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logo_schalke   FC SCHALKE 04 2
       
logo_sc_freiburg   SC FREIBURG 2
Halbzeitstand 1:0
 
Sa., 21.12.2019 - 15:30 Uhr
Tore:
1:0 Serdar (26.)  
  1:1 Petersen (54.)
  1:2 Grifo (67.)
2:2 Kutucu (80.)  
   
   
   
   
Veltins-Arena, Gelsenkirchen
61.867 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
17. Spieltag 19/20
 
 
 
 
Ticket: 12 Euro - Dauerkarte - Stehplatz Kurve
Stadionheft: kostenlos
 
 

Einen Tag vor dem vierten Advent und somit wenige Tage vor dem Weihnachtsfest, sollte der S04 seine Hinrunde gegen den Freiburger Sportclub abschließen. Das erste halbe Jahr unter Eurofighter und Neu-Coach David Wagner lief dabei äußerst gut. Wagner machte aus den lustlosen, fahrigen und behäbigen Profis der letzten Saison eine scheinbar eingeschworene Truppe meist junger, hungriger und schneller Spieler. Die Neuzugänge Kenny, Raman oder Kabak haben sich alle samt zu Leistungsträgern gemausert und mit Harit und Mascarell sind zwei Totalausfälle der letzten Saison in dieser Spielzeit unverzichtbare Bestandteile des Schalker Kreisels. Der wohl derzeit stärkste Kicker in königsblau ist jedoch Suat Serdar, der schon unter Tedesco zu den wenigen Lichtblicken gehörte. Kurzum, derzeit macht es Spaß zum S04 zu fahren. Dementsprechend gut könnte die Stimmung rund ums Berger Feld sein. Auf dem Weg zum Spiel zwischen Wolfsburg und Schalke unter der Woche verunglückte jedoch mit Drüse ein Schalker Allesfahrer, der den Verein lebte wie kein zweiter. Ich kannte Drüse nicht, wusste jedoch, dass man ihm mit Sicherheit am heutigen Samstag gebührend Gedenken würde. Bevor wir uns dem Spiel und den somit recht traurigen Umständen widmeten, trafen Alex und ich uns mit Christoph und seinen Kids vor der Arena. Gemeinsam bezogen wir unsere Plätze im oberen Teil des Unterrangs, sodass die Jugend einen ungestörten Blick auf den Rasen hatte.

Mit dem Einlaufen beider Teams versperrten schwarze Papptafeln im gesamten Unterrang der Nordkurve die Sicht. Mehrere Zaunfahnen sowie ein Spruchband erinnerten an Drüse und ließen mich verwundert zurück, wie man so schnell ein entsprechendes Kurvenbild vorbereiten und zaubern konnte. Während wir Fans die ersten vier Minuten schwiegen, passierte auch auf dem Rasen nicht viel. Für Schalke und Freiburg ging es heute darum, zwei super Hinrunden zu vergolden. Der sonst oft als Abstiegskandidat gehandelte Sportclub blühte nämlich bisher so richtig auf und ließ einige große und finanzstarke Teams hinter sich. Alles in allem enttäuschten mich die Gäste jedoch heute fußballerisch. Nicht, dass ich enttäuscht war, hieß das doch, dass der S04 hier das Spiel machte. Königsblau spielte, anders als in Wolfsburg, mit der quirligen Variante, bei der Matondo und Raman die eher körperlichen Burgstaller und Reese wieder ersetzten. Wir spielten gewohnt trickreich und direkt und diese Aussage hört sich für mich noch immer irgendwie fremd an. Zusätzlich zum schönen Fußball entdeckte man heute jedoch auch das Schießen für sich und das ist eine ganz neue Stufe. Endlich zauberte man sich nicht nur vors Tor, sondern prüfte Freiburgs Flekken auch immer wieder gefährlich aus der Distanz. Das nun überfällige 1:0 für den S04 bescherte uns jedoch Ramans Zuckerpass auf Serdar, der den Ball zur Führung ins Tor grätschte (26.)

Natürlich kam der erste Durchgang nicht ohne den Einsatz des VAR aus, der in diesem Fall jedoch nur Zeit und Nerven kostete, aber ohne Konsequenz blieb. Generell fühlte man sich, auch aufgrund des überragenden Keepers Schubert, sehr sicher. Niemand, wirklich niemand, vermisst seinen arroganten Vorgänger, der sich schon jetzt als besten Keeper der Welt sieht und hoffentlich eher heute als morgen zu den Bayern abwandert. Verpiss dich, Nübel! Zurück zum Spiel, das nach dem Wiederanpfiff von Schiedsrichter Felix Brych und seinem Geltungsdrang geprägt wurde. So legte ich mir das Geschehen jedenfalls vor Ort aus. Ehrlicherweise lief es etwas anders und die Defensive der Knappen legte sich zwei Eier selbst ins Nest. Ein katastrophaler Kenny-Fehlpass sowie ein ebenso leichtsinniger Dribbel-Versuch von Kabak hatten zwei Elfmeterpfiffe zur Folge. Ich hielt beide Pfiffe für falsch, verfluchte zudem den VAR und kriegte mich nach dem 1:2, das Grifo per Lupfer vom Punkt besorgte, nicht mehr wirklich ein. Warum zum Teufel, konnte man dieses Spiel nicht einfach gewinnen, klar und deutlich, ohne Herzkasper. Ich nahm Alex und wir verließen verfrüht die Arena, da mich die Umstände mal wieder etwas überforderten. So verpassten wir zwar Kutucus sehenswerten Ausgleich, waren aber mit mir und meinem tobenden Herzen auf der sicheren und gesünderen Seite.