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Die Nähe der Stadien des Dundee FC und
Dundee United ist nahezu jedem Fußballfan bekannt. Keine hundert
Meter trennen den Dens Park vom Tannadice Park. Bei aller
Konkurrenz, die durch die räumliche Nähe sicherlich verstärkt
wird, lernte ich vor kurzem, dass beide Clubs eine gemeinsame
Firm stellten bzw. noch immer stellen. Dass es noch enger geht,
zeigt die niederländische Kleinstadt Spakenburg. Da es sich hier
um zwei recht unbekannte Drittligisten handelt, ist das dortige
Kuriosum in Deutschland wohl nur der Hoppergilde bekannt.
Gefühlt war jeder westdeutsche Stadionfreund bereits beim Derby
zwischen dem SV Spakenburg und den IJsselmeervogels (oder
umgekehrt). Hier teilen sich beide Clubs sogar den Stadionnamen
und liegen so eng beieinander, dass beide Vereine das gleiche
Vereinsheim (von verschiedenen Seiten begehbar) nutzen. Den
östlichen Part des Sportpark De Westmaat und somit den SV
Spakenburg, besuchte ich bereits vor knapp zwei Jahren. Der
schickere und modernere Ground der IJsselmeervogels sollte nun
an diesem windigen und somit auch recht ungemütlichen Februartag
folgen. Als Alleinstellungsmerkmal besuchte ich wieder kein
Derby. Zufälligerweise hieß der Gegner in beiden Fällen
Excelsior Maasluis.
Trotzdem ich den Weg nach Spakenburg aus
oben erwähnten Gründen bereits ganz gut kannte, wurde mir
kurzzeitig recht bange, als das Tankstellendach in Spakenburg
bei meinem kurzen Versorgungsstopp gefährlich dem Wind nachgab.
Am Sportpark angekommen war es dann gar nicht so leicht ein
geschütztes Plätzchen zu finden. Auf der überdachten
Stehplatzgerade gegenüber der Haupttribüne ließ es sich
zumindest aushalten. Hier füllten sich die Traversen nur
langsam, sodass ich mich entspannt am Geländer nahe dem
Spielfeldrand positionieren konnte. An mir zogen unter anderem
die blutjungen und mit zahlreichen Fahnen bewaffneten Supporter
aus Maasluis vorbei. Da ich diese bereits von meinem Spielbesuch
bei Excelsior kannte, wusste ich welche Art Unterstützung ich
erwarten konnte. Auch wenn hier fantechnisch niemand Bäume
ausriss, war man zumindest gut im Bilde für die Liveübertragung
der Partie im holländischen Fernsehen. Somit durften sich ein
paar Zuschauer davon überzeugen, dass auch Drittliga-Fußball
ziemlich viel Spaß machen kann.
Grund zur Freude gab es in der ersten
Hälfte nur bei den daheimgebliebenen Anhängern im 100 Kilometer
entfernten Maasluis. Der Auftritt der Gastgeber, die als
Tabellenzweiter einen Angriff auf die Spitze wagen wollten, war
in der ersten Hälfte, um zu Untertreiben, alles andere als gut.
Da konnte sich Excelsiors Sekou Sylla nach 23 Minuten ziemlich
ungestört durch den Strafraum fummeln und zum 1:0 für die Gäste
einschießen. Der glückliche Ausgleich nach einem
durchgerutschten Freistoß (29.) wurde keine Minute später von
den Gästen wieder egalisiert, sodass die Anzeigetafel nach einem
recht intensiven, aber einseitigen ersten Durchgang ein 1:2
aufzeigte. Zur Pause verzog ich mich ins warme Vereinsheim, das
mit seinen großen Fensterfronten zum Spielfeld zum Verweilen
einlud. Zusätzlich zu Speis und Trank gab es hier die
vermeintliche Liveübertragung des wenige Meter entfernten Spiels
auf mehreren Bildschirmen. Lustiger weise war das Signal 10
Sekunden zeitverzögert. Ich verbrachte die zweiten 45 Minuten
hinter der Glasscheibe im Warmen, aß eine Portion Pommes spezial
und sah mir diverse Spielszenen re-live auf den Bildschirmen an.
Hervorzuheben waren hier der kläglich, weil meterweit übers Tor
geschossene Elfer der Hausherren und deren später Ausgleich
(79.). Ein gutes Spiel in guter Atmosphäre.
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