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Nach dem knappen und am Ende durch den
Umstand des späten Tores auch recht glücklichen Sieg des FCU in
Duisburg, war die Stimmung auf der anschließenden Fahrt in die
Niederlande dementsprechend gut. Chrissi, Schtev und ich machten
uns im Anschluss an die besagte Zweitliga-Partie auf den Weg
nach Almelo. Da sich der Ticketkauf für das Spiel zwischen
Vitesse und Willem II als unüberwindbare Hürde erwies, blieb
Heracles die einzige und letztendlich auch von mir favorisierte
Option für das Abendprogramm. Seit meinem letzten Besuch in
Almelo hat sich nämlich das Polman-Stadion stark verändert. Aus
einem kleinen Ein-Rang-Stadion wurde ein stattliches Heim mit
zwei Rängen. Laut meinen Aufzeichnungen scheint sich dabei – wie
auch immer –die Stadionkapazität verringert zu haben. Bevor wir
uns Gedanken um das kommende Spiel gegen den Tabellennachbarn
Fortuna Sittard und den Ground machten, ging es natürlich zuerst
in eine zuvor auserwählte Frituur. Diese versorgte uns mit
Pommes und Mexicano, ehe im benachbarten Albert Heijn alle
weiteren Bedürfnisse des Lebensmittelkonsums befriedigt wurden.
So weit so gut und gewohnt.
Am Stadion parkten wir wie die meisten
anderen Schlachtenbummler im fußläufig entfernten
Industriegebiet. Im Entengang erreichten wir wenig später das
Stadion und enterten den Fanshop. Hier gab es das erste
Highlight des Tages gratis auf die Kralle. Ein Wühltisch
offerierte kostenlose Exemplare der auf CD gebrannten
Oldschool-Vereinshymne. Schon vor dem Spiel war somit klar, was
auf dem Rückweg in Dauerschleife das Autoradio und unsere Ohren
beglücken sollte. Im Polman-Stadion wurde es dann nicht
schlechter. Wir mussten nicht ernsthaft nach dem Maskottchen
Ausschau halten, da es uns noch vor Spielbeginn fast direkt in
die Arme lief. Der Glücksbringer der Schwarz-Weißen war ein
überdimensionaler Hase, der beim Versuch unserem Fotowunsch zu
entfliehen kläglich scheiterte. Somit gab es für Schtev und mich
ein weiteres Foto fürs Familienalbum. Schon jetzt war der Tag
mehr als großartig. Ein schlechtes Spiel hätte also nur für
einen kleinen Dämpfer gesorgt. Nichtsdestotrotz hofften wir auf
eine torreiche und spannende Partie (auch in dieser
Reihenfolge). Auf den Rängen zeigte sich leider recht schnell
ab, dass die Heimkurve keine Durchschlagskraft besaß und auch
die mir damals gut in Erinnerung geblieben Fans aus Sittard
keine Bäume ausreißen sollten.
Somit sorgte das Geschehen auf dem Rasen
für die nötige Portion Action. Es brauchte handgestoppte 53
Sekunden ehe Almelos spanischer Goalgetter Adrian Dalmau den
ersten Angriff etwas glücklich zum 1:0 verwertete. Es
entwickelte sich eine typische attraktive niederländische Partie
mit offenem Visier. Da beiden Teams trotz mehrerer Chancen im
ersten Durchgang kein weiterer Treffer gelang, unkte ich
bereits, dass der Blitztreffer aus der ersten Minute der einzige
des Tages bleiben sollte. Ich sollte mich glücklicherweise
irren. Und wie. In der 50. Minute setzte Dalmau einen Kopfball
gegen die Laufrichtung des Gästekeepers und besorgte somit das
2:0. Den nächsten Treffer für die Hausherren erzielte Drost, der
eine abgefälschte Flanke per Kopf verwertete (55.). Für den
spielerische Höhepunkt sorgte der „Man of the Match“ Dalmau fünf
Minuten später, als er sich auf Höhe der Mittellinie stilvoll
durchsetzte, alleine aufs Tor zulief und den Ball über den
Keeper hinweg ins Tor lupfte. Unglaublich. Nach einem weiteren
Treffer (Peterson, 70.) blieb der Spanier auch beim nächsten
1-zu-1- Duell mit dem Keeper cool, umkurvte diesen und setzte
den Schlusspunkt zum 6:0 (78.). Trotz der sechs Buden hielten
wir auf der Rückfahrt nur drei Durchgänge der Hymne aus. Asche
auf unser Häupter.
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