|
Es gibt gewisse Highlights, die dürfen im
Kalender eines Fußballbegeisterten einfach nicht fehlen. Die
slowenische Zweitligapartie zwischen dem NK Dob und dem NK
Rogaska gehört sicherlich nicht dazu. Trotzdem erscheint die
Begegnung nun in meiner Spieleliste und hinterließ
schlussendlich keinen so schlechten Eindruck. Unsere jährliche
Laufsportreise führte das Team Powerhunde Ende Oktober nach
Ljubljana. Eine Abstimmung im Vorjahr bescherte uns dieses
wunderschöne Ziel, dass ich bereits vor zwei Jahren kurz
besuchen durfte. Sechs von uns erkundeten bereits am
Freitagabend die Stadt oder besser gesagt die Kneipenkultur. So
genossen wir am Abend unserer Ankunft die Atmosphäre am
gleichnamigen Fluss in einem mir bereits bekannten Lokal bei
Bier und Pizza. Am Samstag sollte die restliche Reisegruppe zu
uns stoßen. Nach einem ausgiebigen Frühstück holte ich Angy,
Sophie, Mariano und Tacki vom Flughafen ab. Die Jungs
konfrontierte ich sogleich mit der Frage, ob sie Lust auf einen
gemeinsamen Spielbesuch hätten und ob sie diesen lieber sofort
oder am Sonntagabend nach unseren Läufen antreten möchten.
Ich tendierte mittlerweile eher zum
Zweitliga-Schlager anstatt zur höherklassigen Partie in Domzale
am Folgetag. Mariano und Tacki sahen es ähnlich und so wurden
nur kurz die Koffer in der Wohnung verstaut, ehe uns der
Mietwagen Richtung Dob brachte. Nach etwas mehr als 20 Minuten
Fahrt erreichten wir den kleinen Sportpark pünktlich und stießen
auf Tackis fünften Länderpunkt an. Der kleine Imbiss offerierte
Flaschenbier, bot jedoch trotz eines dementsprechenden
Hauptsponsors keine Pfannkuchen an. Somit kletterten wir mit
leeren Mägen auf die kleine Tribüne, die linker Hand mit einem
schönen Bergpanorama überzeugen konnte. Unter der Tribüne
bezogen bereits die Trainer und Wechselspieler die
Auswechselbank, sodass es in wenigen Minuten mit der Partie aus
der unteren Tabellenhälfte losgehen konnte. Bei bestem
Fußballwetter entwickelte sich recht schnell eine lebhafte
Begegnung, die bereits nach 18 Minuten durch einen erfolgreich
verwandelten Foulelfmeter durch die Hausherren eröffnet wurde.
Die Gäste hatten ihre liebe Mühe mit den in blau spielenden
Gastgebern, die kurz vor der Pause nach einer scharfen
Hereingabe auf 2:0 erhöhten (42.). Wir wägten uns in Sicherheit
und machten uns auf dem Weg Richtung Vereinsheim, als Rogaska
mit dem Pausenpfiff und aus dem nichts den Anschlusstreffer
erzielte.
Nachdem uns einige Zuschauer mit ihrer
Handy-Liveübertragung samt Ton aus der Premier League auf den
Sack gingen, verfolgten wir den zweiten Durchgang vom Biergarten
aus. Zwar ohne weiteres Bier, wir wollten schließlich morgen
erfolgreich laufen, aber mit reichlich Sonne im Nacken
beobachteten wir das bunte Treiben. Hier war die Welt noch in
Ordnung und um uns herum wuselten Kinder in Feuerwehr-Uniform
ebenso wie ein paar freilaufende Hunde. Für das Spiel
interessierten sich hier die wenigsten. Wir genossen die
Dorfplatz-Atmosphäre und bekamen sogar noch zwei Tore zu sehen.
Beide gingen aufs Konto der stark aufspielenden Hausherren, die
sehenswert per Schlenzer ins lange Ecke und per durchgesteckten
Ball trafen. Somit war der vermeintliche Graupenkick wirklich
sehenswert und auch das Stadion kann zumindest mit einigen
Oberliga-Grounds hierzulande locker mithalten. Ich verspürte
zwar am Sonntag, kurz nach dem Marathon, kurzzeitig Lust meinen
500. Ground in Domzale zu markieren und war dann doch ganz froh,
als mir stattdessen in der Kneipe ein paar leckere IPA die Kehle
runterflossen. Die 500 kommt früh genug.
|
|