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logo_h96   HANNOVER 96 0
       
logo_schalke   FC SCHALKE 04 1
Halbzeitstand 0:1
 
So., 31.03.2019 - 15:30 Uhr
Tore:
  0:1 Serdar (39.)
   
   
   
   
   
   
   
Niedersachsenstadion, Hannover
44.500 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
27. Spieltag 18/19
 
 
Ticket: 21 Euro - Vorverkauf - Stehplatz Gästeblock
 
 

Auf dem Rückweg aus der brandenburgischen Heimat zurück in den Pott, plante ich natürlich Schalkes Gastspiel in Hannover mit ein. Ich rechnete mit einem fiesen Kater am Sonntagmorgen, nachdem am Samstag beim Sportfest in der Hauptstadt ein Dutzend Bier meine Kehle herunterflossen. Während der Kater überraschenderweise ausblieb, plagte mich ein anderes Problem. Im letzten Spiel, bei einem Schuss, der sogar zu einem Tor führte, zerschoss ich mir meine Bänder im rechten Sprunggelenk. Wie so oft waren die obligatorischen Schmerzen am Folgetag und somit am Spieltag größer als zum Zeitpunkt der Verletzung selber. Dementsprechend zerstört saß ich im verspäteten ICE gen Westen. In der niedersächsischen Landeshauptstadt warteten Andre und Chris auf ihren humpelnden und dummerweise zudem noch schwer beladenen Mitstreiter. Ich konnte mir trotz des formidablen Wetters und der angenehmen Gesellschaft irgendwie Besseres vorstellen, als die kommenden 90 Minuten stehend einer Mannschaft zuzujubeln, die sich weniger den Arsch aufreißt als man selbst beim Freizeit-Kick. Trotzdem stand man nach einem kurzen Fußweg in der Gästekurve des Niedersachsenstadions und fieberte wie gewohnt dem Anpfiff entgegen. Die Bedeutung der kommenden Partie war nicht zu unterschätzen, da man im Falle einer Niederlage richtig tief in den Abstiegsstrudel gerissen werden würde.

Dafür, dass es erst gar nicht so weit kommen sollte, sollten heute mehrere tausend Schalker vor Ort sorgen. Offizielle Zahlen reden von 10.000 Königsblauen, ich glaube es waren eher 15.000. Die gesamte Kurve sowie weite Teile beider Geraden waren blau und weiß und im Rahmen des Möglichen bester Dinge. Auch wenn der Support während des Spiels keine Bäume ausreißen konnte (was in der derzeitigen Situation irgendwie auch verständlich ist), war der Auftritt der Schalker Knappen doch beachtlich. Auch wenn ich gerne nur über das Drumherum, meine Gefühlslage, das Wetter, die Bratwurst und so weiter schreiben würde - es wurde auch Fußball gespielt. In dieser Saison ist dieser Fakt zumeist kein Anlass für Freudensprünge sofern man dem S04 folgt. Beim heutigen Spiel gegen den Tabellenletzten hätte sich das gerne ändern können. Eigentlich habe ich es nämlich satt meinen Verein mit den Augen zu sehen, mit denen man seinen alten und senilen Großonkel betrachtet. Man liebt ihn sicherlich, da er ein wichtiger Teil der Familie ist und trotzdem denkt man sich, es wäre für alle Beteiligten besser wenn es bald zu Ende wäre. Dieser Eindruck sollte sich auch heute nicht ändern. Anders als bei den letzten Partien unter Tedesco spielte die Mannschaft phasenweise ganz ansehnlich und zeigte durchaus ihren Willen. Trotzdem ist es eigentlich zu wenig, wenn man aus elf Spielern ganze zwei Lichtblicke herausfiltern kann.

Der Erste ist einer der jüngsten im Kader und stand zwischen den Pfosten. So leid es mir um Ralle tut – Alex Nübel ist eine Granate und derzeit zu Recht erste Wahl im Tor des S04. Einige Paraden, insbesondere im zweiten Durchgang, waren schier unglaublich. Trotzdem hoffe ich nicht, dass Alex so wird wie die Heulsuse Manu. Sportlich gerne, charakterliche erwarte ich da mehr. Der zweite Knappe, der an diesem Tag herausragen konnte, war Suat Serdar. Schalkes Mittelfeldmotor ist nun endlich der so vermisste Antreiber im Mittelfeld. Zudem war Serdar gegen Hannover der Torschütze des wichtigen, da entscheidenden 1:0 im ersten Durchgang. Langsam muss ich Andre (Serdars größter Fan seit der ersten Stunde) durchaus zustimmen und hoffe, dass man um den Jungen ein hungriges und leidenschaftliches Team aufbauen kann. Obwohl ich durch die Schmerzen im Fuß nie so ganz bei der Sache war und mir teilweise sogar die einfachsten Liedtexte entfielen, blieb mir alles andere rund um Alex und Suat nicht verborgen. Da konnte man schon Angst bekommen, wenn man sah wie der lächerlich schlechte Tabellenletzte den S04 dominierte und nur mit Pech nichts Zählbares verbuchen konnte. Man musste heute trotzdem mit dem Ergebnis zufrieden sein und sehnt sich einfach nach dem Saisonende. Vorher freute ich mich jedoch auf zuhause und ein Kühlakku.