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  RUPEL BOOM 0
       
logo_heist   KSK HEIST 1
Halbzeitstand 0:0
 
So., 19.01.2020 - 15:00 Uhr
Tore:
  0:1 Van Keilegom (76.)
   
   
   
   
   
   
   
Gemeentelijk Parkstadion, Boom
500 Zuschauer
Eerste Klasse Amateurs (BE III)
18. Spieltag 19/20
 
 
Ticket: 10 Euro - Tageskasse - Stehplatz Gegengerade
Verpflegung: 3,50 Euro - Broodje Mexicano
 
 
 
 
 
 

Die Szenerie an diesem Sonntag glich derer vor genau einer Woche. Daniel und ich trafen uns abermals zur Mittagszeit um ins Nachbarland Belgien zu reisen und einen weiterer Drittligaground zu erobern. Bei gleicher Anstoßzeit und annähernd gleicher Strecke legten wir dieses Mal etwas später los, da an unserem Zielort kein Sightseeingprogramm auf uns wartete. Es ging nach Boom. Die 20.000-Einwohner-Stadt mit dem doch etwas lustigen Namen liegt im Dunstkreis der Städte Antwerpen, Mechelen und Brüssel und ist wohl jedem Fan elektronischer „Tanzmusik“ ein Begriff. Anders als das in Boom stattfindende Tommorowland-Festival, zieht der Fußballverein Rupel Boom keine tausende Menschen an. Uns war das ganz recht und sowohl die entspannte Menge, als auch das Klientel der Menschen rund ums Parkstadion passte wohl etwas besser zu uns. Nachdem wir unweit der Spielstätte parken konnten, nahmen wir zuerst den Imbiss-Wagen vor dem Eingang zur massiven Tribüne ins Visier, verstauten schnell die soeben erstandenen Stehplatztickets und gaben bei der talentierten Dame am Fettgrill unsere Bestellungen auf. Die Vorfreude auf den Ground ließ uns dann mit den Broodjes im Mund ins Stadion gleiten. Das Essen schmeckte und uns gefiel sofort, was wir sahen.

Ein wirklich schmuckes Stück 50 Jahre altes Stadion. Der absolute Blickfang ist die übermächtige Haupttribüne, die mit 43 Grad Neigung vergleichsweise steil ist. Auf der Gegenseite gibt es einen überdachten Stehbereich, dem man das Alter ebenso ansieht wie den unüberdachten Kurven. Alles in allem ein tolles Stadion, in das im Fall der Fälle das halbe Dorf passen würde. Das können wohl nur recht wenige Stadien-Stadt-Kombinationen von sich behaupten. Der frühe Termin, zu einer Zeit, in der der deutsche Fußball noch immer nicht komplett angelaufen ist, zog neben uns noch ein Dutzend weiterer deutscher Hopper an. Wir konnten uns recht bedeckt halten und verfolgten die erste Hälfte mit den Gästen aus Heist auf Höhe der Mittellinie von der Gegengerade aus. Sowohl die knapp 500 Zuschauer, die eben genau Zuschauer waren und keine aktiven Anhänger, als auch das Spiel selber hatten dann leider weniger zu bieten als die schicke Kulisse. Ich könnte mich jetzt an der Henne-Ei-Problematik  abarbeiten, ob das Gekicke niemanden von den Rängen riss oder ob die Zuschauer das Feuer in den Spielern nicht entfachen konnten. So oder so passierte wenig. Die Anfangsphase gehörte Rupel Boom. Mit zunehmender Spielzeit im ersten Durchgang wurden der Gast und Tabellennachbar stärker und konnte die beste Chance vor dem Pausenpfiff zwar verbuchen aber auch ebenso kläglich vergeben.

Die Halbzeitpause bot uns die Gelegenheit sich im Inneren der Haupttribüne aufzuwärmen. Gefühlt versammelte sich hier die gesamte Zuschauerschar und aß, trank und klönte. Wir beobachteten interessiert das Geschehen und sehnten uns für die zweite Halbzeit etwas mehr Schnelligkeit und Abschlussglück auf dem Feld herbei. Es wäre übertrieben zu sagen, dass unsere Gebete erfüllt wurden. Immerhin nahmen die Hausherren nun wieder das Heft in die Hand und verlagerten das Spiel zu großen Teilen in die gegnerische Hälfte. Zur Belohnung klärte der Keeper des KSK einen eigentlich schon für den Stürmer nicht mehr zu erreichenden Ball, indem er eben jenen Angreifer plump von den Beinen holte. Der Schütze hatte schließlich Mitleid mit dem unglücklichen Schlussmann und jagte die Kugel in hoeneßscher Manier in den vom Flutlicht spärlich beleuchteten Himmel. Mehr als ein müdes Lächeln, kombiniert mit einem Kopfschütteln hatten wir für die Situation nicht mehr übrig. Vier Minuten später erlösten uns die Gäste aus dem so oft zitierten „Nichts“ mit dem ersten und einzigen Treffer des Tages (76.). Van Keilegom kam in Billard-Manier vor dem Strafraum der Boomer an den Ball und lief alleine aufs Tor zu um wenig später abgeklärt zu verwandeln. Dank des Tores fanden wir unseren Frieden mit der Partie und brachen mit Ablauf der 90 Minuten wieder gen Ruhrpott auf.