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RWD-Molenbeek.png   RWD MOLENBEEK 4
       
  KVV THES SPORT 3
Halbzeitstand 2:1
 
Sa., 16.03.2019 - 20:00 Uhr
Tore:
1:0 Massanka (2.)  
  1:1 Battista (16.)
2:1 Christiaens (ET, 25.)  
  2:2 Oris (52.)
3:2 Cools (60.)  
  3:3 Christiaens (76.)
4:3 Bova (86.)  
   
Edmond Machtens-Stadion, Brüssel
2.200 Zuschauer
Eerste Klasse Amateurs (BE III)
25. Spieltag 18/19
 
 
Ticket: 15 Euro - Tageskasse - Sitzplatz Gegengerade
 
 
 
 
 
 

Auf dem Weg zum zweiten Spiel des Tages bzw. zum dritten Spiel unserer Tour kehrten wir kurz vor Brüssel in ein Cafe ein. Wer von der Wirtschaft „In de Linde“ das erwartet, was man von einem deutschen Cafe nun mal erwartet, wäre enttäuscht gewesen. Wir hingegen waren begeistert von diesem kleinen Laden, der sich als wirklich urige Eckkneipe aus einer anderen Zeit erwies. Van Groeningens Meisterwerk „Die Beschissenheit der Dinge“ hätte hier problemlos einen Hauptdrehort finden können. Nur waren wir nicht in Brüssel um Jupiler und Stella aus kleinen Gläsern zu trinken. Wir wollten der anstehende Drittligapartie zwischen dem RWD Molenbeek und dem Tabellenführer KVV Thes Sport beiwohnen. Was dritte Liga heißt, sollte in diesem Fall so manchen Besuch in Belgiens zweiter Liga in den Schatten stellen. Über allem schwebte natürlich der Name Molenbeek. Ein Stadtteil den jeder Nachrichten guckende Bürger mit den Pariser Anschlägen von 2015 verbindet. Während die 100.000-Einwohner-Gemeinde aus wenig ruhmreichen Gründen in aller Munde war, spielt der RWDM unter dem Radar.

Zweitens war da das Edmond-Machtens-Stadion, welches für den Spielbetrieb im Amateurbereich eindeutig überdimensioniert ist. Die zwei gammligen und mächtigen sich gegenüberliegenden Tribünen beherbergen bis zu 15.000 Zuschauer. Die völlig verranzten Toiletten erinnerten mich dabei eher an meine Balkanreise als an eine Sanitäranlage in Mitteleuropa. Drittens waren da die doch recht zahlreich angereisten Zuschauer, die heimseitig unsere Tribüne bevölkerten und durchweg für Stimmung sorgten, während auf der anderen Seite die Gästefans aus Tessenderlo sangen und mit Pyrotechnik rumhantierten. Schlussendlich war da das Spiel selbst, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Hätten wir zuvor gewusst, was auf den Treffer der Hausherren im ersten Angriff der Partie folgen sollte, hätten wir uns sicher nicht so diebisch über ihn gefreut. Im gefühlten Minutentakt prasselten die Highlights auf uns ein. Dabei wechselten sich beide Teams artig ab. In der 16. Minute rutschte Thes‘ Battista beim Schuss aus. Sein Ball wurde mehr oder weniger freiwillig zum unhaltbaren und wunderschönen Torschuss – 1:1. Molenbeek hatte weiterhin Bock und versiebte zuerst eine Doppelchance, ehe die Gäste der forschen Heimelf helfend unter die Arme griffen. Mit Köpfchen lenkte ein Verteidiger des KVV eine Flanke von rechts ins kurze Eck des eigenen Kastens (25.). Da staunte nicht nur der völlig überrumpelte Keeper.

Die 2. Halbzeit fing mit einer deutlichen Verzögerung an. Nachdem ein Krankenwagen am Kabinentrakt gesichtet wurde, war keinem so richtig klar ob und wann es hier weitergehen würde. Als es dann glücklicherweise weiter ging, waren beide Teams nur noch zu zehnt. Eine nachträgliche Recherche ergab, dass sich zwei Spieler auf dem Weg in die Katakomben dermaßen in die Haare kriegten, dass dem Schiri nichts anderes übrig blieb, als den roten Karton zwei Mal zu zücken. Beide Abwehrreihen waren nun noch löchriger als zuvor. Auf den erneuten Ausgleich des Tabellenführers (trockener Volleyschuss ins lange Eck, 52.) folgte ein abermals absurder Treffer auf der Gegenseite. Eine von mir spontan kritisierte kurze Ecke resultierte in einem eigentlich ungefährlichen Kopfball, den sich der Hüter in Volleyball-Manier ins eigene Gehäuse pritschte (60.). Hier war was los. Nach einer Viertelstunde war das Spiel dann wieder ausgeglichen. Ecke – Kopfball – Tor, Thes Sport war wieder da. Den Schlusspunkt setzte Molenbeeks Bova vier Minuten vor dem Ende mit einem super Solo vorbei an Allen inklusive dem Torwart. Die anschließende Feier vor dem völlig euphorisierten Fanblock kann sich jeder vorstellen.