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  FC GURIA 2
       
  FC SAMTREDIA 4
Halbzeitstand 0:3
 
Do., 08.08.2019 - 17:30 Uhr
Tore:
  0:1 Razhamashvili (11.)
  0:2 Samushia (41.)
  0:3 Samushia (44.)
1:3 Lomsadze (55.)  
2:3 Yaghr (66.)  
  2:4 Khabeishvili (90.)
   
   
Stadioni E. Shevardnadze, Lanchkhuti
1.000 Zuschauer
Erovnuli Liga 2 (GE II)
20. Spieltag 2019
 
Ticket: kostenlos ohne Ticket
 
 
 
 
 
 

Unser Jahresurlaub führte Alex und mich in diesem Jahr in der Hauptferienzeit für eineinhalb Wochen nach Georgien. Obwohl die Reise am Dortmunder Flughafen startete, hatten wir eine grandiose Zeit im eurasischen Staat, der mittlerweile kein wirklich geheimer Geheimtipp mehr ist. Wir landeten in Kutaissi und erkundeten weite Teile des Landes mit dem Mietwagen, der am Ende 1.500 Kilometer mehr auf dem Tacho haben sollte. Die Urlaubsplanung wurde dabei natürlich auch ein wenig an den Spielplan der georgischen Fußballigen ausgerichtet. Diese Mühe machte ich mir jedoch umsonst, da die von mir anvisierten Partien, unter anderem Dinamo Tiflis im Nationalstadion, verschoben wurden. Somit musste ich nach Alternativen Ausschau halten und fand die erste bereits am Tag nach unserer Ankunft. Nachdem sich Kutaissi am ersten Abend nicht wirklich in unsere Herzen spielte, ließen wir die Stadt links liegen und brachen gen Norden auf. Dort wartete zuerst der Kurort Tskaltubo, der früher als Thermalbad der Reichen und Mächtigen diente und heute als wunderschöner Lost Place-Spielplatz vor einem liegt. Weiter ging es zum Okatse Canyon, der uns bei bestem Wetter eine schöne Wanderung und eine noch schönere Aussicht bot.

Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass die Abendplanung vielleicht noch ein Fußballspiel bereithalten konnte. Um 17:30 Uhr sollte die Zweitligapartie zwischen Guria Lanchkhuti und Samtredia angepfiffen werden. Laut Navi wären wir nach eineinhalb Stunden Fahrt genau pünktlich am Stadioni Evgrapi Shevardnadze in Lanchkhuti ankommen. Georgien wäre aber nicht Georgien, wenn es nicht so einige Unzulänglichkeiten auf dem Weg gegeben hätte. Das wussten wir schon nach etwas mehr als 24 Stunden hier. Neben den Kühen, Schweinen und Gänsen, die immer mal wieder über die Straße liefen oder dort schlichtweg verweilten, hielt uns auch eine Straßensperrung auf. In Lanchkhuti wollte uns das Navi dann über einen Bahnübergang schicken, der jedoch durch einen parkenden Güterzug blockiert wurde. Somit parkten wir hinter den Gleisen und gingen den restlichen Weg zum Ground zu Fuß. Der Aufwand hat sich jedoch gelohnt. Das Stadion war eine echte Augenweide und überzeugte mich mit seinem gammeligen Charme sofort. Dafür genügten eine überdimensionierte funktionsunfähige Anzeigetafel, die ebenso unbrauchbaren aber recht monströsen Flutlichtmasten sowie der eingezäunte Rasenplatz samt unüberdachter Haupttribüne.

Für die Zweitligapartie zwischen dem FC Guria und den Gästen aus dem nur 30 Minuten entfernten Samtredia verlangte man keinen Eintritt. Dafür bekam man neben je einer kleinen Fangruppe beider Teams ein ganz ansehnliches und vor allem torreiches Spiel geboten. Mit unserer Ankunft gingen die favorisierten Gäste beim Tabellenletzten mit 1:0 in Führung (11.) und konnten in der Folge die nicht wirklich gefährlichen Angriffe der Hausherren überstehen. Statt des Ausgleichs sorgten ein Elfmeter (41.) und ein schön herausgespielter Treffer (44.) vor der Pause für die klare 3:0-Führung der Gäste. Die Anhänger der Heimelf wollten mit der Strafstoßentscheidung nicht leben und bepöbelten die Offiziellen beim Gang in die Kabine aufs Übelste. Zu den Worten und den wild fuchtelnden Händen gesellte sich unter anderem eine Wasserflasche die feierlich über die Schiris gegossen wurde. Im zweiten Durchgang leckte der FC Guria dann Blut, als man zwei Mal über die rechte Seite zum Torerfolg kam (55. und 66.). Die Hoffnung der gut 1.000 Anhänger wurde jedoch spätestens mit dem Konter zum 2:4 in der Nachspielzeit begraben.

Fotos Sightseeing