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SVV Scheveningen logo.png   SVV SCHEVENINGEN 2
     
  SV SPAKENBURG 4
Halbzeitstand 0:0
 
Sa., 16.03.2019 - 14:30 Uhr
Tore:
  0:1 Selimi (49.)
  0:2 Will (54.)
1:2 Aldogan (66.)  
  1:3 Sterling (74.)
  1:4 Beekhuis (78.)
2:4 Koorndijk (89.)  
   
   
Sportpark Houtrust, Den Haag
465 Zuschauer
Tweede Divisie (NL III)
25. Spieltag 18/19
 
 
Ticket: 9 Euro - Tageskasse - Stehplatz
 
 
 
 
 
 

Am Morgen nach dem chancenreichen aber torarmen Spiel zwischen Lille und Monaco stand die nächste Etappe unserer kleinen Tour auf dem Plan. Bevor wir diese jedoch ernsthaft in Angriff nahmen, verpflegten wir uns noch in einem örtlichen Supermarkt, ehe es über zwei Landesgrenzen hinweg in die Niederlande ging. Unser erstes Tagesziel war der bei westdeutschen Touristen beliebte Badeort Scheveningen. Zur Großstadt Den Haag gehörend bekommt man hier einen makellosen Sandstrand, Hotelbunker und eine ausladende Seebrücke geboten. Somit war nach unserer Ankunft ein Ausflug zum Meer selbstverständlich. Bei dem an diesem Tage peitschenden Wind musste ich jedoch meine Vorstellungskraft bemühen, um mir einen belebten Badestrand mit tausenden Sonnenanbetern vorzustellen. Nach diesem kurzen Abstecher fielen wir in alte Muster zurück und kehrten in Dick’s Snackcar ein. Wenn man denn von „einkehren“ sprechen möchte, da es sich bei der Pommesbude um einen Imbisswagen handelte, unter dessen provisorischer Plane wir die köstlich frittierten Delikatessen halbwegs windgeschützt genossen.

Es stürmte auch kurz vor Anpfiff stark. Jedoch nicht stark genug, um die Austragung der Drittligapartie zwischen dem SVV Scheveningen und dem SV Spakenburg ernsthaft zu gefährden. So fanden wir uns mit 450 anderen Interessierten im spartanischen Sportpark Houtrust ein. Es windete an jeder Ecke und hier und da guckte man besorgt hinter sich, ob die den Platz umgebenden Bäume dem Wind standhalten würden. Bis auf einen Zweig nicht zu verachtender Größe, der im Laufe der ersten Halbzeit nahe der Seitenlinie auf dem Kunstrasenplatz niederging, sollte zum Glück nichts passieren. Den größten Auftritt des ersten Durchgangs hatte indes ein Balljunge, der auf die wahrlich schönste Art seinen Einsatz verpasste. Unter den Blicken der Fans hinter der Bande und trotz der Rufe des heraneilenden Spielers träumte der Jugendspieler munter vor sich hin. Wir konnten uns, ebenso wie der Spieler, ein herzhaftes Lachen nicht verkneifen. Das Spiel war zwar bis dato torlos, aber durchaus schnell und unterhaltsam. Dass nach der Pause in Sachen Spielstand alle Dämme brechen sollten, vermochte jedoch während der Halbzeitunterbrechung niemand zu glauben.

Die Torflut begann in der 49. Minute, als der Linksverteidiger der Hausherren den Ball leichtfertig im Duell mit den angreifenden Gästen vertändelte. Das recht einfache 0:1 für die Favoriten vom IJsselmeer war die logische Konsequenz. Bereits beim 0:2 drei Minuten später zeigte die Defensive der Hausherren erste Auflösungserscheinungen. Im gegenüberliegenden Strafraum knallte es kurz darauf, als ein Scheveninger Angreifer den Torwart der Gäste unnötig ausknockte. Die anschließende Rudelbildung hatte nahezu Eishockeycharakter. Langsam war hier Feuer drin und es ging Schlag auf Schlag. Auf den mittlerweile verdienten Anschlusstreffer des SVV (66.) folgte ein grober Schnitzer in der eigenen Hintermannschaft, der es dem überragender Sterling ermöglichte den alten Vorsprung der Spakenburger wieder herzustellen (74.). Diese hatten nach dem 1:2 mit dem Torwart bereits den dritten verletzungsbedingten Wechsel vorgenommen. Im stürmischen Südholland war die Messe jedoch noch immer nicht gelesen. Stattdessen begann die Offensive der in schwarz spielenden Gäste nun sogar zu zaubern. Beekhuis verwertete nach 78 Minuten einen gechippten Pass per Direktabnahme zum 1:4. Der Ehrentreffer der Hausherren in der letzten Minute der regulären Spielzeit blieb ohne Folgen. Wir retteten uns indes ins warme Auto und brachen sogleich gen Brüssel auf.