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  KVV THES SPORT 0
   
logo_heist   KSK HEIST 0
Halbzeitstand 0:0
 
Sa., 19.01.2019 - 19:00 Uhr
Tore: Fehlanzeige
   
   
   
   
   
   
   
   
Sportcentrum, Tessenderlo
800 Zuschauer
Eerste Klasse Amateurs  (BE III)
18. Spieltag 18/19
 
 
Ticket: 12 Euro - Tageskasse - Stehplatz
 
 
 
 
 
 

Nach dem attraktiven Tweede Divisie-Schlagabtausch im niederländischen Maasluis, führte meine Planung mich über die Grenze nach Belgien. Hier bin ich mittlerweile ebenfalls in der dritten Liga gelandet und hatte dort eine reiche Auswahl an Abendspielen. Am meisten Sinn machte ein Abstecher nach Tessenderlo im nördlichen Teil des Königreichs. Die 20.000-Einwohner-Stadt lag halbwegs auf der Strecke und konnte zudem mit dem KVV Thes Sport überzeugen – dem Tabellenführer der obersten belgischen Amateurklasse. Nachdem ich das städtische Sportzentrum bereits passiert hatte, visierte ich wie gewohnt zuerst die örtliche Frituur an. Ob Carla in der gleichnamigen Pommesbude auch selbst das Frittensieb ein-tauchte weiß ich nicht. Jedenfalls bediente eine Dame den recht großen Andrang allein und machte das ganz gut. Mit prallem Magen ging es zurück zum zweiten Ground dieses Tages. Dieser war aufgrund der mächtigen Haupttribüne etwas imposanter als das Stadion in Maasluis zuvor. Des Weiteren gab es einen Party-Pavillon und ein ziemlich riesiges Club-Haus in Form eines überdimensionierten Frachtcontainers.

Was vielleicht etwas irre klingt, ergibt sich aus dem Sponsoring der ortsansässigen Container-Firma Maes, die auf dem Gelände omnipräsent war. Ob und inwiefern das Container-Geld für den rapiden Aufstieg des KVV Thes Sport verantwortlich ist, lässt sich nur vermuten. Immerhin spielten die Blau-Gelben vor drei Jahren noch im sogenannten „Provinz-Fußball“ und sind nun Spitzenreiter der belgischen Amateure. Vielleicht wird der ganze Spaß auch einfach durch die happigen 12 Euro Eintritt finanziert. Während die Hausherren an der Spitze einsam ihre Runden drehen, befindet sich der Gast aus Heist in akuter Abstiegsnot. 2009/10 gehörte Heist letztmals nicht der obersten Amateurklasse Belgiens an. Somit ging es für den einen ums nackte Überleben und für die anderen um die Festigung oder gar den Ausbau des Platzes an der Sonne. Nach einigen Minuten am Platz vermisste ich indes die wärmenden Sonnenstrahlen des Nachmittags und machte mich hinter der Bande auf einen bitterkalten Januarabend gefasst. Das Spiel begann nach einer Schweigeminute recht gemächlich und ohne große Anstrengungen des Favoriten. Diese Passivität kam den Gästen aus Heist zu Gute, die sich zu keiner Zeit hinter dem Spitzenreiter verstecken mussten.

Stattdessen beobachtete ich den Gäste-Trainer dabei, wie er sich die Haare raufte, wenn mal wieder einer seiner Angreifer im letzten Moment die falsche Entscheidung traf. Von der Heimelf war ich recht enttäuscht, da sie mein Torkonto nicht wie erwartet in die Höhe schnel-len ließ. Glücklicherweise wurde ich vom beiderseitigen Support überrascht. An beiden Enden der Haupttribüne fanden sich im unteren Stehplatzbereich ein paar Dutzend Fans ein, die links den KSK Heist und rechts Thes Sport mit Trommeln, Gesängen und Fahnen ordentlich unterstützten. Anscheinend tut sich da bei unseren Nachbarn etwas. Nach einer über weite Strecken recht ereignislosen ersten Hälfte wärmte ich mich im Mega-Container auf. Im Inneren war der Bau jedoch wenig spektakulär. Während das Erdgeschoss wohl als Lagerraum dient, ist die obere Etage ein klassisches Vereinsheim mit einer breiten Fenster-front Richtung Spielfeld. Ob hinterm Fenster oder davor – auf dem gefrorenen Rasen blieb der Unterhaltungsfaktor gering. Auch dank eines verschossenen Strafstoßes der Hausherren konnte Heist einen Punkt entführen und sich das nötige Selbstbewusstsein für die kommen-den Aufgaben holen. Für den Ligaprimus bedeutet das torlose Unentschieden einen unnötigen Punktverlust.