Beide Teams gehören zum Besten, was
die Tweede Divisie zu bieten hat. Sowohl Maasluis als auch
Katwijk konnten sich in den, diese Saison eingeschlossen,
bisherigen drei Spielzeiten der eingleisigen Liga immer in der
oberen Tabellenhälfte positionieren. Immer war der Gast an
diesem Samstag den Hausherren im Klassement überlegen und konnte
im vergangenen Jahr sogar die Meisterschaft gewinnen. Zudem war
dieser Samstag einfach, wie gesagt, ein wirklich schöner und
sonniger Wintertag wie man ihn sich wünscht. Nachdem ich ein
wenig über die happigen 10 Euro Eintritt fluchte, ließ ich meine
Blicke durch den Sportpark schweifen. Dieser hat jedoch bis auf
eine kleine Tribüne und ein ausladendes Vereinsheim samt
Businessclub nicht wirklich viel zu bieten. Die zahlreichen Fans
der Gäste, die keine 50 Kilometer Anfahrt hatten, ließen sich
auf den wenigen Stufen der Gegengerade nieder. Dort gab es zwei
große fixierte Fahnen im Orange des VV Katwijk und ein paar
Gesänge. Nach wenigen Minuten bekam ich sogar etwas Applaus der
mitgereisten Fans. Bevor auf dem Rasen Nennenswertes passierte,
konnte ich, versetzt hinter dem Tor platziert, einen
Querschläger zurück ins Feld köpfen. Stolz wie Oskar nahm ich
den Beifall und den anerkennenden Blick des Fotografens neben
mir zur Kenntnis.
Die leicht favorisierten Gäste taten
einiges dafür, dass ihre mitgereisten Anhänger auch ernsthaften
Grund zum Jubeln bekamen. Das Team von der Küste hatte mehr
Spielanteile und setzte sich phasenweise in der Hälfte der
Hausherren fest. Der Teufel steckt jedoch oft im Detail und auch
in der holländischen dritten Liga werden Fehler gnadenlos
bestraft. Ein Rückpass zum Keeper des VV Katwijk landete bei
Excelsior-Stürmer van den Berg, der nun leichtes Spiel hatte und
zur Führung traf (26.). Mit dem 1:0 im Rücken zeigte sich die
Heimelf selbstbewusster und legte wenig später nach einem tollen
Querpass das 2:0 nach (37.). Die Halbzeit verbrachte ich
aufgrund der Kälte im Vereinsheim, wo sich die Jugend wahlweise
einem Glücksrad oder einer Pommes Spezial zuwandte. Die zweite
Halbzeit gehörte dem Sturmpartner des Doppeltorschützen van den
Berg, Marouane Afaker. Der 19-Jährige hatte viele gute Aktionen
und belohnte sich schließlich in der Schlussphase mit dem viel
umjubelten dritten Treffer des Tages (83.). Die Erleichterung
war durchaus verständlich, da die Gäste, anders als es das
Ergebnis vermuten lässt, zu jeder Zeit brandgefährlich waren.
Allerdings übte man sich daran, die Möglichkeiten auf jegliche
Art zu versemmeln. Man wartete auf den Elfmeterpfiff, traf die
Latte, schoss den Gegenspieler auf der Linie an oder versagte
kläglich im Duell mit dem Torwart. Somit ging der Sieg für
Maasluis zwar in Ordnung, ohne jedoch den Spielverlauf gerecht
abzubilden.
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