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  SP TRE PENNE 0
   
  FC SANTA COLOMA 1
Halbzeitstand 0:0
 
Di., 25.06.2019 - 15:00 Uhr
Tore:
  0:1 Camochu (75.)
   
   
   
   
   
   
   
Stadiumi Fadil Vokrri, Pristina
35 Zuschauer
Champions League (UCL)
Halbfinale Quali-Vorrunde 19/20
 
 
Ticket: 3 Euro - Tageskasse - VIP Haupttribüne
 
 
 
 
 
 

Abseits des öffentlichen Interesses und schon vor dem offiziellen Übergang in die neue Spielzeit, startete die Champions League Ende Juni in ihre 28. Spielzeit. Den Beginn machte, erst zum zweiten Mal überhaupt, das kleine Vorrundenturnier der vier Meister aus den schwächsten Mitgliedsverbänden Gibraltar, Andorra, San Marino und Kosovo. Nach Gibraltar im letzten Jahr, sollte der Austragungsort nun die Hauptstadt des Kosovo, Pristina, sein. Diesen Fakt nahm ich zuerst nur interessiert, aber nicht sonderlich aktiv zur Kenntnis. Dies änderte sich, als ich auf eine wohl recht neue Flugverbindung zwischen Düsseldorf und Pristina aufmerksam wurde. Der Flug war wenig später gebucht und so stand ich am Diesntagmorgen am Düsseldorfer Flughafen und verließ die deutsche Affenhitze gen Balkan. Die Atmosphäre im Flieger war durchaus munter und ich erfreute mich an meinem Sitzplatz in der ersten Reihe. In Pristina begrüßte mich ein riesiges Bill Clinton Poster und eine ebenso große Statue des geilen Staatsmannes an der Hauptstraße in Richtung Zentrum. Wenig später offenbarte sich mir der erwartete Charakter der Stadt, die sich so kaum von den anderen Hauptstädten auf dem Balkan unterscheidet.

Meine spartanische Bleibe war dann schneller gefunden als ein gescheites Restaurant. Die Suche nach einem Lokal mit lecker Bierchen und einer fettigen Mahlzeit erwies sich als schwieriger als gedacht. Da es entweder am Speise- oder Getränkeangebot haperte, starb ich den Getränketod und gönnte mir vor dem ersten Spiel des Tages im Nationalstadion einen leckeren Hähnchen-Burger. Bereits um 15 Uhr ging es also wenige hundert Meter entfernt mit der Partie zwischen Tre Penne aus San Marino und dem andorranischen Meister FC Santa Coloma zur Sache. Der modernisierte Austragungsort im Stadtzentrum erwies sich dabei als echtes Schmuckstück in blau und weiß. Bevor es auf die Tribüne ging, musste ich jedoch zuerst den Ticketverkauf finden. Leichter gesagt als getan. Nach etwas orientierungslosem Umherirren erblickte ich die drei Nasen, die hinter dem Stadionzaun aus der Hand und scheinbar trotzdem offiziell, die Tickets auf der VIP-Tribüne für drei Euro verkauften. Die engen aber bequem gepolsterten Ehrenplätze sollten sich später als nicht sonderlich förderlich für meine Aufmerksamkeit herausstellen.

Leider war der Kartenkauf vorerst das Letzte, das mich ernsthaft bewegte. Zwischen den beiden Kratern im Fünf-Meter-Raum vor beiden Toren spielte sich nämlich herzlich wenig ab, das man als „ansehnlich“ bezeichnen konnte. Bis auf die sechs durchaus aktiven und gut angeschossenen Schlachtenbummler aus San Marino fragte sich hier wohl jeder, warum er sich gerade genau hier und nicht an einem beliebigen anderen Ort auf diesem Planeten aufhielt. Während auf dem Rasen ein klägliches Schauspiel abgeliefert wurde, das mich vor die Frage stellte, wie wohl der Sieger bei einem torlosen Remis nach 90 Minuten ermittelt werden würde, rülpsten die Jungs aus San Marino sich das Spiel förmlich schön. In der Halbzeit gesellte sich ein Offizieller vom SP Tre Penne zu „seinen“ Fans und genehmigte sich heimlich ein paar Züge Bier aus deren Bechern. Königsklasse. In der zweiten Halbzeit übermannte mich dann (nicht als Einzigen) die Müdigkeit, sodass ich weite Strecken der Partie verschlief. Glücklicherweise war ich pünktlich zum Siegtreffer für Santa Coloma wieder wach, als der Ball zwischen mehreren am Boden liegenden Spielern aus nächster Nähe ins Tor gestochert wurde (75.). Das sah alles irgendwie nicht ganz regulär aus, aber schlussendlich wollte wohl auch der Schiedsrichter nach diesen 90 Minuten nach Hause - ohne eine Verlängerung oder ein Elfmeterschießen.