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Der Sommer gab an diesem Freitag ein kurzes
Gastspiel im Pott und verleitete Alex und mich zu einem
gemütlichen Spaziergang zum Stadion Niederrhein. Die Partie
zwischen dem RWO und der Reserve von Fortuna Düsseldorf war
eines der ersten Spiele, das mich auch vor dem Hintergrund eines
spannenden Saisonfinals reizte. Die Oberhausener lagen zwei
Monate vor dem Ende der Regionalliga-Spielzeit, deren Meister
garantiert aufsteigt, sechs Punkte hinter dem Primus Viktoria
Köln. Da kein Mensch die Viktoria in Liga drei braucht und das
in meiner Wahrnehmung, auch durch gewisse Sympathien, beim RWO
anders aussieht, hoffte ich auf eine klare Kiste für die
Hausherren. Die Bedingungen waren wie erwähnt spitze und auch
die quantitative sowie qualitative Unterstützung von den Rängen
konnte sich durchaus sehen lassen. Allerdings kenne ich die
Zweitvertretung der Fortuna als technisch starken, agilen und
robusten Gegner, der den „Großen“ immer mal wieder das ein oder
andere Bein stellen kann. Es dauerte nicht lange und so fühlte
ich mich schon nach einigen Minuten als unfreiwilliger
Glücksbringer für die Gäste.
Ich weiß nicht wodran es genau lag, aber
der Start in die Begegnung lief für die Heimelf alles andere als
optimal. Ein ziemliches Mismatch zwischen dem unbeweglichen
Linksverteidiger des RWO und dem quirligen Außenstürmer der
Bundesliga-Reserve sorgte für einen unerwarteten Spielverlauf.
Nach sieben Minuten stand es nach den ersten beiden Angriffen
2:0 aus Sicht der Fortuna. Der ehemalige MSV-Keeper Davari, der
im Winter als Ersatz für den zum KFC abgewanderten Udegbe kam,
konnte es nicht fassen. Der Favorit benötigte einige Minuten,
ehe er von Vereinslegende Terranova nach vorne gepeitscht,
endlich in Tritt kam. Nun wurden die zuvor festgelegten
vermeintlichen Kräfteverhältnisse endlich deutlich. Rot-Weiß
drückte und erzielte durch Gödde den Anschlusstreffer (21.).
Weitere Chancen beider Teams blieben bis zur Pause ungenutzt,
sodass man mittlerweile von einem zu beiden Seiten offenen Spiel
sprechen konnte. Es machte Spaß zwischen Kanal und Emscher und
auch die Currywurst schmeckte so grandios wie immer.
Nach der Pause wollten die Oberhausener
dann ein bisschen zu viel. Wütend drängte man auf den Ausgleich
und fing sich folgerichtig einen Konter. Düsseldorfs Froese zog
von links in die Mitte und fand die Lücke zum sehenswerten
Fernschuss ins lange rechte untere Eck. Ein Treffer für den es
auch um uns herum viel Anerkennung gab. Anders als beim S04, gab
sich die Heimelf jedoch noch lange nicht auf. Mir gefielen der
Einsatz der Mannschaft und die wahre Passion der Fans, die
sichtlich zuerst vom Sieg und später vom Aufstieg träumten.
Richtungsweisend für den Ausgang der Partie war die 72. Minute,
in der Terra Özkarra für den blassen Steinmetz in den Angriff
wechselte. Der 27-jährige Aserbaidschaner gab mächtig Gas und
erzielte seine Saisontreffer drei und vier zum schlussendlichen
3:3-Ausgleich. Seine beiden vorherigen Treffer lieferte er
ebenfalls als Doppelpack und witziger Weise im Hinspiel bei der
Fortuna ab. Trotz aller Stoßgebete und Anfeuerungen blieb ein
entscheidendes Tor aus, sodass man nicht so richtig wusste wie
man das Remis bewerten sollte. Im Kampf um den Spitzenplatz war
die Punkteteilung sicherlich zu wenig und doch kann man nach
einem frühen 0:2-Rückstand durchaus zufrieden sein. Wir sahen
sechs schöne Tore und gingen durch die Dunkelheit den Kanal
entlang zurück gen Meiderich.
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