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logo_hertha_bsc   HERTHA BSC 2
       
logo_schalke   FC SCHALKE 04 2
Halbzeitstand 2:2
 
Fr., 25.01.2019 - 20:30 Uhr
Tore:
  0:1 Konoplyanka (17.)
1:1 Grujic (39.)  
  1:2 Uth (44.)
2:2 Ibisevic (45.)  
   
   
   
   
Olympiastadion, Berlin
43.027 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
19. Spieltag 18/19
 
 
 
Ticket: 20 Euro - Vorverkauf - Sitzplatz Gästeblock
 
 

Nach dem Spiel traf ich Lanker und Henne am Bahnhof Gesundbrunnen. Zwei Herthaner und ein Schalker, die nach einem 2:2-Unentschieden im Olympiastadion gemeinsam auf die Bahn Richtung Norden warten. Ein schiedlich friedliches Remis gibt dabei durchaus Konfliktpotential her. So unterhielten wir uns über alles Mögliche, aber nicht wirklich über das Spiel an sich. Wir waren uns einig, dass es arschkalt war und ist, der Schienenersatzverkehr nervt und die Stimmung auf beiden Seiten höchstens durchschnittlich war. Bei Minusgraden verirrten sich nur 43.000 Zuschauer in das weite Rund. Ein Negativwert, den es so seit 15 Jahren nicht mehr bei diesem (ach so…) brisanten Duell gab. Klar lag das am Freitagabendtermin, den Temperaturen und an dem nicht ganz so riesigen Ansturm aus dem Pott (aus eben jenen Gründen). Es zeigt sich aber, dass man bei der Alten Dame derzeit sogar problemlos Tickets für die vermeintlichen Schlager gegen Bayern oder die Zecken kaufen kann. Wie auch immer, hätten wir über die Leistung beider Teams gesprochen, hätte ich wohl gesagt, dass der S04 in Berlin drei Punkte verdient gehabt hätte. Das Remis geht trotzdem in Ordnung.

Da ich bereits am Donnerstag anreiste, konnte ich mich bereits am frühen Freitagabend mit Marc, Chris, Andre und Mariano am Bahnhof Zoo zu treffen. Wir stimmten uns auf eher ungewöhnliche Weise beim Chinesen auf die Partie ein und aßen Nudel, Reis und Ente statt Bratwurst im Brötchen. Lieber so, als den Berliner Sport Club und/oder Aramark in irgendeiner Art zu unterstützen. Wir nahmen unsere Plätze im oberen Bereich des Unterrangs ein und blickten auf das gespenstisch leere Stadion, das erst langsam in Wallung kam. Frank Zanders Hymne, die jeden Fan von Rod Stewart und den Altmeister persönlich beleidigt, markierte den Startschuss in eine intensive Partie. Vor allem die erste Hälfte, in der die Knappen auf die Ostkurve spielten, sollte es in sich haben. Es dauerte nicht lange, ehe es erstmals klingelte. Gerade als ich Marc davon überzeugen wollte, dass Handball ein recht überflüssiger Sport ist, da es größtenteils darum geht abwartend und geduldig um einen Halbkreis herum zu spielen, fiel das erste Tor. Kono tat genau das Beschrieben, nahm sich den Ball, lief um den halben Strafraum und knallte den Ball ins Tor der Herthar (17.). Ich ließ mich hier gerne eines Besseren belehren und feierte den Treffer euphorisch mit den Jungs.

20 Minuten durfte man wieder von der Meisterschaft singen und träumen. Der Titel war zum Greifen nahe, ehe Herthas Duda und Grujic die Schalker Defensivreihe simpel aushebelten. Hierzu reichten ungestörtes direktes Kurzpassspiel und ein abschließender Hackentrick auf die serbische Leihgabe des FC Liverpool. Grujic musste nun nur noch einschieben (39.). Allerdings durfte man nicht allzu lange meckern, da Uth den S04 in der 44. Minute wieder in Front brachte. Bis dahin wurden bereits Stambouli und Schöpf verletzungsbedingt ausgewechselt. Eine weitere negative Nachricht folgte zugleich. In der langen Nachspielzeit der ersten Hälfte durfte Ibisevic nach einer abermals grausigen Vorstellung der Schalker Abwehr per Kopf (gegen den Hünen Sane) ausgleichen. Zwei Mal geführt, zwei Mal die Führung aus der Hand gegeben. Nachdem wir uns in der Pause ein bisschen über die behämmerte Werbekampagne der Hertha wunderten: „In Berlin kannst du alles sein. Auch Herthaner.“ (Hä?), spielte der ersatzgeschwächte S04 einen guten zweiten Durchgang. Vorne fehlte jedoch das nötige Glück, sodass am Ende das besagte 2:2 stand. Immerhin. Wir sind damit seit mehr als einem Monat ungeschlagen!