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Mit Schalke und Wolfsburg sollten die beiden letzten Teams am
Sonntagabend in die Rück-runde starten. Der Auftakt zur zweiten
Saisonhälfte konnte für Schalke nur einen weiteren Neuanfang
bedeuten, nachdem man seine eigene Situation in der Liga in der
Zeit zwischen Sommer und Weihnachten nach allen Regeln der Kunst
gegen die Wand gefahren hatte. Man musste einfach darauf hoffen,
dass gegen den VfL, immerhin ein überraschender Anwärter auf die
Europapokalplätze, alles besser werden würde. Die Nachrichten
aus der Winterpause waren jedoch nicht sonderlich erfreulich.
Mit Naldo wurde eine Identifikationsfigur nach Monaco
abgeschoben und selbst sonst neutrale Medien berichteten
kritisch über das Trainingslager, in dem wohl zumeist der nötige
Elan fehlte. Da Trainer Tedesco indes keine neuen Transfers zu
verkünden hatte und somit keine externen Reize setzen konnte,
ent-machtete er vor der Auftaktpartie zudem Kapitän Fährmann und
stellte Youngster Alex Nübel in den Kasten. Eine Entscheidung
die ich, so sehr ich Ralle als echten Schalker schätze,
sportlich absolut nachvollziehen kann. Die regelmäßigen Fehler
unseres Schnappers in der Hinserie haben uns, zusätzlich zur
generellen Misere, einige Punkte gekostet.
Für mich
stellte sich schon die Anreise als durchaus schwierig dar.
Seitdem ich über die A2 und somit mit dem gesamten Münsterland
anreise, macht die Fahrt zur Arena nicht mehr wirklich Spaß.
Nach der Einlasskontrolle stellte ich zudem fest, dass der
Verein still und heimlich die Print-Ausgabe des Schalker
Kreisels einstellte und ich mir die Zeit bis zur Ankunft von
Steven und Andre anders vertreiben musste. Was für ein Blödsinn.
Nachdem so langsam alle eingetrudelt waren, besprachen wir ein
paar Ticketfragen und platzierten unsere obligatorische
Bratwurstwette, die ich mit einem 2:1-Tipp gewinnen wollte. Vor
einer or-dentlich gefüllten Arena ging es um Punkt 18 Uhr für
beide Teams los. Der Gästeblock war indes so leer, dass jeder
Fan aus der Autostadt einen Heizpilz neben sich hätte aufstellen
können. Nach fünf Minuten musste Nübel bereits die erste
Großchance vereiteln, die ihm Sanes schwaches Kopfballspiel im
eigenen Strafraum einbrockte. Gerade als jeder frei nach Roland
Kaiser dachte „Ich glaub es geht schon wieder los!“, entschied
Gräfe auf der Gegen-seite auf Strafstoß für den S04.
Skrzybski hatte im Sechzehner gut nachgesetzt, sodass Schöpf
wenig später gegen die Re-geln von den Beinen geholt wurde.
Caligiuri versenkte den Elfmeter souverän und ließ Kö-nigsblau
jubeln (8.). Schalke wäre jedoch nicht Schalke, wenn man nicht
wenig später schon wieder Fluchen müsste. Die nun überlegenen
Wölfe konnten nach 20 Minuten durch Rex-hbecajs Premierentreffer
ausgleichen und gaben im Anschluss weiter Gas. Blau-Weiß mach-te
nur noch bedingt mit und agierte viel zu oft passiv,
unentschlossen oder unglücklich. Nach der Halbzeitpause sollte
sich im Gefrierschrank Veltins-Arena etwas ändern. Schalke wurde
aktiver, sodass sogar Rudy es schaffte zumindest die Latte zu
treffen. Es war bisher ein durchschnittliches Spiel der Knappen
in dieser Spielzeit. Es wurde mehr Fußball gespielt als in
anderen Partien und trotzdem war noch ganz viel Luft nach oben.
Da Caligiuri jedoch mit einer Kopie seines Tores vom 4:4 in der
verbotenen Stadt zum 2:1-Endstand traf (78.), war uns das
herzlich egal. Dieser Sieg war einfach eine riesige
Erleichterung und wird den S04 hoffentlich selbstbewusst zum
Auswärtsspiel nach Berlin reisen lassen. Sieben Punkte nach
oben, sieben Punkte nach unten – Eine Serie würde uns gut tun.
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