|  | Und täglich grüßt der Big City Club. Vier 
				Tage nach unserem torlosen Ausflug in die Hauptstadt hieß der 
				Gegner am Dienstagabend abermals Hertha BSC. Das zweite 
				Aufeinandertreffen fand in der Arena und im Viertelfinale des 
				DFB-Pokals statt. Ich mache keinen Hehl aus meinem persönlichen 
				Ehrgeiz im Pokal das große Ziel zu erreichen und mal wieder eine 
				Trophäe nach Gelsenkirchen zu holen. Nach dem Triumph 2011 
				wurden wir 2018 im Halbfinale gegen den späteren Titelträger 
				Eintracht Frankfurt schlichtweg durch Beschiss an dieser 
				Möglichkeit gehindert. Es wäre mal wieder soweit und so war es 
				auch nicht sonderlich schwer, sich für den erneuten 
				Schlagabtausch zu motivieren. Alex und ich sackten Andre ein und 
				machten uns gemeinsam auf den Weg zum Berger Feld. Trotz unserer 
				frühen Ankunft siegte bei der Currywurst der Hunger über den 
				Genuss, sodass wir uns als eine der ersten Abordnungen im Block 
				einfanden. Hier verteilte die aktive Fanszene fleißig 
				Wunderkerzen für das geplante Kurvenbild. Nach einer schier 
				endlosen Warterei wurden zum Einlauf das Portrait eines 
				Bergmanns sowie der Gruß „Glückauf“ als Blockfahnen aus dem 
				Oberrang heruntergelassen. Die besagten Wunderkerzen 
				komplettierten das Bild, nachdem ich mir beim Anzünden 
				standesgemäß die Pfoten verbrannt hatte. Auch im Gästeblock gab es reichlich Pyro 
				und eine Blockfahne zu bestaunen. Die Hertha rief nur die 
				Stehplatz-Tickets ab und hatte ihren Anteil an den 9.000 freien 
				Sitzen am heutigen Abend. Das letzte Pokalspiel auf Schalke mit 
				einer so schwachen Zuschauerzahl gab es vor sieben Jahren gegen 
				Sandhausen. Nach den ersten 45 Minuten hätte ich jedem 
				daheimgebliebenen Knappen gerne zu seiner Entscheidung 
				gratuliert. Pascal Köpke brachte die Hertha bereits nach 12 
				Minuten in Front und ließ den Schalker Anhang verstummen. Mein 
				erster Gedanke galt dem Torschützen und der nun realistischen 
				Möglichkeit, dass man von eben jenem Pascal Köpke aus dem Pokal 
				geworfen wird. Ungeheuerlich. So kam es jedoch letztendlich 
				nicht, da Berlins Königstransfer Piatek mit dem durchaus 
				haltbaren 0:2 fünf Minuten vor der Pause noch einen draufsetzte. 
				Nach nun fünf Halbzeiten ohne eigenen Treffer brodelte das 
				Schalker Fanherz und ließ Feuerzeuge auf jeden Hertha-Akteur 
				regnen, der sich der Kurve näherte. Einige Versprengte belegten 
				das eigene Team mit Pfiffen, was ich dann doch etwas überzogen 
				fand. Schalke hatte auch seine Chancen und 
				scheiterte beispielsweise im Falle von Harit an der 
				Torlinientechnik (14.). Trotzdem brauchte es frischen Wind und 
				nach 66 Minuten hatte Wagner bereits drei Mal gewechselt. Kabak, 
				McKennie und Raman belebten das Spiel. Der Anschlusstreffer kam 
				jedoch aus dem nichts und ging in positivem Sinne auf die Kappe 
				des zuvor oft enttäuschenden Caligiuri (76.). Sein Tor brachte 
				das Feuer zurück auf die Ränge und als er sechs Minuten später 
				Harit zum Ausgleich bediente, war die Schalker Gefühlswert 
				wieder im Lot. Was für ein Pokalfight. Der Held des Spiels 
				musste kurz vor Spielende verletzt vom Platz und mit dem Beginn 
				der Verlängerung füllte Miranda die Schalker Elf auf. Zum Glück 
				gab es die neue Regel bezüglich des vierten Wechsels und zum 
				Glück erwies Herthas Torunarigha seinem Team einen Bärendienst, 
				als er vor der Schalker Bank durchdrehte und mit Cola-Kisten um 
				sich warf. Für ihn war ebenso Schluss wie für Schalke-Coach 
				Wagner, der mit seinem Beruhigungs-Versuch laut Schiri Osmers 
				das Spiel verzögerte. Also ehrlich. Den Umständen zum Trotz 
				konnte Raman mit einem Mega-Sprint die Verlängerung zu Schalker 
				Gunsten entscheiden und dafür sorgen, dass die Hertha weiter auf 
				ihr Finale in der Big City warten muss. Willkommen 
				Viertelfinale! |  |