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Nach 972 Tage war es an diesem Samstag
wieder an der Zeit ein rundes Jubiläum zu begehen. Mein 500.
Ground sollte der Sportpark Middelmors im niederländischen
Rijnsburg werden. Somit befindet sich die Spielstätte der
Rijnsburgse Boys mit dem Gilette Stadium in Foxborough (100.,
10/2011), dem Marschweg-Stadion in Oldenburg (200., 04/2013),
dem Stadion am Hünting in Bocholt (300., 09/2014) und dem
Sportpark Goed Genoeg in Amsterdam (03/2017) in guter
Gesellschaft. Da es bis zum nächsten Jubiläum dieser Art, wenn
es denn überhaupt kommen mag, wohl noch einige Zeit dauern
würde, war die Tour schon etwas Besonderes. Zudem sollte es nach
langer Zeit mal wieder mit Daniel zum Hoppen gehen. Wir
starteten zur Mittagszeit in Duisburg und folgten den
altbekannten Routen in Richtung Westen. Gefühlt spielt die
Hälfte der Tweede Divisie in der Region zwischen Den Haag und
Amsterdam, sodass ich mich in Südholland mittlerweile fast
heimisch fühle. In Rijnsburg war ich jedoch noch nie und so war
unsere Frituurwahl eine zufällige Entscheidung. Ich gab in
freudiger Erwartung einen Aus und erfreute mich an den leckeren
Speisen, an denen ich lediglich die ungewohnt kleinen Portionen
bemängelte.
Auf dem kurzen Weg zum Stadion standen in
den meisten Gärten an der Hauptstraße Fahnenmasten mit wehenden
Flaggen der heutigen Gastgeber. Das machte was her und wurde so
noch nirgendwo von mir wahrgenommen. Pünktlich genug um einen
der letzten Parkplätze zu erwischen, erreichten wir den Ground.
Zur Feier des Tages und aufgrund des Windes, der das eigentlich
milde Wetter deutlich abkühlte, entschieden wir uns für ein
Sitzplatzticket auf der Haupttribüne. Diese erstreckte sich,
recht untypisch für unser Nachbarland, über die gesamte
Spielfeldlänge und erstrahlte in wundervollem Schwarz und Gelb.
Wenn schon, denn schon. Abgesehen von der Wahl der Vereinsfarben
konnten wir nicht meckern. Als das Spiel dann losging war das
Stadion gut gefüllt und 1000 Zuschauer wollten den
Drittliga-Topclub sehen. Neben uns gesellten sich jedoch die
Anhänger aus Werkendam. Diese waren ordentlich
alkoholgeschwängert und nahmen ihre Plätze erst mit dem Anpfiff
ein. Ich weiß nicht, ob die Jungs ebenso überrascht waren vom
Spielverlauf waren wie wir. Ihr Team machte nämlich ordentlich
Dampf und brachte den Favoriten zum Wanken.
Wir staunten nicht schlecht, als die Gäste
Angriff um Angriff auf das Tor rechts von uns abfeuerten. Unser
persönlicher Held Kay Tejan mischte dabei kräftig mit. Der
22-jährige Rechtsaußen ist ein glatzköpfiges Tier, das allen
anderen schon mit seiner Statur die Show stahl. Nach einigen
guten Aktionen durfte er sich in der 40. Minute selbst belohnen.
Tejan verwandelte einen Foulelfmeter souverän und bescherte den
Gästen somit die mehr als verdiente Halbzeitführung. Der zweite
Durchgang begann dann ähnlich wie die erste Hälfte. Allerdings
nur was die Fans der Gäste betrifft. Diese kamen erst kurz nach
dem Wiederanpfiff zurück und verpassten somit ein schnelles Tor.
Ihr Team verschlief die ersten Minuten und kassierte prompt den
Ausgleich. Der flache, wenig starke, aber gut platzierte Schuss
ins lange Eck schien beide Teams gleichermaßen zu überraschen.
Es war ein schönes, da wirklich abwechslungsreiches Spiel. So
gingen die Kozakken Boys nach einer kurzen Druckphase der
Hausherren wieder in Führung. Oujas Distanzschuss (64.) war zwar
sicherlich haltbar, machte aber trotzdem was her. Im weiteren
Verlauf hätte gut und gerne noch etwas für mein Torkonto
passieren können. Daniel und ich waren mit unseren Gedanken
jedoch bereits beim nächsten Spiel in Charleroi.
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