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Der Sonntag war ebenfalls ein unnormal
heißer, fast sommerlicher, Februartag. Dieser führte uns nach
einer intensiven Besichtigung des benachbarten Landschaftsparks
zum Berger Feld. Wir kreuzten zur Mittagszeit an der Arena auf
und liefen ein paar erste Stationen des Vereinsgeländes ab.
Gemeinsam blickten Alex, Chrissi, Schtev und ich auf die
Baustelle des alten Parkstadions, das bald zum neuen
Amateurstadion werden soll. Wirklich viel des überfälligen
Projekts, das unter anderem den Neubau einer kleinen
Haupttribüne vorsieht, ist jedoch noch nicht zu sehen.
Stattdessen glich das gesamte Gelände aus unserer etwas erhöhten
Sicht teilweise eher einer kargen Mondlandschaft als einem
Trainingszentrum. Am Freitag vor unserem sonntäglichen Ausflug
fand in Gelsenkirchen die Trauerfeier des „Architekten“ des
„modernen Schalke“ statt. Unser Manager hatte uns wenige Stunden
vor dem Pokalspiel gegen Düsseldorf verlassen und hinterlässt
eine große Lücke im Verein. An der 1000-Freunde-Mauer stellte
auch ich eine Kerze neben die unzähligen Kränze diverser Vereine
und Firmen. Stilecht platziert auf einem Veltins-Bierdeckel.
Ruhe in Frieden, Rudi. Wir hielten kurz inne, ehe wir die
Sonnenstrahlen nutzten, um uns im Biergarten an der
Geschäftsstelle auf die kommende Arena-Führung einzustimmen.
Mit vollem Magen passierten wir auf dem Weg
zur Arena eine Nachwuchspartie, bei der unter anderem Sidi Sane
unter Beobachtung seiner Eltern mitwirkte. Die restliche Zeit
bis zum Beginn der Tour durch die Donnerhalle verbrachten wir im
Schalke-Museum. Nicht nur durch unseren Pokalsieg vor 18 Jahren
fanden sich auch für Chrissi und Schtev einige Bezugspunkte zum
FC Union. Die Tour selbst lief wie üblich. Es gab generelle
Infos zum Club und zur Arena und man bekam die Besonderheiten
unserer Heimspielstätte ebenso zu Gesicht wie den Presseraum
oder den Spielertunnel. Dass man jedoch sogar in der Kabine der
Knappen Platz nehmen durfte fanden wir äußerst ungewöhnlich. Da
es hier nach dem mauen 0:0 gegen Freiburg nicht nach Schweiß
riechen konnte, war es natürlich für alle Teilnehmer eine schöne
Erfahrung. Ich glänzte in einer eher unwissenden Gruppe mit
einem für mich selbstverständlichem Fachwissen (Wer schoss den
Videowürfel ab, was waren unsere Vereinsfarben bei Gründung, was
findet man im Vereinswappen…) über den Mythos vom Schalker Markt
und lernte trotzdem ein, zwei neue Anekdoten kennen.
Der Spielbericht um den es hier eigentlich
gehen sollte befasst sich mit der zweiten Hälfte der Partie
zwischen Schalkes und Paderborns U23-Mannschaften. Diese eher
unattraktive Partie nutzten wir um die Zeit bis zur Abfahrt
unserer Berliner Freunde zu überbrücken. Im noch immer
strahlenden Sonnenschein ließ es sich auf dem „Rasenplatz am
Parkstadion“ bestens aushalten. Für einige wenige Minuten hatte
die Partie sogar echten Highlight-Charakter, als Boujellab aus
der Distanz sehenswert Maß nahm und zum 1:0 für den
Spitzenreiter traf. Paderborns postwendender Ausgleich durch ein
ebenso sehenswertes Tor (52.) blieb dann jedoch unbeantwortet.
Der Rest des Spiels plätscherte so vor sich hin und verlief
somit aus Schalker Sicht enttäuschend. Für den schwachen
Ab-und-zu-Profi Haji Wright hagelte es im Anschluss sogar
öffentliche Kritik vom Trainer. Für die Reserve des S04 ist das
Remis jedoch noch kein Beinbruch, da man weiterhin recht einsam
an der Spitze der Oberliga Westfalen thront und die Rückkehr in
die Regionalliga fest eingeplant hat.
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