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logo_arminia_bielefeld   ARMINIA BIELEFELD 2
     
logo_vfl_bochum   VFL BOCHUM 0
Halbzeitstand 1:0
 
Di., 28.01.2020 - 19:30 Uhr
Tore:
1:0 Voglsammer (27.)  
2:0 Klos (90.)  
   
   
   
   
   
   
Stadion Alm, Bielefeld
19.685 Zuschauer
2. Bundesliga (DE II)
19. Spieltag 19/20
 
 
 
Ticket: 19 Euro - E-Ticket - Sitzplatz Haupttribüne
Stadionheft: kostenlos
Verpflegung: 5,50 Euro - Mantateller
 
 
 
 
 
 

Die 2. Bundesliga startete mit einer englischen Woche ins Kalenderjahr 2020. Somit räumt man dem Unterhaus eine etwas längere Winterpause ein, was sich nicht mehr wirklich zeitgemäß ist, jedoch trotzdem weiterhin so praktiziert wird. Den Auftakt des 19. Spieltags machte sogleich der Spitzenreiter aus Bielefeld. Da Mike seine Karte abgeben wollte, sprang ich kurzfristig ein und begleitete Daniel nach Ostwestfalen. Somit ging es für mich vom Büro direkt nach Bochum und ebenso flott nach Bielefeld. Die Fahrt war vergleichsweise entspannt und endete nahezu zeitgleich mit dem Sonderzug der VfL-Fans am Bielefelder Hauptbahnhof. Wir bevorzugten jedoch die Anreise mit dem Auto und liefen unabhängig vom Tross vom Parkhaus in Richtung Alm. Das Wetter war durchweg ungemütlich und mir wurde langsam klar, was meine Kollegen mit den „stürmischen Aussichten“ meinten. Sie meinten wirklich die Wetterlage und nicht das berüchtigte Sturmduo der Arminia aus Klos (13 Tore) und Voglsammer (9). Wir freuten uns dementsprechend, als wir das Stadion erreichten und uns mit einer leckeren Currywurst stärken konnten. Wir verweilten die meiste Zeit im windgeschützten Bereich unter der Tribüne und verpassten somit leider den legendären Lohmann-Song.

Ersatzweise konnte ich meine Sympathien fürs Bielefelder Maskottchen im nahen Fanshop ausleben, in dem es Lohmanns in aller Formen und Größen gab. Mich faszinierten trotzdem eher die angeboten Memorabilia mit Unterschriften bzw. Spielbezug, die man so in Deutschland recht selten antrifft. Mit dem näher rückenden Anpfiff begaben wir uns auf unsere Plätze, die belebender Weise in Mitten mehrerer Grundschulklassen lagen. So wirklich ruhig wurde es um uns herum nicht und die teilweise sowieso viel zu dicken Schüler/innen labten sich mit Hilfe ihrer Lehrkräfte an dem reichlich vorhandenen Pommes-Angebot. Und ich dachte die Schulen wären heute bessere Hippie-Öko-Kommunen. Wenig später bekamen die Kids in ihren Warnwesten dann ihre erste Lehrstunde in Sachen Fußballkultur. Natürlich wurde auf Seiten des benachbarten Gästeblocks nicht wirklich jugendfrei gepöbelt und zeitgleich hüllte sich der Mob in schwarze Folien. Zum Einlaufen der Teams gab es dann ein Spruchband gegen die nicht wirklich arbeitnehmerfreundliche Terminierung und eine stattliche Menge Rauch. Der bereits erwähnte Wind trieb diesen jedoch ungewohnt schnell fort, sodass die Partie nur kurz unterbrochen wurde. Es folgte ein hitziges und stimmungsvolles Spiel, das letztendlich jedoch nicht das Prädikat „fußballerisch wertvoll“ erhalten sollte.

Ich glaube es war Daniel, der recht schnell feststellte, dass die Hausherren hier wie ein Spitzenreiter spielten. Der Deutsche Sportclub dominierte die Begegnung mit eben jenem Selbstverständnis und war dem Kellerkind aus dem Pott in so ziemlich allen Belangen überlegen, ohne sich zu sehr zu verausgaben. Trotzdem kam die Bielefelder Führung dann ohne wirkliche Vorankündigung. Der VfL konnte einen Freistoß nicht klären und musste folgerichtig mit ansehen, wie Voglsammer den Ball in bester Torjägermanier für sein zehntes Saisontor in die Maschen drosch. Als weitere Randnotiz der ersten Hälfte möchte ich die fünf gelben Karten, munter verteilt von Schiri Kempter, nicht unerwähnt lassen. Bochums Dornröschenschlaf wollte auch im zweiten Durchgang nicht enden und wurde nur durch hitzige Zweikämpfe hüben wie drüben unterbrochen. Auch aufgrund der dölfzehn Verwarnungen, die schlussendlich nur knapp am Zweitligarekord vorbeischrammten, wird mir diese spielerisch recht maue Veranstaltung wohl doch noch in Erinnerung bleiben. Auch dank Bochums Keeper Riemann, der sich – es wurde bei den Gästen bereits drei Mal gewechselt – dazu hinreißen ließ, eine gelbe Karte wegen Meckerns mit einem höhnischen Applaus in Richtung Kempter zu beantworten. Es folgte eine blitzschnelle gelb-rote Karte und Janelts Debüt im Tor. Für Daniel, mich und wohl auch für Bochums Mittelfeldmann eine Premiere. Der Feldspieler im Kasten konnte erst in der Nachspielzeit von Topstürmer Klos überwunden werden und so endete die Begegnung verdient mit 2:0 für die weiterhin bockstarken Arminen.