|  | Der Samstagmorgen in Heidelberg begann mit 
				einem richtig dicken Schädel. Der Vorabend mit dauerhafter Red 
				Ale-Zufuhr hatte bei uns so einige Spuren hinterlassen. Während 
				ich mich noch halbwegs sammeln konnte, musste Tommy doch recht 
				zügig gen Sandhausen aufbrechen. Eine gute Stunde später folgte 
				mein verkaterter Körper per Bus. Die zwei Burger und die Cola 
				zum Frühstück waren bei meiner Anreise nur eine bedingte Hilfe 
				und mein optischer Zustand war laut Tommy nicht viel besser als 
				der meines Magens. Gemeinsam mit dem Mannschaftsbus, der im 
				Hardtwaldstadion gastierenden Fürdder, gelangte ich aufs Gelände 
				und sogleich dank Tommy in den schicken VIP-Bereich. Der 
				selbsternannte Dorfklub wusste mich hier wirklich überzeugen und 
				einiges bieten. Leider konnte ich das umfangreiche Angebot nicht 
				so nutzen, wie ich es mir eigentlich gewünscht hätte. Mehr als 
				Cola wollte noch nicht rein. Während Tommy durch die Gegend 
				wuselte und den Laden am Laufen hielt, verlangte mein Kopf nach 
				frischer Luft. Ich fand ein nettes Plätzchen in der Sonne und 
				beobachtete das Warm Up, ehe sich die Plätze langsam aber sicher 
				füllten. Eingerahmt von den Spielerfrauen konnte ich die ersten 
				Erkenntnisse des Tages gewinnen. Der Ablauf im Stadion war angenehm 
				unspektakulär. Der Rahmen im Duell zweier nicht unbedingt 
				emotionsgeladener Klubs gab jedoch auch nichts Anderes her. Die 
				Heimseite überraschte weder positiv noch negativ und riss hier 
				keine Bäume aus. Die reine Anzahl an Gästefans aus der 
				Westvorstadt überraschte mich dann doch „positiv“. Der SVS ging 
				mit der Bürde von sieben sieglosen Spielen in Folge ins Rennen, 
				während die Gäste bisher eine recht ausgeglichene und solide 
				Runde spielten. Tommy hatte sich mittlerweile zu mir gesellt und 
				so durften wir gemeinsam bestaunen, wie Fürths US-Amerikaner 
				Green einen Freistoß aus guter Lage direkt versenkte (14.). Wir 
				beobachteten indes nicht nur das Geschehen auf dem Rasen, 
				sondern guckten auch darauf, was bei den Abläufen im Stadion gut 
				oder schlecht lief. Wir störten uns vor allem am Getrommel 
				wenige Meter hinter uns vor den Logen. Hier kam ein Sponsor auf 
				die großartige Idee, zwei Trommler zu organisieren, um etwas 
				Stimmung in die Lachsschnitten-Fraktion zu bekommen. Mein Kopf 
				dankte es nicht. Kurz vor der Pause machte ich mich trotz 
				wiedererstarkter Hausherren zurück in den warmen VIP-Bereich. 
				Somit erlebte ich den Ausgleich, den Behrens per Elfmeter 
				besorgte, auf dem Bildschirm. Auch in der Halbzeitpause gab es 
				für mich nur Cola. Langsam war ich wieder auf dem Damm und 
				konnte den zweiten Durchgang phasenweise sogar genießen. In 
				einer umkämpften Partie gingen die Kleeblätter fast direkt nach 
				dem Seitenwechsel nach einer schnellen Kombination erneut in 
				Front (52.). Doch auch die Heimelf belohnte sich für den Kampf 
				und wurde vor allem und immer wieder durch Behrens gefährlich, 
				der in der 64. Minute verdient zum Doppelpack einköpfte. Der SVS 
				hatte das Momentum und drängte gegen Spielende aggressiv auf den 
				Ausgleich. Tommy und mir gefiel was wir sahen und trotzdem stand 
				das Spiel auf des Messers Schneide. In der 93. Minute wurden wir 
				dann nach einem wahren Chancen-Spektakel von Bouhaddouz‘ Fuß 
				belohnt, der Engels Hereingabe locker verwerten konnte. Ob der 
				Hardtwald „bebte“ wie es danach im kicker zu lesen war weiß ich 
				nicht. Wir waren zumindest erleichtert und hatten jetzt auch 
				wieder Durst auf Bier. Nach der Bundesliga-Konferenz waren wir 
				jedenfalls wieder in einer guten Grundstimmung, verzichteten 
				aber vernünftigerweise auf erneutes Vollgas. Schön wars! |  |