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logo_hertha_bsc   HERTHA BSC 0
     
logo_schalke   FC SCHALKE 04 0
Halbzeitstand 0:0
 
Fr., 31.01.2020 - 20:30 Uhr
Tore: Fehlanzeige
   
   
   
   
   
   
   
   
Olympiastadion, Berlin
47.863 Zuschauer
1. Bundesliga (DE I)
20. Spieltag 19/20
 
 
Ticket: 22 Euro - Vorverkauf - Sitzplatz Gästeblock
 
 
 

Fast schon traditionell nutzte ich Schalkes Auswärtsspiel bei der Berliner Hertha für eine Fahrt in die Heimat. In den letzten zehn Jahren habe ich dort lediglich das 2:2 im März 2015 verpasst. Die Schalker Torschützen hießen damals Leroy Sane und Joel Matip und mit Matija Nastasic stand vor fünf Jahren nur ein Spieler auf dem Platz, der noch heute das königsblaue Trikot trägt. Das sich die Zeiten dahingehend ändern ist natürlich normal. Die diesjährige Terminierung kam jedoch mit einem Deja-vu-Erlebnis um die Ecke. Auch 2019 spielten wir kurz nach dem Jahreswechsel an einem Freitagabend in Berlin. Der Ablauf nach meiner Ankunft in der Hauptstadt gestaltete sich ebenfalls ähnlich. Wir trafen uns in größerer Runde in einem chinesischen Restaurant im Berliner Westen und ich weigerte mich dort, die von Marc und Steffi empfohlene Peking-Ente als Vorspeise zu bestellen. So oder so gingen wir in Zeiten des Corona-Virus mit unserem Besuch ein größeres Risiko ein, als es die Hertha im gesamten Spielverlauf tun sollte. Dazu jedoch später mehr. Für uns stand zuerst die Bahnfahrt gen Olympiastadion an. Dort angekommen herrschte bereits ein munteres Treiben, das sich vornehmlich auf den Gästeblock zubewegte. Im Stadionumlauf deckten wir uns mit den Motto-Schals des heutigen Abends ein.

Nicht ohne Grund trugen die Schals gegen den BSC die Aufschrift „Eingetragener Verein“. Die Alte Dame versucht sich mit Lars Windhorst am nächsten Investor, der den Hauptstadt-Club ganz groß machen will. Die triste Hertha soll schleunigst zum Big City Club werden. Dafür installierte man Grinse-Klinsi als Handlanger und verpflichtete im Winter Spieler aus Sphären von denen der S04 derzeit nur träumen kann. Die Aufbruchsstimmung ist riesig und so kamen tatsächlich 4.000 Fans mehr ins Stadion als noch bei der gleichen Paarung im letzten Jahr. Das Kräfteverhältnis unter den 47.000 Zuschauern war mit grob geschätzt einem Viertel Gästefans jedoch schon besorgniserregend. Aber das ist alles nichts Neues. So war es schön zu sehen, dass Frank Zander an diesem Abend nicht gestützt werden musste und die Ostkurve im Anschluss an seine Hymne hier und da ein gutes Bild abgab. Wir nutzten indes die Schals und einiges an Pyro für eine Choreo zum Einlauf beider Teams und hofften inständig, dass wir noch lange von Investoren verschont bleiben. Von uns gab es jedoch auch schon bessere Auftritte im weiten und heute gar nicht mal so zugigen Rund.

Wer wollte es einem auch verübeln, bei dem, was wir da geboten bekamen. Mit einigen Stunden Abstand kann ich dem S04 gar keinen großen Vorwurf machen. Sicherlich dachte man, dass der Big City Club auch richtig big aufspielen würde. Stattdessen ließ Ex-Stürmer Klinsmann seine Mannen im besten Catenaccio auftreten. Es war erschreckend, wie harm- und ideenlos die Hausherren agierten. Ganz zu schweigen von den vielen Verlegenheits- und Fehlpässen. Wie schon angedeutet, waren meine Knappen nicht wirklich überzeugender und ließen ihren Anhang ebenfalls des Öfteren verzweifeln. Trotzdem durfte man bei diesem Gegner eigentlich nicht ohne drei Punkte nach Hause fahren. Letztendlich trat jedoch genau dieser Fall ein. Einige Kombinationen führten Schalke zwar vors Tor, doch dort war es dann Neuzugang Gregoritsch der zwei Mal vergab. Kurz nach der Pause hatte er mit einem Abseitspfiff Glück, da Gregerl alleine vorm Torwart Nerven zeigte. Wenige Minuten vor Spielende fehlte bei einem Kopfball nicht fiel. In der Nachbetrachtung wurde oft Piateks Versuch in der Nachspielzeit erwähnt, der nur knapp das Tor verfehlte. Diesen Nackenschlag wollte uns das Schicksal dann jedoch glücklicherweise nicht antun. Torlos. Überflüssig. Ärgerlich.