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Die Arbeit im karnevalistischen Düsseldorf
hat auch und insbesondere für Nicht-Jecken einen nicht zu
unterschätzenden Vorteil. Da die Stadt am Rosenmontag
verrücktspielt und es keine wirklich ernstzunehmende Möglichkeit
gibt zur Arbeit zu kommen, hat man einen zusätzlichen freien
Tag. Nutzt man diesen nicht für seinen eigentlichen Zweck
(Karneval, Fasching, blablabla…) hat man ein wunderbares langes
Wochenende zum Verreisen. Nachdem auch Alex bestätigte, dass sie
frei habe, wurde kurzfristig nach einer bezahlbaren und
sinnvollen Flugverbindung gesucht. Der Markt war bereits stark
umkämpft, sodass unsere Wahl letztlich auf Manchester fiel. Zehn
Tage vor dem schon lange feststehenden Champions
League-Rückspiel im englischen Nordwesten gab es also einen
spontanen Vorabbesuch. Am Samstag, dem Tag unserer
frühmorgendlichen Ankunft in der Arbeiterstadt, stand
die Partie zwischen ManU
und Southampton im Old Trafford an. Somit fragte ich Christoph,
ob in Sachen Tickets noch irgendetwas zu machen wäre. Natürlich
war die Hütte beim Team der Stunde bereits offiziell
ausverkauft.
Parallel zu Christophs Bemühungen lotete
ich in den Tagen vor der Tour weitere Optionen aus. Alex und ich
fassten dabei ihren Namensvetter Alexandra Crewe ins Auge. Wer
kann schon von sich behaupten einen Ground abgehakt zu haben,
der seinen Namen trägt. Allen Planungen zum Trotz organisierte
uns Christoph kurzerhand zwei Tickets. Dass es sich dabei wieder
um Lounge-Tickets handelte war natürlich erste Sahne und
steigerte die Vorfreude zusätzlich. In diesem Sinne nochmals,
besten Dank! Vor dem Spiel holten wir das Sightseeing-Programm
nach, das Fabian und ich vor einem Jahr außen vor lassen
mussten. Aufgrund des damals durchgängig recht hohen
Alkoholspiegels konnte ich mich an nicht mehr viel von der Stadt
selbst erinnern. Ein Uber brachte uns anschließend zum
legendärsten Stadion der Insel. Da man den Partner-VIP-Bereich
in der Sommerpause ohne mein Wissen auf die gegenüberliegende
Stadionseite verfrachtet hatte, irrten wir ein bisschen durch
die Gegend, ehe wir die Silber glänzenden VIP-Pässe in der Hand
hielten. In der Ambassadors-Lounge wurden uns zwei Plätze an
einem Tisch mit einigen Southampton Fans zugeteilt. Unsere
Nachbarn waren cool drauf, das Essen war gewohnt spitze und auch
die Botschafter waren die gleichen Legenden wie vor einem Jahr.
Nach dem 3-Gänge-Menü sowie den ersten Kaltgetränken rief die
Tribüne.
Vom Sir Bobby Charlton Stand aus konnten
wir eine durchschnittliche erste Hälfte beobachten. In dieser
ging die Truppe von Ralph Hasenhüttl etwas überraschend durch
einen 20-Meter-Knaller von Valery in Führung (26.). Sollte
Interims-Coach Ole Gunnar Solskjaer nach zehn Siegen und zwei
Remis sein erstes Ligaspiel verlieren? Nein. Pereira und der
bärenstarke Lukaku drehten die Partie binnen sechs Minuten (53.
und 59.). Unter dem Jubel unserer, auch auf der Tribüne neben
uns sitzenden, Freunde aus dem Süden glich Southampton per
Traum-Fresitoß aus (75.). Wir sollten hier eine atemberaubende
zweite Halbzeit erleben. Zwei Minuten vor dem Abpfiff gelang
Lukaku das vierte Traumtor des Tages zum 3:2-Siegtreffer.
Lediglich sein erster Treffer zum 2:1 musste sich ein wenig
hinter den anderen Toren verstecken. Die Fans hatten wieder
allen Grund ihren Ole zu besingen. Während „You are my
Solskjaer, My Ole Solskjaer, You make me happy, When skies are
grey“ durchs Old Trafford hallte, machten wir uns auf den Weg
zurück zu Speis und Trank in die Lounge. Ein geiler Tag!
Fotos Sightseeing
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