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Von langer Hand geplant, stand für die
kleine Whatsapp-Schalke-Gruppe aus Andre, Marc, Chris und mir an
diesem Wochenende unsere erste gemeinsame Hopping-Tour an. Wir
planten diese ganz gemächlich in Frankreich, Belgien und
Luxemburg. Mit der Vorgabe diese drei Länder zu besuchen, plante
ich unsere kleine Rundreise. Die jeweiligen Terminierungen, vor
allem in Belgien und in Luxemburg, machten es mir dabei nicht
unbedingt leicht. Schlussendlich standen mit vier Spielen in
vier Ländern drei, zwei, ein oder wie in meinem Fall, kein
neue/r Länderpunkt/e auf dem Plan unserer Gruppe. Die erste
Teilstrecke führte uns dabei von Neuss nach Lille. Ich lenkte
uns dabei durch die freitägliche Rush Hour, wobei uns Google
Maps über teils abenteuerliche Pisten durch die wallonische
Provinz schickte. Auf unserem Weg erspähten wir sogleich eine
kleine Frituur, die uns mit qualitativ eher minderwertigen, aber
dafür sehr fettigen Spezialitäten aus dem Ölbad versorgte. Im
Hotel in Lille angekommen, konnten die meisten Mägen beruhigt
werden, ehe es zu Fuß in Richtung Grand Stade ging.
Begleitet von unangenehmen Dauerregen in
Verbindung mit starkem Wind erreichten wir die 2012 eröffnete
Heimstätte des Lille OSC. Je näher wir dem Stadion kamen, desto
mehr erinnerte ich mich an dessen Umgebung. Mein letzter Besuch
in Lille datiert vom Dezember 2015, wenige Wochen nach den
Anschlägen von Paris. Auch aufgrund der starken Leistungen in
dieser Saison waren die Stimmung im Umfeld und auch die
Auslastung der Arena besser, als noch vor drei Jahren. Trotzdem
blieben abermals etliche Plätze leer. Während mich das mäßige
Interesse der Fans des Tabellenzweiten enttäuschte, nahm ich
positiv überrascht zur Kenntnis, dass es einige Gäste von der
Cote in den hohen Norden geschafft haben. Der einst so große AS
Monaco spielt, ähnlich wie unsere Schalker, eine miserable
Saison. Dank namhafter Wintertransfers wie Naldo, Martins oder
Fabregas steht man mittlerweile mit einem recht passablen
Polster über dem Strich. Ein Großteil der Stimmung kam während
des Spiels aus der Haupt-Kurve der Heimelf im Norden. Die
abgespaltene Szene im Süden sowie die Lautstärke der Gästefans
sind eher zu vernachlässigen.
Bevor wir das Spiel genießen durften, hieß
es jedoch die nervige Stadionsprecherin in Kombination mit der
unschönen französischen Sprache zu überstehen. Unter dem
geschlossenen Dach brannte der Verein zum Einlauf ein kleines
Feuerwerk ab, dessen Rauch sich nur sehr langsam verflüchtigen
sollte. In einer Partie, in der die Rollen klar verteilt sein
sollten, ging es munter hin und her. Trotz des vernebelten
Blicks, sahen wir die jungen und schnellen Offensivspieler
beider Teams kombinieren. Nach der ersten Halbzeit schüttelten
wir unisono unsere Köpfe und konnten nicht verstehen, wie diese
ersten 45 Minuten torlos enden konnten. Vor allem in der ersten
halben Stunde hätte es mehrmals Klingeln können. Stattdessen
versiebten beide Teams ihre Möglichkeiten und scheiterten an der
Latte oder schossen den Ball frei vorm Tor unbedrängt über den
Kasten. Die Gäste kamen im zweiten Durchgang besser aus der
Pause und taten mehr, um den nun aktuell vorherrschenden
Leerlauf zu bekämpfen. Wie so häufig, kam der entscheidende
Treffer dann aus dem Nichts. Als das Team aus dem Fürstentum
schon komplett platt wirkte, reichte ein genialer Moment von
Vinicius, der einen Verteidiger gekonnt überlupfte, um das Spiel
für die Monegassen trotzdem zu gewinnen (90.). Wir waren
heilfroh, dass dieses teils turbulente Spiel zumindest einen
Treffer sah und freuten uns auf die kommenden Begegnungen des
Wochenendes.
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