|  | Der 25. Spieltag bescherte dem S04 ein 
				Auswärtsspiel bei Werder Bremen. Dass die DFL diese Partie auf 
				den Freitagabend terminierte, passte mir dabei ganz gut in den 
				Plan. Trotzdem hatte ich ein 24-stündiges-Mammutprogramm vor 
				mir. Dieses begann mit einem dienstlichen Termin in Neuss, der 
				kurz nach eins beendet sein sollte. Von dort aus ging es auf 
				direktem Weg nach Oberhausen und damit zu Andre, der Hayden und 
				mich Richtung Norden chauffieren sollte. Auf dem Weg sammelten 
				wir schlussendlich Steven ein, sodass unsere nun vierköpfige 
				Reisegruppe wenig später in der freien Hansestadt aufschlug. 
				Wir fanden aufgrund unserer zeitigen Anreise einen 
				Parkplatz abseits der ausgerufenen und kilometerweit entfernten 
				Sammelpunkte für die Gästefans. Auf dem Weg zum Weserstadion 
				stärkten wir uns mit der ersten Wurst des Abends, die uns jedoch 
				nicht überzeugen konnte. Somit versuchten wir es auf dem kleinen 
				„Weihnachtsmarkt“ vor dem Gästebereich erneut. Obwohl wir 
				jeweils extra fettige und ekelige Krakauer bestellten, waren 
				auch diese eine recht kostspiele Enttäuschung. Dabei hätten wir ein freudiges Erlebnis 
				doch so gut gebrauchen können. Im Anschluss an das starke 
				Pokalspiel gegen die Fortuna spielten die Knappen den wohl 
				schlechtesten Monat der jüngeren Vereinsgeschichte. Auf das 
				schockierend harmlose torlose Unentschieden gegen Freiburg 
				folgte die überflüssige Niederlage im Heimspiel gegen City. Als 
				man dachte, dass 0:3 in Mainz würde der ganzen Situation die 
				Krone aufsetzen, kam Königsblau mit einer katastrophalen 
				0:4-Heimklatsche gegen Düsseldorf um die Ecke. Nun warteten also 
				die durchaus gut aufspielenden Brähmer auf den taumelnden Boxer 
				in blau und weiß. Das konnte was werden. Im gewohnt 
				stimmungsarmen Weserstadion legte der Gästeblock trotz aller 
				sportlichen Widrigkeiten stark los. Es gab eine kleine 
				Ballonchoreo und sehr laut vorgetragenes Liedgut. Der gute 
				Support im rappelvollen Block sollte sich auch auf den Platz 
				übertragen. Schalke spielte gut und ging durch Comebacker Embolo 
				verdient in Führung (26.). Als ich gerade von der Trendwende 
				träumte, wurde ich jäh aus meinen positiven Gedanken gerissen. 
				Fünf Minuten nach dem Führungstreffer fing sich der S04 abermals 
				einen richtig blöden Gegentreffer. Rashica verwertete aus dem 
				Nichts eine Flanke zum 1:1-Pausenstand. In der 51. Minute brachte ein 
				Kruse-Elfmeter die Bremer dann sogar in Front. Dass der 
				ehemalige Nationalspieler seine weiße Strafstoß-Weste ausbauen 
				konnte, hatte er einer durchaus umstrittenen Schiri-Entscheidung 
				zu verdanken. Schon der Ausgleichstreffer wurde im Nachhinein 
				als eher irregulär bewertet. Das soll jedoch keine 
				Entschuldigung für das sein, was dann kam. Abermals hatten die 
				Gäste keinerlei Konzept, wie sie mit einem Rückstand umgehen 
				sollten. Die Schalker Elf ergab sich seinem Schicksal und 
				kassierte folgerichtig das 1:3 durch Doppelpacker Rashica (73.). 
				Mittlerweile vollständig resigniert nahmen wir den 
				fortschreitenden Untergang der „Mannschaft“ unseres Vereines zur 
				Kenntnis. Geschenkt, dass auf beiden Seiten noch je ein Tor 
				fiel. Die „Reaktion“ des Teams im ersten Durchgang war zwar eine 
				gewisse Steigerung, aber irgendwann benötigt man wieder 
				Zählbares. Enttäuscht verabschiedete ich mich von den Jungs und 
				brach gen Bremen Hauptbahnhof auf. Von hier aus sollte ich mich 
				bis zum frühen Morgen nach Bernau durchkämpfen. Mit einem Sieg 
				im Rücken wäre dieser Ritt durchaus angenehmer gewesen. |  |