|
Schalke gegen Frankfurt hieß es am 15.
Spieltag dieser Saison. Es war Mitte Dezember und der S04
steuerte so oder so einem versöhnlichen Jahresabschluss
entgegen. Seit David Wagner das Zepter im Sommer übernommen hat,
haben sich die Knappen stabilisiert und spielen in den meisten
Partien sogar Fußball. Schalke greift an, Schalke kombiniert und
Schalke macht das Spiel. Es ist also nicht verwunderlich, dass
man vor der Begegnung mit der SGE auf einem Champions League
Platz steht. Die letzten vier Spiele vor der Winterpause hatten
es jedoch in sich. In Leverkusen musste man sich mit einer
Leistung, die als Ausrutscher nach unten zu betrachten ist,
geschlagen geben und hat nun mit der Eintracht, Wolfsburg und
Freiburg drei richtig schwere Brocken vor der Brust. Guckt man
nach Frankfurt ist diese Aussicht jedoch mit ein paar
Einschränkungen verbunden. Die Truppe von Adi Hüter scheint die
Leichtigkeit der Vorsaison, in der man vor allem im Rahmen der
Europapokal-Mission einige Sympathien gewann, verloren zu haben.
In der Liga springt man von Hü zu Hott und dümpelt weit entfernt
von den oberen Gefilden im Mittelfeld herum. Auf dem
europäischen Parkett rettete man sich mit mehr Glück als
Verstand in die K.O.-Phase der Europa League. Nichtsdestotrotz
waren Spiele gegen die Frankfurter in der Vergangenheit immer
ein heißer Tanz.
Ich war heute vergleichsweise spät dran und
kam direkt vom Spiel in Hattingen zum Berger Feld gedüst. Eine
Stunde vor Spielbeginn ergatterte ich noch einen der letzten
Parkplätze vor dem Sport-Paradies und machte mich durch den
Matsch auf den Weg zur Arena. Dort wartete heute Flo, der Andre
vertrat und bereits im Block K zugegen war. Die Minuten vor dem
Spiel verliefen recht ereignislos und wurden wie üblich
abgespult. Zum zweiten Mal in Folge hatte man einen starken
Gegner auf den Rängen und einen vollen Gästeblock zu bestaunen,
sodass beide Kurven motiviert in die Partie gingen. Während
Königsblau in der mittlerweile bewährten technisch starken
Besatzung um Serdar, Matondo, Harit und Raman in die Partie
ging, rotierte die SGE zum Auftakt der englischen Woche und nach
dem Europapokalspiel am Donnerstag kräftig. Schalke kam besser
ins Spiel und nahm das Heft sofort in die Hand. Bevor es in
einem der Strafräume brenzlig wurde, hatte man beim S04 jedoch
den ersten Verlust zu vermelden. Nach weniger als 15 gespielten
Minuten war die Partie für McKennie bereits vorbei. Der
US-amerikanische Sympathieträger schlug nach einem Luftduell
unglücklich auf den Boden auf und verletzte sich an der
Schulter. Miranda kam und absolvierte ein solides Debüt in blau
und weiß. Die Geschichte der restlichen ersten Hälfte ist
schnell erzählt. Meine Knappen spielten gut und gewohnt quirlig
nach vorne. Ja, es gab so einige Chancen oder Möglichkeiten die
im Begriff waren zu entstehen. So richtig zwingend wurde es
jedoch nicht.
War es im ersten Durchgang vergleichsweise
ruhig, bekamen wir nach dem Wiederanpfiff recht flott das volle
Programm. Nübel und Rönnow bekamen nun etwas mehr zu tun und
beide standen in kurzem Abstand auf ihre Art im Mittelpunkt.
Frankfurts Schnapper, als er die tolle Kombination aus Harits
Pass und Ramans überlegtem Abschluss ins lange Eck nicht
verhindern konnte. Schalke führte nach 53 Minuten verdient mit
1:0. Nübel, dessen Stärke bekannter Weise auf der Linie liegt,
probierte es, wie ich im Nachgang so treffend las, Manuel Neuer
zu sein. Er erinnerte jedoch mehr an Kahn oder Wiese, als er
Gacinovic beim Rauslaufen im Kampf um einen langen Ball völlig
plump und gemeingefährlich auf Schulterhöhe niederstreckte.
Schalkes Kapitän sah zu
recht die Rote Karte und verließ somit, ebenso wie Frankfurts
Angreifer, das Feld. Glücklicherweise war das Opfer der rüden
Attacke nicht schwerer verletzt, was man anfangs sofort
befürchten musste. Der Platzverweis für Nübel bescherte endlich
Schubert das lang ersehnte Debüt. Da dieser den Kasten sauber
hielt und unsere Trickser vorne die Durchschlagskraft vermissen
ließen, blieb es beim 1:0. Das Spiel und sein Ergebnis sollten
Dank der Kong-Fu-Einlage aus der 66. Minute sowieso in
Vergessenheit geraten. Hoffentlich ebenso schnell wie Schalkes
Noch-Torwart und Noch-Kapitän. Verpiss dich, Nübel!
|
|