|  | Der Gründonnerstag sowie der Ostermontag 
				sind im Amateurbereich beliebte Termine um Spielen an den wohl 
				höchsten christlichen Feiertagen (oder so, Amen) auszuweichen. 
				So nutzte auch die Oberliga Niederrhein den Donnerstag als 
				Spieltag und ermöglichte mir somit die erneute Komplettierung. 
				Mit dem SC Velbert hob ich mir das „Highlight“ bis zum Schluss 
				auf. Bei der BLF Arena handelt es sich nämlich um den denkbar 
				langweiligsten Ground, den man sich ohne viel Phantasie 
				vorstellen kann. Ein Kunstrasenplatz an einer 
				Hauptverkehrsstraße ohne Ausbau oder Ausblick. Einzig 
				erwähnenswert sind der Erdwall auf einer der Längsseiten, die 
				kleine Anzeigetafel sowie das zwischen Haupt- und Nebenplatz 
				gelegene Vereinsheim. Ich wärmte mich vor der Partie beim Burger 
				King in Velbert auf, den ich bereits bei meinen Besuchen bei der 
				großen SSVg treu besucht habe. Nach dem kulinarischen 
				Nicht-Erlebnis in Kleve wollte ich vorgesorgt haben. Am 
				Sportplatz angekommen erkundete ich zuerst das recht weitläufige 
				Gelände. Ein paar unerschrockene Anhänger tranken bei bestem 
				Frühlingswetter bereits ein paar Bier am Getränkewagen. Die Lage in der Oberliga Niederrhein ist 
				wenige Spieltage vor Saisonende recht klar. Oben dreht der VfB 
				Homberg einsam seine Runden, während im Tabellenkeller der FSV 
				Duisburg, der VfB Speldorf und Jahn Hiesfeld vermutlich 
				absteigen werden. Der heutige Gastgeber und Aufsteiger SC 
				Velbert schlägt sich bis dato recht Wacker in der unteren 
				Tabellenhälfte herum, ohne wirklich etwas mit dem Abstieg zu tun 
				zu haben. Insbesondere auf dem heimischen Kunstrasen konnte man 
				wertvolle Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Das Highlight 
				der Saison war sicherlich der Auswärtssieg beim großen Nachbarn 
				Mitte März. Vor über 2000 Fans gelang dem Außenseiter ein 
				überraschender 1:0-Sieg. Mit dem TVD Velbert könnte im Sommer 
				ein dritter Club aus der 80.000-Einwohner-Stadt aufsteigen. 
				Velberter Vereine würden dann immerhin ein Sechstel der Liga 
				ausmachen. Oberliga Velbert. Die Gäste aus der Landeshauptstadt 
				spielen eine solide Runde im Tabellenmittelfeld – fernab von Gut 
				und Böse. Noch immer reisen ein paar mutige und mit kleinen 
				Fahnen bewaffnete Fans mit den Blau-Weißen, ohne jedoch für 
				ernsthafte Atmosphäre zu sorgen. So begann also die „Oberliga-Partie im 
				Gewand eines interessanteren Kreisliga-Spiels“. Glücklicherweise 
				war das Dargebotene dann durchaus sehenswert. Beide Teams 
				bemühten sich dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Vor 180 Fans 
				kamen beide Mannschaften anfangs jedoch nicht wirklich 
				gefährlich in die Nähe des gegnerischen Tores. Als es fünf 
				Minuten vor der Pause einen Strafstoß zugunsten der
				 Hausherren gab, war ich 
				etwas überrascht. Nach einer Flanke und dem anschließenden 
				Kopfballduell zeigte der Schiri auf den Punkt. Ich wunderte mich 
				warum es den Elfer, der zum 1:0 führte, gab, bis ich ein paar 
				Tage später im Spielbericht von einem vermeintlichen Handstand 
				las. Auch der Ausgleich im zweiten Durchgang (67.) ließ mich 
				etwas ratlos zurück. Aus meiner Perspektive sah es so aus, als 
				hätte der Torwart sich bei einem Fernschuss im Fliegen fangen 
				geübt statt den Ball zu fangen. Auch hier half der Spielbericht, 
				der von einem Eigentor sprach. Scheinbar konnte ich heute meinen 
				Augen nicht wirklich trauen. Die Treffer zum 2:1 und 3:1 machten 
				es mir da einfacher. In der 68. und der 77. Minute konnten die 
				Hausherren recht ungestört aufs gegnerische Tor zulaufen und 
				gekonnt abschließen. Da TuRU nur noch zum verdienten 
				Anschlusstreffer kam, waren die recht intensiven Jubelorgien der 
				Heimelf nach den Toren gerechtfertigt. Der SC ging als Sieger 
				vom Platz. Oberliga Niederrhein 18 von 18! |  |