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logo_schalke   FC SCHALKE 04 1
     
logo_koln_fc   1. FC KÖLN 1
Halbzeitstand 0:0
 
Sa., 05.10.2019 - 18:30 Uhr
Tore:
1:0 Serdar (71.)  
  1:1 Hector (90.)
   
   
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
61.883 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
7. Spieltag 19/20
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
 
 

Mein Verein kommt immer wieder auf tolle neue Ideen. Da war zum Beispiel die Posse rund um viagogo und die wahnwitzige Idee, ein Deal mit einem zwielichtigen Schwarzmarkt-Portal würde den Fans einen allseits akzeptierten Ticket-Zweitmarkt schaffen. Einen weiteren Bärendienst gegenüber den Anhängern gab es in diesem Sommer, als man den erprobten blockweisen Mitglieder-Vorverkauf auf eine Ticketorgie, in der man für die gesamte Saison Karten vorbestellen konnte, umstellte. Ich habe sogar noch ein zwei Sachen gleichen Rangs vergessen, die jedoch so abstrus waren, dass sie noch vor der Umsetzung abgesagt wurden. Immerhin hatte man an der Arena bisher kostenlose Parkplätze in ausreichender Zahl, die eine bessere An- und Abreise sicherstellten als an den meisten anderen Bundesliga-Standorten. Mitten in der Hinrunde kam der S04 nun mit Parkgebühren um die Ecke. Jeder, der später als zwei Stunden vor Spielbeginn auf die Parkplätze fährt, darf nun bei der Abreise fünf Euro blechen. Man begründete diesen Schritt jedoch nicht mit reiner Profitgier, sondern mit einer dadurch reibungsloseren Abreise. Wie das auch nur ansatzweise Sinn ergeben soll frage ich mich noch heute. Dementsprechend reisten Andre und ich separat recht früh an und trafen uns mit Max zum gemeinsamen Mahl am Currywurst-Stand. Man hatte sich lange nicht gesehen und dementsprechend viel zu erzählen.

Das größte Thema waren jedoch die Ergebnisse der 15:30-Uhr-Spiele. In einer engen Spitzengruppe versagte die Schalker Konkurrenz auf ganzer Linie und ließ reihenweise die Punkte liegen. Bayern musste sich Hoffenheim geschlagen geben, der BVB kam in Freiburg nicht über ein Remis hinaus und auch Leverkusen und Leipzig trennten sich unentschieden. Im Ergebnis konnte der S04 heute mit einem Sieg gegen den Aufsteiger aus Köln Spitzenreiter werden. Neben der grundsätzlichen Abneigung gegen alles kölsche also ein weiterer Grund hochmotiviert in die Partie zu gehen. Die Stimmung in der Arena war dementsprechend gut und gemeinsam mit Steven, der später zu uns stieß, schmiedeten wir im Block Pläne für die wochenlange ausufernde Meisterfeier. Uns war jedoch auch bewusst, dass unser Team dazu geschaffen wurde genau diese Situation gegen die Wand zu fahren. Ich sah die Knappen-Elf schon, wie sie mit nem Bolzen in der Hose an der Chance, die Fehler der Konkurrenz zu nutzen, kläglich scheiterte. An uns sollte es nicht liegen und so sang die Kurve von Beginn an was das Zeug hielt und ließ an ihrer Vorfreude auf diese so seltene Chance keinen Zweifel.

Die Mannschaft probierte es nicht mit der Brechstange, sondern ging das emotionsgeladene Duell taktisch klug und ruhig an. Man arbeitete sich langsam Richtung Kölner Tor vor und kam zu einigen Möglichkeiten. Der Sturm um Burgi und Uth entwickelte jedoch noch keine Durchschlagskraft. Vor allem Uth konnte seine Startelf-Nominierung zu keiner Zeit rechtfertigen. In der Defensive wirkte der S04 indes seltsam fahrig und musste sich gegen zweitklassige Ziegen-Besteiger mehrmals bei Schlussmann Nübel bedanken. Der bei vielen mit seinem „Welttorhüter“-Gehabe in Verruf geratene Schnapper hielt uns mehrfach mit aberwitzigen Paraden im Spiel. Man mag vom Menschen Nübel halten was man will, auf der Linie ist derzeit niemand stärker. Es ging mit einem torlosen Unentschieden in die Pause. Dies löste zwar keine Begeisterungsstürme in der Arena aus, machte aber auch niemandem wirklich Sorgen. Zur zweiten Halbzeit kam McKennie für Uth und vorne wirbelten nun Harit, Serdar und eben McKennie die Kölner Defensive nach allen Regeln der Kunst auf. Für den Führungstreffer brauchte man trotzdem eine Standardsituation. Sane verlängerte einen Eckball per Kopf auf den starken Serdar und die Arena platzte vor Freude. Im weiteren Spielverlauf ließ der Tabellenführer etliche Gelegenheit fahrlässig und verspielt liegen. Das wäre alles halb so schlimm gewesen, hätte man in der Nachspielzeit nicht eine Kopie des eigenen Treffers zum 1:1-Ausgleich gefressen. Völlig überflüssig vergeigten wir die sicher geglaubte Tabellenführung und ich war und bin dermaßen bedient. Wieder waren wir die Deppen der Nation.