|  | Im Anschluss an eine zweitägige Fortbildung 
				in Frankfurt schaffte ich es endlich Tommy in Heidelberg zu 
				besuchen. Uns stand ein gutes Wochenende mit reichlich Bier und 
				Fußball bevor. Bereits direkt nach meiner Ankunft in der 
				Studentenstadt machte ich zumindest in einem dieser Punkte den 
				Anfang. Während ich auf Tommy wartete, kredenzte mir das 
				Bahnhofslokal zwei frische Welde-Pils, die an meinem Gaumen 
				debütierten. Wenig später sollte bereits die erste Partie meines 
				Besuchs anstehen. Hierbei standen drei Spiele, mit jeweils 
				anderen Vorzeichen zur Auswahl. Der erste Blick fiel dabei auf 
				die Begegnung zwischen der Mainzer Reserve und Pirmasens, die 
				vor allem durch das alte Bruchweg-Stadion zu überzeugen wusste. 
				Aus Gründen der Bequemlichkeit war noch am Morgen des Spieltags 
				das Duell Sandhausen II gegen die NSU unser neuer Favorit. Diese 
				Wahl hätte für mich zudem einen neuen Ground bedeutet. 
				Letztendlich saßen wir dann zwar im Bus über Sandhausen, fuhren 
				jedoch weiter nach Walldorf. Hier hatte Tommy uns VIP-Karten für 
				die Partie des FC-Astoria gegen den TSV Steinbach besorgt. Ich 
				hatte den Ground zwar schon, fand die Aussicht auf einen warmen 
				VIP-Bereich mit kalten Getränken dann aber doch schöner, als den 
				Gedanken an eine verregnete Oberligapartie im 
				Walter-Reinhard-Stadion. Wir stimmten uns mit den ersten kleinen 
				Bieren auf das Spiel zwischen den zwei ambitionierten und 
				finanzstarken Regionalligisten ein. Beide Teams streben in der 
				Südwest-Staffel nach Höherem und haben in den letzten Jahren 
				bereits einige Ambitionierte Traditionsvereine abgehängt. Die 
				Gäste aus dem Westerwald profitieren vom Geld eines örtlichen 
				Bremsenherstellers und boten vor einigen Jahren unter anderem 
				Thomas Brdaric als Trainer auf. Hinter dem Erfolg des 
				Fusionsvereins Astoria Walldorf steckt Dietmar Hopp, der den 
				Club am Ort der SAP-Hauptniederlassung ebenso wie andere Clubs 
				in der Region großzügig unterstützt. So oder so spielen beide 
				derzeit eher eine Nebenrolle in der vom FC Saarbrücken 
				dominierten Liga. Während wir uns am Buffet bedienten, ging es 
				im Dauerregen auf der anderen Seite der Glasscheibe von Beginn 
				an zur Sache. Die erste Viertelstunde war von Chancen überhäuft. 
				Vor allem die Gäste schwammen wortwörtlich und wurden nach 13 
				Minuten vom Walldorfer Goalgetter Becker, der per Kopf traf, 
				untergestukt. Mit dem Führungstreffer für die Hausherren wurde 
				das Spiel offener und bot nun auch vermehrt Chancen für die 
				Jungs aus Haiger. Die Tore fielen jedoch erst nach der Pause. 
				Mittlerweile wusste man an der Theke um unsere Getränkewünsche, 
				sodass wir wortlos bestellen konnten, ehe wir uns wieder dem 
				Spiel widmeten. Sasa Strujics verunglückte Flanke landete nach 
				50 Minuten sehenswert im Tor der Astoria und brach den 
				Hausherren wohl zugleich das Genick. Sieben Minuten später 
				gingen die Steinbacher im Zuge einer Druckphase gar in Führung. 
				Für die Heimelf kam es noch dicker, als Steinbachs Kevin Lahn in 
				der 68. Minuten aus kurzer Distanz mit mächtig Schmackes 
				abstaubte. Es ging Schlag auf Schlag und im direkten Gegenzug 
				stand es nach Beckers 13. Saisontreffer nur noch 2:3. Der 
				bullige Stürmer wollte mehr und jubelte nur kurz. Das half 
				jedoch alles nichts, da die Gäste in der 82. Minute nach einem 
				Eckball den 2-Tore-Vorsprung wiederherstellten. Wir waren 
				zufrieden, hatten viele Tore gesehen und waren mittlerweile ganz 
				gut dabei. Zurück in Heidelberg eskalierte der Abend im 
				Positiven und sorgte für einen mächtigen Kater am Folgetag. |  |