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Schalke International – so wie es derzeit
aussieht das letzte Mal für lange Zeit. Nachdem man das
Achtelfinal-Hinspiel gegen Manchester City nach einer
zwischenzeitlichen Führung noch vergeigte, hatte wohl kaum ein
Schalker ernsthafte Hoffnung auf den Viertelfinaleinzug. Selbst
der größte Optimist durfte in unserer derzeitigen Lage nicht auf
eine magische Nacht wie in Mailand (2011) oder Madrid (2015)
hoffen. Weder im Teamgeist noch in der Qualität einiger genialer
Einzelspieler ließ sich der Funke finden, den es benötigt um
eines der drei teuersten Teams der Welt zu besiegen. Schalke
wäre jedoch nicht Schalke, wenn nicht trotzdem tausende
Verrückte mit oder ohne Karte den Weg gen Manchester angetreten
hätten. Dazu gehörten auch Andre, Steven, Christoph und ich. Um
fünf Uhr am Dienstagmorgen starteten wir in Richtung Amsterdam
Schiphol. Wie schon gegen Porto ging es per Flieger aus der
holländischen Hauptstadt zum Auswärtsspiel. Die Anreise verlief
unspektakulär und mit dem gewohnten Maß an Routine. Ich hatte
nach der Ankunft im Hotel nur noch Augen für die einheimische
Küche und das englische Bier. Somit sollte ich bis zum
Spielbeginn einen Pie, ein englisches Frühstück und fünf IPA
vernascht haben.
In einem der kurzen sonnigen Momente
griffen wir am Treffpunkt der UGE noch unsere Motto-Jacken ab.
Mit der neu erworbenen Bomberjacke bekleidet ging es in meine
„Stammkneipe“ Pen and Pencil unweit der Piccadily Gardens. Hier
warteten wir in entspannter Atmosphäre auf Jordan, Marc und
Christian, die wenig später zu uns stoßen sollten. Der
anschließende Marsch führte uns durch den Norden Manchesters zum
modernen Etihad Stadium der Citizens. Anfangs dienten wir dabei
singend, tanzend und moshend als Foto- und Videomotiv für
dutzende Einheimische. Außerhalb der Innenstadt wurde es dann
etwas ruhiger und so zog sich der Weg schlussendlich doch etwas.
Während wir mit unseren vier Karten im Gästeblock keine Probleme
mit dem Einlass hatten, wurden Schalker mit Tickets im neutralen
Bereich nicht ins Stadion gelassen. City hatte kurzerhand in
Abstimmung mit dem S04 alle Karten deutscher Besteller mit
S04-Mitgliedschaft gesperrt. Unter den Opfern dieser dreisten
Aktion befanden sich unter anderem Marc und Christian. Somit
diskutierten wir im Block nicht nur über die katastrophalen
Leistungen unseres Teams in den letzten Wochen, sondern auch
über die Schikane gegenüber vielen Schalker Fans vor Ort. Man
möge sich den Aufschrei vorstellen, hätte der S04 beim Heimspiel
gegen Gala allen türkischstämmigen Besuchern ihre
Eintrittskarten außerhalb des Gästeblocks gesperrt.
Mich verwunderte wie gut wir ins Spiel
starteten. Auf den Rängen war der Support gewohnt euphorisch und
einige Lieder wurden brachial aus dem dreigeteilten Gästeblock
aufs Feld geschmettert. Auf dem Rasen hielt sich der S04 eine
halbe Stunde wirklich tapfer. Man stand hinten vergleichsweise
sicher und hoffte wahrscheinlich auf einen Lucky Punch im
Angriff. Stattdessen fing man sich in der 35. Minute ein
Strafstoß-Tor nach einer Witz-Entscheidung des französischen
Schiris. Der VAR hilft unserem Sport wirklich weiter! Nicht. So
ärgerlich das unnötige Gegentor war, so unerklärlich sind die
folgenden 55 Minuten. In diesen ergab sich Schalke vollends und
fraß im Minutentakt Gegentreffer. Am Ende brach man mit der
bitterbösen 0:7-Klatsche einige Negativrekorde. Ich wollte nur
noch ins Hotel und schnellstmöglich einschlafen. Nachdem der
Mittwoch auf dem Berger Feld verdächtig ereignislos verlief,
ließ man Tedesco am Donnerstagvormittag das Training leiten um
ihn wenig später zu entlassen. Es musste etwas geschehen. Hier
musste jedoch der Falsche seinen Hut nehmen.
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