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Ein schmeichelhafter Sieg in Hannover und
eine wenig aussagekräftige Pokalniederlage gegen Werder Bremen.
Mit diesen Referenzen aus der vergangenen Woche sollte der S04
ins Heimspiel gegen die bärenstarke Frankfurter Eintracht gehen.
Mit dem Aus im Pokal ist die Luft in dieser Saison endgültig
raus. Nachdem ich die Niederlage gegen Werder, aufgrund meiner
noch immer schmerzenden Bänder im Fuß, auf ungewohnte Art vorm
Fernseher miterlebte, rief heute wieder die Arena. Der Samstag
war sonnig und bot mit der Partie um halb vier die besten
Bedingungen für einen schönen Frühjahrskick. Aber ich habe es
schon angedeutet, auch bei mir ist nach dieser durchweg
enttäuschenden Spielzeit die anfängliche Motivation endgültig
verflogen. Somit fand ich mich am Spieltag ohne Begleitung und
somit zum ersten Mal seit langem „alleine“ in der Nordkurve
wieder. Dort studierte ich den Blauen Brief und ließ die
Berichte der letzten Spiele auf mich wirken. Diese machten
ebenfalls deutlich, dass man derzeit wohl kein wild brennendes
Feuer mehr erwarten durfte. Hier steht die Mannschaft klar in
der Pflicht und muss nun liefern. Stevens verzichtete unter
anderem auf Kono und bot Eigengewächs Boujellab, wie schon gegen
Bremen, von Beginn an auf. Das fand ich gut.
Mit Kutucu, Carls, Matondo und Timotheou
gings auch auf der Bank äußerst jung zur Sache. Währenddessen
machten es sich Ralle, Bentaleb und Sane hinter mir in der Loge
gemütlich und beobachteten das Spiel. Mein Blick über die
Schulter galt später immer mal wieder unserem Kapitän. Dieser
durfte mit ansehen, wie sein Kontrahent Alex Nübel dank etlicher
Weltklasse-Paraden zum zweiten Mal in Folge zum Spieler des
Spiels avancierte. Dank der klasse Leistung unseres Schnappers
stand es nicht schon nach einer Viertelstunde 0:3 aus Sicht der
Schalker. Um es nett auszudrücken: Königsblau fand in den ersten
15 Minuten nicht statt. Frankfurt konnte schalten und walten und
kam glücklicherweise „nur“ zu einem Treffer durch Rebic (13.).
Ich war bedient. Als ich bereits mit dem Gedanken spielte, ab
der Halbzeit meinen lädierten Fuß zu schonen, schlug der S04
überraschend zurück. Wer wenn nicht Suat Serdar sollte mit einem
Abstauber nach einer Ecke den Ausgleich besorgen (21.). Trapp
konnte Embolos Kopfball noch abwehren, war jedoch beim
Nachschuss machtlos.
In der Folge konnte ich meinen Augen kaum
trauen. Der S04 war wieder im Spiel und kaufte der Eintracht
phasenweise sogar den Schneid ab. Der Klassenunterschied war nun
nicht mehr sichtbar. Vor der Pause sorgte ein vermeintlicher,
nicht gepfifener Elfmeter zu Gunsten der Gäste inklusive
Videobeweis für einige Diskussionen. Ich bekam das alles nicht
so ganz mit, ärgerte mich über den VAR und freute mich, als ich
mitbekam, dass es sich wohl um ein ganz klares Foul von Bruma
gehandelt haben soll. Scheiß VAR! In der zweiten Hälfte blieben
die Knappen ebenbürtig und es entwickelte sich ein hart
umkämpftes Spiel. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass dieses beide
Fanlager nicht wirklich zu Hochleistungen motivieren konnte.
Insbesondere die Hessen hatten schon viel bessere Auftritte in
der Arena. Die Leistung der Hausherren war heute den Umständen
entsprechend recht ansehnlich und so war der mögliche
Punktgewinn mehr als verdient. Dass es dazu nicht kam, lag mal
wieder an einer Kombination aus eigener Dummheit und dem
leidigen VAR. Cali bekam nach einem Schuss in der Nachspielzeit
den Ball an die Hand. Der folgende Elfer in der neunten Minute
der Nachspielzeit (sic!) sorgte dafür, dass man am Ende wieder
mit leeren Händen da stand. Die Saison 18/19 ist eine einzige
Katastrophe.
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