|  | Nachdem wir am Montagnachmittag nach 
				unseren Läufen aus Ljubljana zurückkehrten, ging es am Dienstag 
				wieder auf die Arbeit. Mein Arbeitstag dauerte jedoch nicht 
				allzu lange, da ich beim Stöbern auf Soccerway über die 
				Begegnung Schalke II gegen Oberhausen stolperte. Irgendwie hatte 
				ich die Paarung bereits im Hinterkopf und habe die bisherige 
				Terminierung um 14:30 Uhr unter der Woche für einen Platzhalter 
				gehalten. Nun war die Partie noch immer auf diese „fangerechte“ 
				Anstoßzeit angesetzt und daran änderte sich auch nach etwas 
				Recherche nichts. Das Wetter war gut und wirklich viel zu tun 
				gab es auch nicht, sodass ich mich kurzerhand entschied, bereits 
				um kurz vor zwei in Essen die Segel zu streichen. Irgendwie 
				liegt die Mondpalast Arena in Wanne-Eickel ja auch auf dem Weg 
				nach Bielefeld, wo ich am Abend dem Pokalspiel zwischen der 
				Arminia und dem S04 beiwohnen sollte. Von der 
				Parkplatz-Situation rund um den Sportplatz war ich dann sogar 
				noch etwas mehr überrascht, als vom Fakt, dass ich die 
				Mittagszeit spontan im Stadion verbringen sollte. Man hätte fast 
				denken können, die Nachholpartie vom ersten Spieltag sollte vor 
				ausverkauftem Haus stattfinden. Dem war natürlich nicht so und 
				trotzdem überraschten mich die immerhin 350 Zuschauer, die zur 
				Hälfte zu den Gästen und zur Hälfte zu den Knappen hielten. Schalkes Amateure spielen seit diesem Jahr 
				und somit nach zweijähriger Abstinenz wieder in der Regionalliga 
				West und bestreiten ihre Spiele wie schon in den letzten 
				Spielzeiten in dieser Klasse wahlweise in Bottrop oder 
				Wanne-Eickel. Die Instandsetzung des Parkstadions zu einer 
				Spielstätte für die Knappenschmiede ist zumindest für die 
				nächsten Monate angedacht. Da die Profis einen sehr „tiefen“ 
				(was für eine wunderschöne Formulierung) Kader besitzen, nutzt 
				Schalkes Coach Wagner die U23 um die derzeit nicht 
				berücksichtigten Profis im Spielbetrieb zu halten. Auch den vier 
				regelmäßig in der Regionalliga eingesetzten Kicker aus dem 
				Bundesliga-Kader ist es zu verdanken, dass die Amas derzeit 
				solide im Mittelfeld der Liga stehen. Der auffälligste Profi war 
				heute Fabian Reese, der in der letzten Saison an den 
				Zweitligisten aus der Westvorstadt verliehen war. Der 21-jährige 
				Stürmer kam bisher 11-mal in der Bundesliga zum Einsatz, unter 
				anderem am ersten Spieltag dieser Saison in Mönchengladbach. Ein 
				Bundesliga-Treffer gelang Reese noch nicht und auch heute sollte 
				ihm ein Tor verwehrt blieben. Der in Kiel geborene Knappe schoss 
				etliche Male Richtung Tor und riss das Spiel an sich. Am Ende 
				blieb er jedoch glücklos. Leider findet mein Kumpel Stevie 
				derzeit ebenso keine Berücksichtigung im Angriff der Profis. 
				Gegen den RWO konnte er zumindest eine Notbremse und die 
				folgerichtige Rote Karte für Oberhausens Torschützen zum 0:1 
				(30.), Müller, provozieren. Wenig später erzielte Schalke in 
				Überzahl durch Plechaty den Ausgleichstreffer (40.). Die zweite Halbzeit war sehr 
				abwechslungsreich und wurde trotz der zahlenmäßigen 
				Überlegenheit nicht wirklich vom S04 bestimmt. Am Ende hatten 
				die Rot-Weißen mitunter die besseren Chancen. Mit Nassim 
				Boujellab muss sich ein weiterer rar gesäter Lichtblick der 
				letzten Spielzeit bei der Zweitvertretung beweisen. Unter David 
				Wagner fand der im offensiven Mittelfeld spielende 
				Deutsch-Marokkaner lediglich drei Mal den Weg auf die Bank der 
				Bundesliga-Truppe. Im Duell mit dem RWO agierte Boujellab solide 
				bis unauffällig. Der vierte im Bunde machte einem in der letzen 
				Saison ebenfalls etwas Hoffnung. Der 22-jährige Jonas Carls 
				„feierte“ am 30. Spieltag bei der 2:5-Niederlage gegen 
				Hoffenheim sein Bundesliga-Debüt. Sein Einsatz ging über die 
				vollen 90 Minuten, was es noch verwunderlicher macht, dass es 
				danach nicht mal mehr für einige Kurzeinsätze reichte. Im Duett 
				mit Reese hatte Carls im Wanne-Eickeler-Sportpark einige 
				Lichtblicke und schaltete sich oft ins Offensivspiel der Knappen 
				ein. Ich beobachtete jedoch nicht nur unsere vier Profis, 
				sondern stillte auch meinen Hunger mit einem ziemlich lieblosen 
				Manta-Teller. Die Pommes waren der eindeutige Tiefpunkt des 
				Tages. In Bielefeld sollte sich zum Glück eine neue Chance 
				ergeben. |  |